Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Microsoft Word - Christian Jacq - RAMSES3 - Die Schlacht von Kadesch.rtf

Microsoft Word - Christian Jacq - RAMSES3 - Die Schlacht von Kadesch.rtf

Titel: Microsoft Word - Christian Jacq - RAMSES3 - Die Schlacht von Kadesch.rtf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allgemein
Vom Netzwerk:
kürzester Frist zu Boden zu strecken.
    «Ich bin mit deinen Diensten nicht zufrieden, Ofir.»
    «Du hast es doch selbst gesehen: Lita und ich haben keine Mühe gescheut. Wie ich dir bereits erklärte, haben wir einen sehr starken Gegner vor uns, und daher brauchen wir Zeit. Solange Nefertaris Schal nicht völlig verbrannt ist, ist der magische Schutz auch noch nicht völlig zunichte gemacht. Wenn wir zu schnell vorgehen, töten wir Lita, und dann bleibt keine Hoffnung mehr, den Thronräuber je zu stürzen.»
    «Wie lange noch, Ofir?»
    «Lita ist ein großartiges Medium und daher zerbrechlich. Nach jeder Beschwörungsphase müssen Dolente und ich erst einmal ihre Wunden behandeln, und erst wenn diese völlig verheilt sind, können wir ihre Fähigkeiten erneut in Anspruch nehmen.»
    «Kannst du kein anderes Versuchskaninchen nehmen?»
    Der Blick des Magiers wurde hart.
    «Lita ist kein Versuchskaninchen, sondern die künftige Königin Ägyptens, deine Gemahlin. Seit Jahren schon bereitet sie sich auf diesen erbarmungslosen Kampf vor, aus dem wir als Sieger hervorgehen werden. Niemand könnte sie ersetzen.»
    «Gut… Aber Ramses’ Ruhm wird immer größer!»
    «Ein Unglück könnte ihn auf einen Schlag zunichte machen.»
    «Mein Bruder ist kein Mensch wie andere, ihn beseelt eine unerklärliche Macht.»
    «Das ist mir bewußt, Hoher Herr. Daher nutze ich ja auch die geheimsten Quellen meiner Wissenschaft. Übereilt zu handeln wäre ein verhängnisvoller Fehler.
    Dennoch…»
    Chenar hing an Ofirs Lippen.
    «Dennoch werde ich versuchen, Ramses zu überrumpeln. Wer so siegreich ist, wird allzu selbstsicher und weniger wachsam. Einen solchen Augenblick der Schwäche werden wir uns zunutze machen.»

    ZWANZIG
    DIE PROVINZ AMURRU war in Festtagsstimmung. Fürst Benteschina hatte darauf bestanden, die Anwesenheit von Ramses und die Wiederkehr des Friedens glanzvoll zu feiern. Feierliche Ergebenheitserklärungen waren auf Papyrus niedergeschrieben worden, und der Fürst hatte sich verpflichtet, die prächtigsten Zedernstämme des Landes zu verschiffen, die vor den Eingangstoren der Tempel Ägyptens aufgestellt werden würden. Die Soldaten aus Amurru bezeugten überschäumend ihre freundschaftlichen Gefühle für die ägyptischen Waffenbrüder, der Wein floß in Strömen, und die Frauen der rückeroberten Provinz wußten ihre Beschützer zu bezaubern.
    Setaou und Lotos, die diesen beflissenen Jubel natürlich auch durchschauten, nahmen dennoch mit Vergnügen an den Festlichkeiten teil und begegneten dabei einem alten Magier, der die Schlangen liebte. Obwohl die einheimischen Arten kein Gift besonderer Güte lieferten und angriffslustiger waren als die ägyptischen, konnten die Schlangenkundigen doch ein paar Berufsgeheimnisse austauschen.
    Trotz aller Aufmerksamkeiten seines Gastgebers wirkte Ramses nicht entspannt.
    Benteschina deutete dieses Verhalten als würdevolle Erhabenheit, die der Pharao, der mächtigste Mann der Welt, unter allen Umständen zu wahren hatte.
    Acha sah das anders.
    Nach einem Festmahl, zu dem die höheren Offiziere Ägyptens und Amurrus geladen waren, hatte Ramses sich auf die Terrasse des fürstlichen Palastes, in dem Benteschina seinen hohen Gast untergebracht hatte, zurückgezogen.
    Der König blickte unverwandt gen Norden.
    «Darf ich dein Sinnen unterbrechen?»
    «Was willst du, Acha?»
    «Du scheinst die Großzügigkeit des Fürsten von Amurru nicht sonderlich zu schätzen.»
    «Er hat einmal verraten und wird weiter verraten. Aber ich befolge deinen Rat: warum ihn ersetzen, da wir seine Laster jetzt kennen?»
    «Du denkst nicht an ihn.»
    «Weißt du etwa, was mich beschäftigt?»
    «Dein Blick ist auf Kadesch geheftet.»
    «Kadesch, der Stolz der Hethiter, Sinnbild ihrer Herrschaft über das nördliche Syrien, ständige Gefahr und Bedrohung für Ägypten! Ja, ich denke an Kadesch.»
    «Diese Festung anzugreifen bedeutet einen Übergriff auf hethitisches Einflußgebiet.
    Solltest du zu dieser Entscheidung gelangen, müssen wir ihnen förmlich den Krieg erklären.»
    «Haben sie etwa diese Formen beachtet, als sie in unseren Schutzgebieten die Aufstände schürten?»
    «Das war nichts weiter als Anstachelung zu Ungehorsam. Bei einem Angriff auf Kadesch überschreiten wir eindeutig die Grenze zwischen Ägypten und dem Reich der Hethiter. Und das bedeutet Krieg. Und der könnte Monate dauern und uns vernichten.»
    «Wir sind gerüstet.»
    «Nein, Ramses. Du darfst dich an deinen Erfolgen nicht

Weitere Kostenlose Bücher