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Midkemia Saga 05 - Gefährten des Blutes

Midkemia Saga 05 - Gefährten des Blutes

Titel: Midkemia Saga 05 - Gefährten des Blutes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Feist
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gar nicht verfehlen. Dann wendest du dich nach links und umrundest sie, dann folgst du rechts der Sarne, bis du die Nordseite der Wächter erreichst. Du bleibst an dem Fluß, bist du an einen Ort am Overnsee kommst, an dem viele Leute leben, und das ist dann die Stadt Kesh. Kannst du gar nicht verfehlen. Wenn du sofort aufbrichst, solltest du in sechs bis acht Wochen da sein.«
    »Danke«, meinte Borric trocken. »Ich meine, ich muß dorthin, und ich würde gern bei einer Karawane anheuern, die dahin unterwegs ist.«
    »Aha«, erwiderte Ghuda unverbindlich und nickte.
    »Und es wäre nicht schlecht, wenn mich jemand, der hier allgemein bekannt ist, empfehlen würde.«
    »Aha«, meinte Ghuda. »Also soll ich zur Karawanserei gehen und einem Karawanenmeister, der nichts Böses ahnt, erzählen, du seiest ein alter Freund aus der Heimat und du könntest ungeheuer gut mit dem Schwert umgehen, und übrigens würdest du der Verrückte heißen.«
    Borric schloß die Augen, als bekäme er Kopfschmerzen. »Nicht ganz so.«
    »Sieh mal, mein Freund, vielen Dank für das Bier, aber dafür riskiere ich nicht meinen guten Namen; ich kann niemanden empfehlen, wenn ich nicht weiß, ob das nicht an meinem guten Namen hängenbleibt.«
    Borric meinte: »Wart mal einen Moment! Wieso sollte sich das schlecht auf deinen guten Namen auswirken? Ich bin ein guter Fechter.«

    »Ohne Schwert?«
    Borric zuckte mit den Schultern. »Das ist eine lange Geschichte.«
    »Das kenn ich schon.« Ghuda nahm seinen Helm und setzte ihn sich schief auf den Kopf. »Tut mir leid.«
    »Ich bezahl dich.«
    Ghuda nahm den Helm wieder ab und legte ihn zurück auf den Tresen. Er machte dem Wirt ein Zeichen, er solle noch eine Runde bringen. »Also, dann wollen wir doch mal zur Sache kommen Weißt du, Empfehlungen haben einen ziemlichen Wert. Was bietest du also?«
    »Was verdienst du auf einer Fahrt von hier nach Kesh?«
    Ghuda dachte nach. »Das ist eine nette, ereignislose Route, die von der Armee gut bewacht wird, also kriegt man wenig Geld und deshalb gibt es immer Karawanen, die Wächter suchen. Bei einer großen Karawane bekommt man vielleicht zehn ecu. Bei einer kleinen fünf. Und auf der Reise zusätzlich das Essen. Vielleicht noch einen Zuschlag, wenn man unterwegs gegen Banditen kämpfen muß.«
    Borric rechnete kurz im Kopf nach – wieviel das wirklich war, konnte er nur in Münzen des Königreichs beurteilen – und sah nach, wieviel Geld er in dem Beutel von Salaya hatte, und wieviel er beim Poker auf dem Schiff gewonnen hatte. »Ich sag dir was. Wenn du uns drei bei einer Karawane als Wächter unterbringst, verdoppele ich das, was auch immer sie dir zahlen.«
    »Augenblick mal: Ich bring euch bei einer Karawane nach Kesh unter, und du gibst mir deinen Lohn, wenn wir dort ankommen.«
    »Genau.«
    »Nein«, meinte der Söldner und leerte seinen Bierkrug. »Und welche Garantie habe ich, daß du nicht einfach abhaust, bevor ich das Geld kriege?«
    Borric sah ihn entgeistert an. »Du zweifelst an meinem Wort?«
    »Ob ich an deinem Wort zweifle? Junge, wir haben uns gerade erst kennengelernt. Und was würdest du denken, wenn bei dir einer ankäme, der der Verrückte genannt wird und dir so einen Vorschlag machen würde?« Er warf einen bedeutsamen Blick in seinen leeren Bierkrug.
    Borric bestellte noch eine Runde. »Gut, ich zahl dir den halben Betrag, bevor wir aufbrechen, und den Rest, wenn wir dort ankommen.«
    Ghuda war immer noch nicht überzeugt. »Und was ist mit dem Jungen. Den nimmt doch niemand als Wache.«
    Borric drehte sich zu Suli um und betrachtete den Jungen, der nach den drei Bieren schon leicht zu schwanken begann. »Er wird schon Arbeit finden. Vielleicht können wir ihn in der Karawane als Küchenjungen unterbringen.«
    Suli nickte nur mit trüben Augen. »Koch.«
    »Aber kannst du mit einer Klinge umgehen, Verrückter?« fragte Ghuda ernsthaft.
    Borric meinte nüchtern: »Besser als jeder Mann, den ich je kennengelernt habe.«
    Ghuda riß die Augen auf: »Du bist ein Großmaul!«
    Borric grinste. »Aber ich lebe immer noch, nicht wahr?«
    Ghuda starrte Borric einen Moment lang an, dann warf er den Kopf in den Nacken und lachte. »Ach, das ist gut.« Er trank den Rest seines Bieres und zog zwei lange Dolche, von denen er einen in der Linken behielt und den anderen Borric reichte. »Dann zeig mal, was du kannst, Verrückter.«
    Plötzlich fuhr Borric herum und parierte einen kräftigen Ausfall, der leicht ein tödlicher Hieb hätte

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