Microsoft Word - Atlan 033 - Die grausame Welt.rtf
ihnen schnell näherte. Die Insekten flogen dicht über die Spitzen der Gräser hinweg. Ihre Körper färbten die Savanne dunkel. Tausende von ihnen folgten dem Flußufer. Nur noch wenige Minuten würden vergehen, bis die ersten die Felsengruppe erreichten, in denen sich die Siganesen verschanzt hatten:
Anga Tanga zitterte. Hilfesuchend drängte sie sich an den Kommandanten. Amovs lächelte.
“Wir haben gut vorgesorgt”, tröstete er sie. “Wir haben vier Unterstände gefunden, die wir ausgezeichnet verteidigen können. Die Biester werden es schwer haben, auch nur einen von uns zu erwischen.”
“Was macht Eastma?” fragte sie.
“Er hat die Steinburg erreicht. Sie ist bewohnt, aber noch ist es ihm nicht gelungen, einen Eingang zu finden.”
Er verschwieg ihr, daß Eastma selbst in höchster Gefahr schwebte und sich ebenfalls auf einen Kampf mit den blutgierigen Insekten einstellte. Er nahm ihre Hand und führte die Astronomin den Hügel hinab zu einem Felsspalt, der von Rik Botarr bewacht wurde. Der Arzt lächelte zuversichtlich.
“Sie werden sich ihre Stachel verbiegen”, grinste er, “wenn sie versuchen sollten, uns hier anzugreifen. Anga, wir schlagen alles aus dem- Felde, was sich uns nähert— vorausgesetzt, es kommt nicht gerade eine Herde von Nashörnern.”
“Das dürfte hier ziemlich unwahrscheinlich sein, Doktor.”
“Eben”, nickte er. “Deshalb in ich auch optimistisch.”
Er half der Astronomin in die Höhle. Trant Amoys drehte sich um und benachrichtigte die anderen Siganesen von dem bevorstehenden Angriff. Er fand alle gut vorbereitet vor. Auch die anderen Schlupfwinkel bestanden aus Felshöhlen, die sie entweder vorgefunden oder selbst gebaut hatten, indem sie mehrere kleine Felsen zusammenschoben und die Lücken mit kleineren Steinen füllten.
Captain Vant Russo lag mit Gelo Raztar zusammen in guter Deckung. Beide Männer hielten ihre Waffen schußbereit in den Händen.
Amoys sagte: “Ich schätze, daß es mehrere tausend Libellen sind. Stellt euch darauf ein. Verlaßt den Unterstand auf gar keinen Fall, bevor eindeutig feststeht, daß alle abgezogen sind.”
Raztar winkte ihm zuversichtlich zu.
“Eastma hat die Burg erreicht”, schloß der Kommandant. “Er wird noch einige Zeit benötigen, bis er Hilfe für uns organisieren kann, aber er wird kommen. Wir müssen nur durchhalten.”
“Ihre Entscheidung warrichtig, Sir”, sagte Russo, als Amoys sich abwandte und zu seinem Unterschlupf zurückgehen wollte. Der Oberst drehte sich nicht um. Er schien die Worte nicht gehört zu haben.
Plötzlich hörten sie ein bedrohliches Summen, das sehr schnell lauter wurde. Amoys begann zu rennen. Er sprang über einige niedrige Steine hinweg und kletterte dann eilig in den Felsspalt.
“Das wurde höchste- Zeit”, sagte Rik Botarr. Er hatte sich sein Haar zu einem Zopf zusammengebunden, so daß es ihn nicht mehr behindern konnte. Auch Amoys schnürte es mit Hilfe eines Bandes im Nacken zusammen. Jetzt schwoll das Summen schlagartig an und wurde zu einem lauten Brummen. Über den Felsen und den Gräsern erschien das erste Insekt. Es flog äußerst langsam, so daß es fast bewegungslos in der Luft schwebte. Sekunden später verdunkelte sich der Himmel. Mehr und mehr Insekten erschienen, bis die Siganesen in ihren Verstecken nur noch Insektenkörper und schwirrende Flügel sahen.
Die Luft schien zu vibrieren. Unerträglich laut dröhnten die wie rasend schlagenden Hautflügel der Insekten. Botarr mußte schreien, um sich mit Amoys noch verständigen zu können. Er reichte ihm etwas Watte, damit er sich die Ohren verstopfen konnte. Die anderen beiden Siganesen, die mit ihnen Unterschlupf in der Höhle gefunden hatten, rückten zum Ausgang vor. Auch Anga Tanga kam, aber Amoys schickte sie in die Höhle zurück, nachdem Botarr sie mit etwas Watte versorgt hatte.
Die Insekten senkten sich herab. Sie schienen die Siganesen wittern zu können. Zwischen den Felsen wimmelte es vor Tierkörpern. Die Facettenaugen schienen die Männer in den Verstecken anzustarren. Die Saugstachel schoben sich weit aus dem dreieckigen Rachen hervor.
Einer der beiden anderen Siganesen bei Amoys verlor die Nerven. Er feuerte mit seinem Energiestrahler mitten in das Insektengewimmel hinein. Der Glutstrahl fauchte durch die Luft, zerfetzte einige Tierkörper und entfachte einen Grasbrand. Glühende Hitze verbreitete sich und erschwerte den Siganesen das Atmen—vertrieb die Insekten jedoch nicht.
Mit seinem überhasteten Schuß
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