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Microsoft Word - Christian Jacq - RAMSES3 - Die Schlacht von Kadesch.rtf

Microsoft Word - Christian Jacq - RAMSES3 - Die Schlacht von Kadesch.rtf

Titel: Microsoft Word - Christian Jacq - RAMSES3 - Die Schlacht von Kadesch.rtf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allgemein
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Magengrube gerammt, ihm den Atem geraubt, und als er nun auch noch auf ihm herumtrampelte, wurde er ohnmächtig.
    Der Weg war frei.
    Selbst wenn der Pharao ein Gott war, einem hemmungslosen Angreifer könnte er nicht widerstehen. Die Schneide der Axt zerschlitzte die Zeltplane vor dem Eingang.
    Ramses, dem Schlaf entrissen, hatte sich soeben aufgerichtet. Mit erhobener Waffe stürzte Fargo auf den Pharao zu.
    Ein gewaltiges Gewicht drückte ihn zu Boden. Ein stechender Schmerz, ein Reißen im Rücken, als würden Messerklingen auf ihn einprasseln. Als er den Kopf wandte, sah er einen Lidschlag lang den riesigen Kopf eines Löwen, bevor dessen Kinnladen sich um seinen Schädel schlössen und ihn wie eine reife Frucht zum Platzen brachten.
    Der Sandläufer, der Fargo gefolgt war, brüllte vor Entsetzen und schreckte alle auf.
    Ohne ihren Anführer waren die Diebe wie kopflos, wußten nicht mehr, ob sie angreifen oder fliehen sollten, und wurden schließlich von Pfeilen durchbohrt. Schlächter tötete allein schon fünf, doch als er merkte, daß die Bogenschützen auch ohne ihn bestens zurechtkamen, legte er sich wieder hinter dem Bett seines Herrn zum Schlafen nieder.
    Wütend rächten die Ägypter den Tod ihrer Wachsoldaten, indem sie die Räuberbande niedermachten. Das Flehen eines der Verwundeten veranlaßte einen Offizier, den König zu verständigen.
    «Ein Hebräer, Majestät.»
    Der Plünderer, dem zwei Pfeile im Bauch steckten, rang mit dem Tode.
    «Hast du in Ägypten gelebt, Hebräer?»
    «Es tut so weh…»
    «Sprich, wenn du gepflegt werden willst!» befahl der Offizier.
    «Nein, nicht in Ägypten… Ich habe immer hier gelebt…»
    «Hat dein Stamm einen Mann namens Moses aufgenommen?» fragte Ramses.
    «Nein…»
    «Warum dieser Angriff?»
    Brechenden Auges stammelte der Hebräer etwas Unverständliches, bevor er für immer verstummte.

    Acha trat neben den König.
    «Du bist wohlbehalten!»
    «Schlächter hat mich beschützt.»
    «Wer sind diese Halunken?»
    «Beduinen, Sandläufer und mindestens ein Hebräer.»
    «Ihr Angriff war selbstmörderisch.»
    «Irgend jemand hat sie angestachelt zu diesem wahnwitzigen Unternehmen.»
    «Hethitische Drahtzieher?»
    «Vielleicht.»
    «An wen denkst du?»
    «Unzählbar sind die Dämonen der Finsternis.»
    «Ich konnte gar keinen Schlaf finden», bekannte Acha.
    «Was ist der Grund für deine Schlaflosigkeit?»
    «Die Reaktion der Hethiter. Sie werden nicht tatenlos verharren.»
    «Wirfst du mir jetzt vor, Kadesch nicht angegriffen zu haben?»
    «Wir müssen so schnell wie möglich die Verteidigungslinien unserer Schutzgebiete verstärken.»
    «Das wird dein nächster Auftrag sein, Acha.»
    Aus Sparsamkeit pflegte Ameni die gebrauchten Holztäfelchen zu säubern, um sie von neuem beschreiben zu können. Die ihm unterstellten Beamten wußten, daß der Oberste Schreiber des Königs keine Verschwendung duldete und pfleglichen Umgang mit dem Schreibgerät forderte.
    Ramses’ Triumph in den Schutzgebieten und die so üppige Nilschwemme, die ganz Ägypten zuteil wurde, hatte Pi-Ramses in einen Freudentaumel versetzt. Reiche und Arme bereiteten sich auf die Heimkehr des Königs vor, tagtäglich lieferten Schiffe reiche Nahrung und erlesene Getränke an, die für das riesige Festmahl, an dem alle Bewohner der Stadt teilnehmen würden, gedacht waren.
    Nur Ameni litt Seelenqualen. Wenn er einen Unschuldigen, der außerdem noch ein Getreuer von Ramses war, ins Gefängnis geworfen hätte, erwiese sich das auf der Waage des Gerichts der anderen Welt als schwerwiegende Ungerechtigkeit. Der Schreiber hatte nicht einmal gewagt, Serramanna zu besuchen, der weiterhin seine Unschuld beteuerte.
    Am späten Abend meldete sich der Soldat, den Ameni mit den Nachforschungen über die Hauptbelastungszeugin beauftragt hatte, jene Nenofar, die Serramannas Geliebte gewesen war.
    «Hast du etwas herausgefunden?»
    Zögernd antwortete der Mann: «Ja.»
    Ameni fühlte sich erleichtert, endlich würde er klarsehen!
    «Nenofar?»
    «Ich habe sie wiedergefunden.»
    «Und warum hast du sie nicht mitgebracht?»
    «Weil sie tot ist.»
    «Ein Unfall?»
    «Laut Aussage des Arztes, dem ich den Leichnam gezeigt habe, war es ein Verbrechen. Nenofar wurde erdrosselt.»
    «Ein Verbrechen… Man wollte diese Zeugin also beseitigen. Aber warum… Weil sie gelogen hat oder weil sie zuviel hätte verraten können?»

    «Mit Verlaub, wirft dieser Vorfall nicht einen Zweifel auf Serramannas Schuld?»
    Ameni wurde

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