Microsoft Word - Atlan 029 - Der Todestest.rtf
fing den Mann ab. Er regulierte seinen Antigrav und steuerte sich damit zur Schleuse zurück. Mit einem energischen Griff entwand er dem Mann die Waffe.
“Warten Sie hier, bis ich die anderen geholt habe!” befahl er. “Sie haben hoffentlich eingesehen, daß Sie den Energieschirm ebensowenig verlassen können wie wir.”
“Ja, ich habe es begriffen”, sagte der Mann.
“Dann rufen Sie jetzt Ihre Freunde, damit die ebenfalls zurückkommen.”
“Okay”, stimmte der Mann zu und rief: “Jank, Torr, Piet—es hat keinen Sinn. Wir schaffen es nicht. Kommt zurück!”
“Niemals!” schrie einer der drei anderen.
Kennon sah, daß sich einer von den beiden anderen Männern löste. Er trieb schnell ab. Die beiden anderen riefen ihm etwas zu. Einer von ihnen richtete drohend seine Waffe auf ihn.
Da schoß der einzelne Mann. Ein Glutstrahl zuckte zu den beiden anderen Terranern hinüber. Er war so dünn, daß Kennon ihn kaum wahrnehmen konnte. Dennoch glühten die beiden anderen Männer auf, hüllten sich in ein wahres Feuerwerk von weißen Blitzen—und verschwanden im Nichts. Zugleich sprang ein Lichtbogen zu dem letzten Mann, der noch in der Nähe des Energieschirmes war, hinüber, und jetzt flammte auch er auf und verging in weißem Feuer.
Der Mann neben Kennon stöhnte auf. Ängstlich wich er zurück. Kennon zog die Außenschleuse zu, wartete, bis der Druckausgleich hergestellt war, und kehrte dann ins Innere des Raumschiffs zurück.
“Vielleicht wäre es besser gewesen, wenn Sie ebenfalls draußen geblieben wären”, sagte der Major.
“Wie meinst du das, Robot?” fragte der Mann scharf.
“Wenn auch nur ein Besatzungsmitglied durch Ihre Schuld zu Schaden gekommen ist, werden Sie ganz genau wissen, was ich gemeint habe.”
Der Mann öffnete den Raumhelm und blickte Kennon starr an. Dann wandte er sich wortlos um und ging davon.
Kennon ließ ihn gehen. Er nahm einen geplatzten Feuerlöscher von der Wand und kehrte mit ihm in die Schleuse zurück. Er öffnete das äußere Schott und schleuderte den Feuerlöscher in den Raum hinaus. Das Gerät segelte auf den Energieschirm zu, prallte von dort ab und kehrte zum Raumschiff zurück.
*
Exkommandant Orman Pritt war im Begriff, die Kommandozentrale zu verlassen, als Major Kennon sie betreten wollte. Demonstrativ blieb Pritt im Eingang stehen und blickte den Robotmenschen herausfordernd an.
“Platz da!” rief er.
Kennon streckte die Arme vor, packte den Mann bei den Hüften und hob ihn um sich herum. Ohne ein weiteres Wort betrat er die Zentrale. Pritt schickte ihm eine Serie von Flüchen hinterher.
Kennons Aufmerksamkeit wurde durch einen Aufschrei eines der Offiziere abgelenkt.
“Alle Systeme fallen aus!” rief der Mann. Unmittelbar darauf erlosch das Licht. Kennon stellte fest, daß auch der Sauerstoffgehalt der Luft rasch sank. Er ging zu Te po Tam, der sich verzweifelt bemühte, die Versorgungssysteme wieder zu normalem Betrieb anzuregen. Er schaltete sie abwechselnd aus und ein und stellte dabei erschrocken fest, daß auch die Reservesysteme versagten.
“Das ist das Ende”, sagte er.
Die Bildschirme erloschen. Eine Alarmsirene heulte kurz auf und verstummte wieder.
“Raumanzüge anlegen!” befahl Te po Tam. Er stieß Kennon an, merkte, daß er ihn nicht zur Seite schieben konnte, und eilte an ihm vorbei.
“Te po Tam—ich brauche Ihre Hilfe”, sagte Kennon. Ich glaube, ich habe einen Weg gefunden, das Schiff zu, retten.”
Der Erste Offizier hörte nicht. In höchster Eile riß er seinen Raumanzug aus einem Schrank und legte ihn an. Er stülpte den Helm über und schaltete die Lampe an. Sie glomm nur schwach. Kennon versuchte, den Ersten Offizier per Funk anzusprechen. Er bekam keine Antwort.
Nur der Raumanzug von Suzan Aiyk schien noch über größere Energiereserven zu verfügen. Sie schrie auf.
“Du hast einen Weg gefunden?” fragte sie. Der Lichtkegel ihres Helmscheinwerfers richtete sich auf den Robotmenschen. Sie kam zu ihm. “Sag schnell, was zu tun ist.”
“Ich benötige alle verfügbaren Waffen”, erklärte Kennon.
“Was willst du damit?”
“Das erkläre ich später. Wo ist das Waffenarsenal?”
Sie zögerte. Er hörte ihren Atem. Er ging schnell und erregt.
“Sie brauchen mir nicht zu mißtrauen, Suzan”, sagte er besänftigend. “Ich will das Schiff retten. Sehen Sie denn nicht, daß wir keine Zeit mehr haben? Denken Sie doch an die Passagiere. Wenn nicht sofort etwas geschieht, wird niemand überleben.”
“Wir hätten uns
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