Microsoft Word - Atlan 033 - Die grausame Welt.rtf
würden es immer schwerer haben, sich zu behaupten. Eastma konnte deutlich erkennen, daß der Wind das Gras bewegte. Er schien jedoch auch das Wasser im Fluß zu stauen.
Eastma ließ sich in die Tiefe fallen, als plötzlich zwei große Vögel in seiner Nähe auftauchten. Er schaltete einfach sein Fluggerät ab, so daß er mit rasender Geschwindigkeit in die Tiefe stürzte. Die Vögel konnten ihm nicht so—schnell folgen. Dicht über dem südwestlichen Gipfel der Steinburg fing Eastma sich ab. Der Wind packte ihn und drückte ihn in die Wipfel der Bäume, doch der Siganese konnte sich ihm. entgegenstemmen und bis an die Steinplatten zurückfliegen. Sanft landete er auf einer Plattform. Er rannte über den Steinblock hinweg zu einer Spalte und brachte sich dort in Sicherheit. Unmittelbar darauf erschien der beutegierige Vogel neben ihm. Er starrte ihn an und versuchte, ihn mit dem Schnabel zu erreichen.
Eastma ließ seinen Hochenergiestrahler aufblitzen und erschreckte damit das Tier so sehr, daß es vor ihm floh. Er verließ seinen Unterschlupf und trat wieder auf die Plattform hinaus. Langsam ging ef bis zu ihrem Rand vor und blickte in die Tiefe. Eine nahezu endlose Reihe von Stufen führte hinunter. Eastma sah nur Steine. Sie hatten genügend Risse und Schründe, aber nirgends schien es einen Eingang in die Burg zu geben. Er ging am Rand entlang. Der Weg führte in sanfter Neigung nach unten und bog sich zu einer Spirale um den Gipfel der Burg. Eastma hoffte, auf Fenster oder Entlüftungsöffnungen zu stoßen, er wurde jedoch enttäuscht. Da er aus dem Innern des Bauwerkes deutliche Geräusche hörte, die darauf schließen ließen, daß es bewohnt war, schloß er, daß die Steine selbst Luftdurchlässig waren.
Sollte er sich mit seinem Strahler einen Durchgang verschaffen?
Über ihm schwirrten einige der libellenähnlichen Insekten durch die Luft. Er bewegte unbehaglich die Schultern, denn er konnte sich gegen das Gefühl nicht wehren, daß sie ihn beobachteten. Sie umflogen die Spitze der Burg, schwirrten dann zu der zweiten Spitze hinüber, die etwa hundert Meter von Eastma entfernt war, und kehrten dann zurück, um wenige Meter über dem Siganesen in der Luft zu verharren.
Er schaltete sein Fluggerät ein und ließ sich von ihm über die Stufen nach unten tragen, bis er den Waldrand erreichte. Jetzt entdeckte er seltsame Einrichtungen an der Burg. Sie :erinnerten ihn an die Verschlüsse von Kameras, die er in einem siganesischen Museum gesehen hatte. Mehrere—spiralförmig geschliffene Steine ließen sieh offensichtlich so bewegen, daß’ sich in der Mitte dieses Tores eine kreisrunde Öffnung bildete, die je nach Wunsch vergrößert oder verkleinert werden konnte. Jetzt hatten sich die Spiralen so ineinander verschoben, daß keinerlei Durchschlupf für Eastma frei blieb.
Besorgt blickte er zu den Insekten hinauf. Sie waren ihm gefolgt. Weitere Tiere waren zu ihnen gestoßen. Eastma zählte jetzt” schon neun von ihnen, und er beobachtete, daß zwei weitere aus dem Laub der Bäume hervorkamen und sich ‘zu ihnen gesellten. Er nahm seinen Energiestrahler in die Hand und überprüfte sorgfältig, ob er schußbereit war, und ob das Magazin noch eine ausreichende Ladung besaß. Dann blickte er sich nach einem Versteck um, von dem aus er sich verteidigen konnte.
Direkt hinter ihm ertönte Gelächter. Er hörte es deutlich durch das Gestein dringen. Irgend jemand sprach. Eastma konnte die Stimme nicht verstehen. Er schaltete seinen Translator ein, während er sich bis an die Steinwand zurückzog. Er lehnte sich mit dem Rücken an und schob sich dann daran entlang.
Eines der Insekten griff an. Mit weit vorgestrecktem Saugstachel flog es auf ihn zu. Eastma schoß sofort. Er traf und schleuderte das Tier damit weit fort. Jetzt näherten sich die anderen. Noch zögerten sie, als ahnten sie die Gefahr, die von ihm ausging, aber schon in der nächsten Sekunde konnten sie zu einem gemeinsamen Angriff übergehen. Eastma fand kein Versteck. Die Steine fügten sich nahezu nahtlos aneinander. Er wußte, daß er verloren war, wenn nicht ein Wunder geschah.
*
Anga Tanga stieß einen schrillen Pfiff aus. Sie hatte die Wache am Gipfel des Hügels übernommen, weil sie am wenigsten beim Ausbau ihrer Verteidigungsstellung helfen konnte. Amoys blickte zu ihr hinauf. Sie streckte ihren Arm aus und rief: “Insekten!”
Amoys sprang durch den Felsspalt hinaus und lief zu der Astronomin hinauf. Dann sah er den Schwarm, der sich
Weitere Kostenlose Bücher