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Microsoft Word - Atlan 032 - Der galaktische Lockvogel.opd.rtf

Titel: Microsoft Word - Atlan 032 - Der galaktische Lockvogel.opd.rtf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: DieterLederhosen
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zu dürfen, Lordadmiral.”
Atlan hatte nichts dagegen. Er steuerte die Space-Jet einmal um das Walzenschiff herum. Dabei bemerkten wir auf der anderen Seite das ungefähr dreißig Meter lange Loch. Die Außenhülle war an den Leckrändern stark nach außen gewölbt und ausgeglüht. Offenbar hatte eine Triebwerksexplosion stattgefunden.
Der Arkonide steuerte an eines der Mannschotte dicht hinter dem Bug und glich unser Schiff der Taumelbewegung des Walzenschiffes an. Ich schoß einen Plastiktunnel hinüber, damit die eventuell noch im Schiff vorhandene Luft nicht in den Weltraum entwich, wenn ich das Schott aufbrach.
Danach schloß ich meinen Raumanzug, holte mir aus dem Geräteraum einen Atombrenner und flog durch die transparente Röhre hinüber. Das Impulsschloß bereitete mir keine große Mühe; innerhalb weniger Minuten hatte ich es herausgebrannt, und das Schott ließ sich öffnen.
Zuerst stellte ich fest, daß die künstliche Schwerkraft mit noch mindestens halber Leistung arbeitete. Sie betrug etwa ein halbes g. Dann kontrollierte ich den Kommandoraum. Er war verschlossen. Ich schaltete das Notrufgerät ab und begab mich zu den RettungsbootHangars. Sie waren leer. Folglich hatte Pogosch mit seiner Sippe das Schiff verlassen. Wahrscheinlich waren sie zum Regul-System geflogen. Es lag nur achteinhalb Lichtjahre von hier und besaß eine bewohnte Welt, den Planeten Londra, auf dem eine arkonidisch-terranische Gesellschaft Raumschiffe baute. Allerdings blieb mir weiterhin unverständlich, daß Pogosch vergessen haben sollte, das Notrufgerät abzuschalten. Der alte Patriarch war ein Geizhals, und er wußte, daß er alle Unkosten erstatten mußte, die jemandem entstanden, wenn er dem Notruf folgte.
Ich durchsuchte alle Kabinen. Überall fand ich Anzeichen eines überstürzten Aufbruchs.
“Wie sieht es bei Ihnen aus, Major?” fragte Atlan über Helmfunk.
“Leer, Lordadmiral”, erwiderte ich. “Patriarch Pogosch und seine Sippe müssen in Panik gehandelt haben. Sie sind praktisch geflohen, obwohl ich keinen Grund dafür erkennen kann.”
“Das ist mir unbegreiflich, Kennon. Soviel ich weiß, ist Patriarch Pogosch ein umsichtiger, kaltblütiger Mann. Eine Panikhandlung sieht ihm gar nicht ähnlich. Gibt es Anzeichen für einen Überfall?”
“Nein. Aber ich sehe mal in den Laderäumen nach. Wenn es einen Überfall gegeben hat, dann müßte wenigstens ein Teil der Ladung verschwunden sein.”
“Pogosch hat seine Tiere, sofern welche an Bord waren, sicher mitgenommen”, entgegnete der Arkonide.
Das konnte stimmen. Dennoch wollte ich nachsehen. Ich lief zu den Laderäumen, riß die Schotte auf, blickte hinein und eilte weiter. Außer Fütterungsanlagen und den Einrichtungen, die ein Tierfänger eben braucht, fand ich nichts.
Beinahe hätte ich aufgegeben, aber meine Wißbegier war zu groß. Man wußte, wenn man nach einem Hinweis suchte, niemals, ob man nicht an ihm vorbeiging, weil man die Suche zu früh abbrach.
Im vorletzten Laderaum wurde meine Suche endlich belohnt, wenn auch nicht so; wie ich es mir vorgestellt hatte. Es gab auch hier keine Anzeichen, die auf einen Überfall hindeuteten. Ein einziger Käfig war nicht entfernt worden—und in dem Käfig saß etwas auf einer hölzernen Stange, das wie ein terranischer Schwarzer Klammeraffe aussah. Nur der Kopf paßte nicht ganz dazu; seine Form glich dem eines Schimpansen, das Gesicht eher dem eines Gorillas.
Aber es war weder ein Schwarzer Klammeraffe noch ein Schimpanse und auch kein Gorilla, denn das Tier trug ein blausilbernes Fell, hatte gelblich leuchtende Augen und besaß ein Paar zusammengefaltete Hautflügel.
Ich starrte das Tier an, und es starrte zurück. Dann stieß es einen Schrei aus, der für einen Menschen unhörbar gewesen wäre, nicht aber für mich mit den Spezialeinrichtungen meiner Vollprothese. Der Schrei lag im Ultraschallbereich. Kurz darauf breitete das Tier die Hautflügel aus. Ich sah, daß es etwa eine Spannweite von drei Metern hatte.
Alles in allem handelte es sich um ein interessantes Tier, und ich begriff nicht, warum Pogosch es als einziges an Bord zurückgelassen hatte.
Ich meldete Atlan meinen Fund.
Der Lordadmiral überlegte eine Weile, dann sagte er:
“Wir müssen den Flugaffen wohl oder übel mitnehmen, Kennon. In dem Wrack würde er umkommen. Trauen Sie sich zu, das Tier ohne seinen Käfig herüberzubringen?”
Ich grinste.
“Selbstverständlich. Ich bringe das Tier mit.”
Es rührte sich zuerst nicht, als ich den

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