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Microsoft Word - Atlan 033 - Die grausame Welt.rtf

Titel: Microsoft Word - Atlan 033 - Die grausame Welt.rtf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: DieterLederhosen
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Achseln. Er pürfte sorgfältig, ob die armlose Lederweste seinen Oberkörper fest genug umschloß. Dann stülpte er sich den Bronzehelm über den Kopf und stieß sich vom Ufer ab. Dabei stemmte er das stumpfe Ende der Lanze gegen den Grund der Lagune. Schnell gewann das Floß Fahrt. Es glitt auf die Wellen hinaus. Das Wasser wurde tiefer, und der Erkyloter konnte sich nicht mehr abstoßen. Jetzt aber spürte er den Druck des Windes. Er blieb aufrecht stehen, um möglichst viel Widerstand zu bieten. Dabei beobachtete er die Wasseroberfläche. Er konnte auch den Grund der Lagune sehen. Rote Korallenbänke bildeten bizarre Formen. Gelbe und grüne Fische umkreisten die zusammengebundenen Baumstämme.
    Yeknor ließ sich auf die Knie sinken. Seine Hände krallten sich um die Lianen, die er um die Stämme geschlungen hatte. Immer erregter blickte er um sich. Die Fische schienen einen gefährlichen Feind anzukündigen.
    Da hörte er ein lautes Schwirren über sich. Er hob den Kopf. Unmittelbar über ihm schwebte ein Rieseninsekt in der Luft. Die vier Flügel bewegten sich mit so großer Geschwindigkeit, daß Yeknor die Umrisse nicht mehr erkennen konnte. Dafür waren die Einzelheiten des gepanzerten Körpers um so besser zu sehen. Das Insekt drückte die sechs überlangen Beine fest an den Leib. Die Facettenaugen starrten auf den Mann herab, und aus dem geöffneten, dreieckigen Rachen schob sich ein langer Saugstachel hervor.
    Yeknor griff erneut zu einem der Beutel, ließ ihn dann jedoch wieder fallen.
    “Du wirst mich in Ruhe lassen”, sagte er. “Du wirst dich von dem Blütenstaub ebenso täuschen lassen, wie alle anderen Voolgats bisher.”
Er nahm eine Axt auf, um nach dem Insekt zu schlagen. Er verfehlte es jedoch, da er sich nicht genügend weit aufgerichtet hatte. Das Floß schwankte gefährlich. Er hielt sich fest und senkte für einen kurzen Moment den Blick auf das Wasser. Da entdeckte er das Ungeheuer, das sich mit weit vorgestreckten Tentakeln über die Korallen schob. Sein einfaches Wasserfahrzeug trieb viel zu langsam. Unwillkürlich suchte er nach einem Werkzeug, mit dem er paddeln konnte, um schneller voranzukommen. Da stürzte sich das Insekt auf ihn herab. Er spürte die scharfen Krallen am Oberarm und schlug nach dem Blutsauger. Er traf ihn—aber es war dennoch zu spät für ihn. Der Stachel bohrte sich ihm durch die Haut. Ein unerträglicher Schmerz raste durch seinen Körper. Yeknor schrie gellend auf. Kraftlos strich seine Hand über das Insekt hinweg, ohne es abstreifen zu können.
Der Duft des Blütenstaubes hatte seine Wirkung verloren. Der Voolgat hatte sich nicht täuschen lassen. Yeknor brach zusammen und fiel auf das Gesicht. Der Schmerz versiegte, obwohl sich der Stachel jetzt noch viel tiefer in seinen Arm grub. Der Unterkörper des Insektenleibes begann zu pumpen, und die Blutbeutel füllten sich. Yeknor vergaß das quallenförmige Ungeheuer, das unter dem Floß hindurchkroch. Seine Augen starrten blicklos auf das Ufer der Lagune. Nur noch wenige Meter trennten ihn vom ersten Baum.
    *
    Hyperdim-Ingenieur Gelo Raztars Gesicht verfärbte sich dunkelgrün, als Captain Vant Russo seine geringschätzige Beurteilung des Halbraumspürers mit der Bemerkung abschloß: “Zertrampeln und als Müll ausschleusen sollte man dieses Ding. Daß immerhin fast zwanzig Männer und Frauen um diesen Kasten herumtanzen wie die Medizinmänner beim Regentanz um den Dorfplatz, kommt mir doch reichlich albern vor.”
    “Kosmonaut Russo”, sagte Raztar mit frostiger Stimme. Er richtete sich zu seiner vollen Größe von 10,01 cm auf, mußte aber dennoch zu Russo hochblicken. “Niemand hat Sie nach Ihrer Meinung gefragt. Wir alle halten es für erheblich besser, wenn Sie Ihre Freizeit in Ihrer Koje oder im Trainingszentrum der BISPALO verbringen, nicht aber hier.”
    “Ganz recht’, stimmte Kommandant Trant Amoys zu. “Hier stören Sie nur, Russo.”
Oberst Amoys durchquerte die Kommandozentrale mit ruhigen Schritten. Obwohl er wenigstens fünfzig Zentimeter von den beiden Männern entfernt gewesen war, hatte er jedes Wort verstanden. Seine schwarzen Augen ließen erkennen, daß er einen scharfen Befehl würde folgen lassen, wenn der Kosmonaut nicht unverzüglich ging.
“Meine humorvollen Bemerkungen waren lediglich dazu gedacht, die gespannte Atmosphäre ein wenig aufzulockern”, lächelte Captain Vant Russo, “leider scheint hier niemand das notwendige Feingefühl für meinen Witz zu haben.”
“Ganz

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