Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Microsoft Word - Atlan 025 - Menschenjagd auf Lepso.rtf

Titel: Microsoft Word - Atlan 025 - Menschenjagd auf Lepso.rtf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: DieterLederhosen
Vom Netzwerk:
verstärken. Der
Aazgont reagierte nicht darauf. Mit einemmal war die ursprüngliche Wildheit der Bestie
wieder zum Durchbruch gekommen. Tekeners Hund hatte sie derart gereizt, daß sie die
Wünsche ihres Herrn ignorierte.
Die Dogge dagegen folgte der Programmierung. Mit einem Satz sprang sie auf
den Rücken des Suchers und versuchte, die Augen des Gegners zu treffen. Der
Aazgont warf sich herum und schnappte nach der Dogge. Er stieß dabei rasselnde
Geräusche aus. Fast schien es, als litte das große Tier unter Atemschwierigkeiten.
Tekener wußte aber, daß sich in dem Keuchen die Wut der Echse ausdrückte. Tische zerbarsten unter den Schwanzschlägen des Ungeheuers. Sessel wurden
meterweit davongeschleudert. Es war ein unwirkliches Bild, wie es die Bewohner
Lepsos sonst nur in den Kampfarenen geboten bekamen. Die Raumhafenhalle war
bisher von solchen Auftritten verschont geblieben.
Die spitzen Zähne der Echse blitzten im Licht auf.
“Greifen Sie doch ein!” wimmerte der Hakainer. “Mein Aazgont wird Ihr Tier
töten!”
Der Spieler lächelte. Nichts deutete darauf hin, daß er bereits den günstigsten
Augenblick abschätzte, in dem er dem Spiel ein Ende bereiten konnte. Langsam hob er
das Gewehr, das dem Beobachter des dritten Jahrtausends wie die Karikatur einer
Waffe erscheinen mußte. Niemand vermutete, daß die Kugeln vom Kaliber 9,3 mal 64
mm gegen Explosivgeschosse ausgetauscht worden waren.
Die Dogge setzte über den Leib des Widersachers hinweg und verbiß sich in
eines der acht Beingelenke. Der Aazgont heulte auf.
Tekener hielt den Zeitpunkt für gekommen, um das Schauspiel zu beenden. Ein
kurzer Seitenblick genügte ihm, um die Stimmung der Leute ringsum zu analysieren.
Obwohl die meisten bis an die Wand der großen Halle zurückgewichen waren,
genossen sie das Ereignis. Die Springer lachten am lautesten.
“Zurück, Laki!”
Die Dogge gehorchte sofort und sprang zurück. Ein echter Hund hätte den
Befehl bestimmt nicht so schnell befolgt. Die Programmierung kannte keinen
Widerspruch. Anders verhielt es sich bei dem Aazgont. Die Wut der Echse kannte keine
Grenzen. Schwerfällig näherte sie sich dem Smiler.
Zzants wimmerte auf.
Tekener ließ die Bestie bis auf wenige Schritt herankommen. Die facettenartigen
Augen schimmerten tückisch. Ihre blauroten Panzerplatten waren in ständiger
Bewegung und glichen auf- und niederrasenden Vibratormessern.
Dann schoß der Spezialist!
Der erste Schuß aus dem linken Schrotlauf zerstörte ein Auge des Aazgonts. Der
zweite Schuß traf das rechte Auge.
Der Sucher bäumte sich in seiner ganzen Länge auf und zertrümmerte mit einem
Schwanzschlag einen massiven Tisch. Der Boden der Halle bebte sekundenlang. Unter
das Brüllen des Tieres mischte sich das Lachen der Springer.
Tekener verbeugte sich.
“Den Sekt, bitte!”
Der Raumfahrer, der hinter Tekener stand, schlug seine rubinrote Toga zurück
und öffnete eine eisgekühlte Sektflasche. Während der Korken explosionsartig aus dem
Flaschenhals schoß, hob der Smiler das Gewehr zum drittenmal.
Zzants war dunkelblau angelaufen. “Nein, bitte nicht!” wimmerte er
ununterbrochen.
Dröhnend verließ das Geschoß den Lauf, der unter den Schrotläufen angesetzt
worden war. Übergangslos erschien über den zerfetzten Augen des Aazgonts ein Loch.
Ein Ruck ging durch das Tier, und dann brach der Schädel auf.
Die tödliche Kugel hatte den Infrarot-Sucher in dem Augenblick getroffen, als er
zum Sprung ansetzte. Obwohl das Gehirn zerstört war, brachten die Reflexe den
mächtigen Körper noch einige Schritte weiter. Gegenstände wurden
beiseitegeschleudert, als das Tier im Todeskampf lag.
“Darf ich Ihnen ein Glas anbieten, Zzants?” fragte Tekener in ironischem Tonfall. Die Raumfahrer von der MARSQUEEN schenkten ein zweites Glas ein. Das
Getränk schäumte, als der Spezialist in großen Zügen trank. Er genoß die Stille nach
dem Ende der brüllenden Bestie.
“Sie ... Sie haben ... meinen Aazgont getötet!” stammelte der Hakainer. “Mein-- ...
meine Existenz ...”
“Lassen Sie das! Ich bezahle Ihnen die Bestie!”
Der schwarzhaarige Spieler lachte und leerte sein Glas. Dann löste er die
howalgoniumverzierte Banderole von einem Bündel Banknoten. Ohne abzuzählen,
übergab er sie dem Hakainer.
“Sie haben sich zweihunderttausend Solar verdient. Nehmen Sie das Geld!” Im Gesicht des kleinen Wesens spiegelte sich Unglaube.
“Oh ... das ist zu gnädig, Eure Lordschaft!”
Mit einer gönnerhaften Bewegung bestätigte

Weitere Kostenlose Bücher