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Microsoft Word - Atlan 033 - Die grausame Welt.rtf

Titel: Microsoft Word - Atlan 033 - Die grausame Welt.rtf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: DieterLederhosen
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Zangenwerkzeug entgegen. Amoys sah, daß ein grünlicher Saft aus dem dreieckigen Mund der Ameisen herausschoß und auf die Schädelknochen tropfte. Eine der beiden Ameisen rieb sich die Hinterbeine aneinander und erzeugte damit ein seltsam raschelndes Geräusch. Amoys schoß sofort. Der Energiestrahl fegte die beiden Insekten vom Schädel herunter. Sie fielen als verbrannte Klumpen in den Sand. Der Kommandant erreichte die Knochen als erster. Er kletterte sofort an der Nase über die Stirn auf den Schädel hinauf und stellte sich aufrecht hin. Von hier aus hatte er einen guten Überblick.
Der Wald befand sich noch immer in nahezu unerreichbarer Ferne. Jetzt konnte Amoys einen der Flüsse sehen, von dem Eastma gesprochen hatte. Er war nur etwa zweihundert Meter von ihnen entfernt. Von dem Sandfleck, auf dem sie sich befanden, führte eine Reihe von verstreuten Felsbrocken zum Fluß. Wenn sie diesen Steinen folgten, konnten sie ihn nicht verfehlen. Zugleich gewann der Oberst den Eindruck, daß das Gras dort nicht so dicht wuchs wie an anderen Stellen.
Dr. Botarr machte ihn auf die Ameisen aufmerksam.
“Es sind viel mehr draußen als vor hin”, sagte er, nachdem er ihm auf den Schädel gefolgt war.
Tatsächlich wimmelte es jetzt am Eingang zu dem unterirdischen Ameisenbau. Immer mehr Insekten kamen aus dem Loch hervor. Sie krochen wild durcheinander, ohne dabei scheinbar eine Ordnung einzuhalten. Aus dem Grasland zog eine ganze Kolonne von Ameisen heran. Sie unterschieden sich von allen anderen durch einen roten Fleck auf . dem Kugelkopf. In ihren Beißzangen trugen sie blutige Fleischfetzen, die sie nur von dem getöteten Vogel geholt haben konnten. Diese Ameisen verschwanden mit ihrer Beute im Krater, während immer mehr Tiere daraus hervorkamen und sich zu den anderen am Ausgang gesellten, so daß sich ein schwarzer Ring von Körpern um die Öffnung bildete.
Trant Amoys fiel auf, daß fast alle Ameisen ihnen den Kopf zuwandten. Nur sehr wenige schienen sie überhaupt nicht zu bemerken. Dann beobachtete er, wie sich eine Gruppe von etwa vierzig Ameisen abzweigte und seitlich im Grasdickicht verschwand.
“Sie werden uns einkreisen und dann von allen Seiten zugleich angreifen”, vermutete Dr. Botarr.
“Bis dahin sind wir längst verschwunden”, entgegnete der Oberst. Er sprang vom Schädel herunter und ging weiter über die Sandfläche auf die Felsbrocken ZU.
Fünf Ameisen stürzten überraschend vor und versuchten, ihm den Weg abzuschneiden. Amoys schoß sofort. Der Tod dieser fünf Tiere schien die anderen zu beeindrucken. Sie verhielten sich zwar nicht ruhig, ihre Bewegungen wurden eher noch hektischer und nervöser, aber sie griffen auch nicht an.
Die Kolonne der Siganesen erreichte den Grasrand und folgte dem Kommandanten, der sie zwischen die Steine führte. Amoys mußte noch dreimal auf Ameisen schießen, dann wurden sie nicht mehr belästigt. Er steckte seine Waffe weg.
“Bist du nicht ein wenig zu optimistisch?” fragte Dr. Botarr, der hinter ihm ging.
“Ich glaube nicht”, erwiderte Amoys. “Wir haben den Ameisen Respekt beigebracht. Sie haben ein riesiges Stück Fleisch erbeutet. Warum sollten sie uns jetzt auch noch belästigen, zumal wir uns unserer Haut zu wehren wissen?”
“Hoffentlich sind sie so intelligent, wie du annimmst.”
“Wir sind vor ihnen sicher.”
“Du bist überzeugt, daß du dich nicht irrst?”
“Falls sie erneut angreifen sollten, werden wir das Gras in Brand setzen”, kündigte Amoys an. “Der Wind kommt uns entgegen. Das Feuer wird also zu dem Ameisenkrater hinziehen und uns vor den Tieren schützen.”
Botarr nickte. Jetzt steckte auch er die Waffe weg.
Wenig später schon erreichten sie den Fluß. Sie waren durch keine weiteren Zwischenfälle aufgehalten worden.
    “Captain Vant Russo ist ein überaus fähiger Mann. Er hat alle Anlagen für eine überdurchschnittliche Karriere. Ich werde daher alles tun, um ihn zu fördern. Bedauerlicherweise ist er ein Nordländer. Er ist also häufig Emotionen unterworfen, die seiner Entwicklung abträglich sein könnten. Mit nur 10,04 Zentimeter Körperlänge ist er natürlich recht klein, aber das sollte eigentlich nicht negativ bewertet werden. Er wird diesen kleinen Mangel durch Ehrgeiz auszugleichen versuchen.”
    Oberst Trant Amoys

    in einer Personalnotiz vom 30. 9. 2407

    5.
    Die Gestalt des Kommandanten hob sich scharf gegen den helleren Hintergrund des Himmels ab. Anga Tanga fiel eigentlich erst jetzt auf, wie breit

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