Microsoft Word - Christian Jacq - RAMSES3 - Die Schlacht von Kadesch.rtf
dir.»
«Das kannst du dir sparen, ich bin als Freund gekommen.»
«Du wirst in meinem Palast wohnen, und all deine Wünsche werden dir erfüllt.»
Benteschinas Augen blitzten auf:
«Wünschst du… eine kleine Jungfrau?»
«Wer wäre so töricht, die Wunder der Natur zu verachten? Sieh diese bescheidenen Geschenke, Benteschina, und sag mir, ob sie dir gefallen.»
Die Matrosen luden die Fracht aus.
Der zungenfertige Benteschina verhehlte seine Befriedigung nicht, ein besonders schön gearbeitetes Bett verleitete ihn gar zu Ausrufen des Entzückens:
«Ihr Ägypter beherrscht wahrlich die Lebenskunst! Ich kann es kaum erwarten, dieses Wunderwerk auszuprobieren… Und nicht allein!»
Da der Fürst in Hochstimmung war, nutzte Acha die Gelegenheit, ihm die Offiziere, die künftigen Ausbilder, vorzustellen.
«Als getreuer Verbündeter Ägyptens mußt du uns helfen, eine Verteidigungslinie zu errichten, die Amurru schützen und die Hethiter abhalten wird, dich anzugreifen.»
«Das ist mein sehnlichster Wunsch», sagte Benteschina eilfertig. «Ich bin der Zwistigkeiten überdrüssig, sie schaden dem Handel. Mein Volk verlangt nach Schutz.»
«In wenigen Wochen wird Ramses ein Heer losschicken, bis dahin werden diese Offiziere deine eigenen Soldaten ausbilden.»
«Großartig, hervorragend… Hatti mußte eine schwere Niederlage hinnehmen, Muwatalli sieht sich einem Machtkampf zwischen seinem Sohn Uriteschup und seinem Bruder Hattuschili gegenüber.»
«Welchem von beiden gilt die Vorliebe der alten Kämpfer?»
«Sie scheinen uneins: Jeder der beiden hat seine Anhänger. Im Augenblick sorgt der Herrscher noch für eine Art Zusammenhalt, doch ein Staatsstreich ist nicht auszuschließen. Einige aus dem Bündnis für Kadesch bedauern es außerdem inzwischen, in ein so verheerendes Abenteuer hineingezogen worden zu sein, das so viele Menschenleben und auch so viel Kriegsgerät gekostet hat… Wie es heißt, hält schon so mancher Ausschau nach einem neuen Herrn, und das könnte sehr wohl der Pharao sein.»
«Großartige Aussichten!»
«Und ich verspreche dir jetzt einen unvergeßlichen Abend!»
Die junge Frau mit den schweren Brüsten und den üppigen Schenkeln legte sich auf Acha und massierte ihn mit der Bewegung ihres ganzes Körpers. Jede Pore ihrer Haut duftete, und das blonde, dichte Schamhaar war eine betörende Waldung.
Obwohl Acha schon mehrmals siegreich aus dem Spiel hervorgegangen war, blieb er auch jetzt nicht unbeteiligt. Und als die Massage der jungen Libanesin die beabsichtigte Wirkung erzielt hatte, rollte er sie auf die Seite, fand sofort den hinreißenden Weg in ihr Innerstes und erlebte mit ihr abermals einen Augenblick höchster Lust.
Jungfrau war sie schon seit langem nicht mehr, aber sie wußte zu streicheln, und das machte diesen Makel ganz vortrefflich wett. Keiner von beiden hatte auch nur ein einziges Wort gesprochen.
«Laß mich jetzt», sagte er, «ich bin müde.»
Das Mädchen stand auf und verließ das geräumige Zimmer, das auf einen Garten hinausging. Acha hatte sie schon vergessen, er überdachte, was Benteschina ihm über das von Muwatalli zusammengetrommelte Bündnisheer verraten hatte. Wenn das Bündnis tatsächlich zu zerreißen drohte, könnte er handeln. Das wäre zwar schwierig, aber auch aufregend.
Welcher Großmacht konnten die Abtrünnigen sich zuwenden, wenn sie das Vertrauen in den Herrscher von Hatti verloren? Ägypten bestimmt nicht. Das Land der Pharaonen war zu weit entfernt, seine Gesinnung zu verschieden von der all der kleinen kriegerischen und nicht festgefügten Fürstentümer des Ostens. Da kam ihm ein Gedanke, doch der war so beunruhigend, daß er sofort eine Landkarte der Gegend einsehen mußte.
Die Tür seines Zimmers ging auf.
Herein trat ein kleiner, schmächtiger Mann, sein Haar war mit einem Band zurückgebunden, um den Hals trug er eine unauffällige Silberkette, am linken Ellenbogen eine Armspange, und das farbige Wickeltuch, mit dem er bekleidet war, ließ die Schultern frei.
«Mein Name ist Hattuschili, ich bin der Bruder Muwatallis, des Herrschers von Hatti.»
Für Augenblicke geriet Acha aus der Fassung. Hatte er Wahnvorstellungen nach der anstrengenden Reise und all den Liebesspielen?
«Du träumst nicht, Acha. Ich bin glücklich, den obersten Dienstherrn der Gesandten Ägyptens und engen Freund von Ramses dem Großen kennenzulernen.»
«Du in Amurru…?»
«Du bist mein Gefangener, Acha. Jeder Fluchtversuch wäre zum Scheitern
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