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Midkemia Saga 05 - Gefährten des Blutes

Midkemia Saga 05 - Gefährten des Blutes

Titel: Midkemia Saga 05 - Gefährten des Blutes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Feist
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werden können. Er zögerte nicht und schlug dem Söldner so fest er konnte mit der linken Hand an den Kopf. Während Ghuda sich noch schüttelte, um wieder zu sich zu kommen, machte Borric seinerseits einen Ausfall, und der Söldner mußte zurückweichen, wobei er gegen einen Tisch rannte, der hinter ihm stand.
    Der Wirt schrie: »He, ihr zwei! Hört sofort auf, hier meinen Laden auseinanderzunehmen!«
    Ghuda schlich sich an dem Tisch entlang, während Borric ihn im Auge behielt. »Wir können jederzeit aufhören, wenn du dich überzeugt hast«, sagte der Prinz, der auf den Fußballen balancierte, sich geduckt hatte und mit dem Dolch auf Ghuda zielte.
    Der Söldner grinste verspielt. »Ich bin überzeugt.«
    Borric warf den Dolch in die Luft, fing die Klinge mit Daumen und Zeigefinger auf und reichte sie Ghuda. Der Söldner nahm sie entgegen und meinte: »Also, wir sollten besser zu einem Waffenhändler gehen und dich ausrüsten. Du weißt vielleicht, wie man mit Waffen umgeht, aber das nützt dir wenig wenn du keine hast.«
    Borric schob die Hand vorn in sein sackartiges Hemd und holte seinen Geldbeutel hervor. Er nahm zwei Kupfermünzen heraus und gab sie dem wütenden Wirt. »Suli, wir wollen los –« Der Junge war vor dem Tresen zusammengesunken und schnarchte laut.
    Ghuda schüttelte den Kopf. »Soll ich wirklich jemand vertrauen, der noch nicht einmal ein paar Bier verträgt?«
    Borric lachte, derweil er den betrunkenen Jungen auf die Beine hievte. Er schüttelte ihn heftig und sagte: »Suli, wir müssen gehen!«
    Der Junge konnte die Augen kaum offenhalten. »Meister, warum dreht sich alles um mich herum?«
    Ghuda schnappte sich seinen Helm und meinte: »Ich warte draußen auf euch, Verrückter. Du kümmerst dich um den Jungen.«
    Der Söldner ging hinaus und blieb vor dem nächsten Laden stehen, wo er sich ein Schmuckstück aus Kupfer ansah, während er aus der Schenke das Stöhnen des Jungen hörte, dem es gar nicht gutging.

     
    Drei Stunden später gingen zwei Männer und ein sehr bleicher Junge durch das östliche Stadttor und machten sich zur Karawanserei auf. Der große freie Platz, der an drei Seiten von Zelten und Hütten begrenzt wurde, lag genau im Osten von Faráfra, weniger als eine Viertelmeile vor den Toren der Stadt. An die dreihundert Wagen verschiedener Größe standen auf der Wiese. Staub hing in der Luft, da Pferde, Ochsen und Kamele ständig von einem Ort zum anderen bewegt wurden.
    Suli packte den großen Beutel fester, in dem er die verschiedensten Dinge trug, auf deren Kauf Ghuda bestanden hatte.
    Borric war den Ratschlägen des Söldners, was die Einkäufe betraf, gefolgt, außer als es um seine eigene Rüstung ging. Jetzt trug er eine alte, jedoch nützliche Lederjacke, dazu eine Gamaschenhose und breite Lederbänder um die Arme. Er hatte keinen leichten Helm finden können, deshalb trug er nur ein Lederstirnband über einem Tuch, welches seinen Kopf bedeckte, die Haare zurückhielt und den Schweiß nicht in die Stirn laufen ließ. Das Tuch schützte auch seinen Nacken vor der erbarmungslosen keshianischen Sonne. An seiner linken Hüfte hing ein Langschwert, an seiner rechten ein Dolch. Er hätte durchaus ein Rapier vorgezogen, doch in Faráfra war eine solche Waffe schwieriger aufzutreiben als in Krondor, und außerdem hätte er nicht das Geld dafür gehabt. Die Einkäufe des Tages hatten seinen mageren Vorrat an Münzen fast völlig aufgefressen, und er wußte, bis Kesh war es noch ein weiter Weg.
    Sie gingen an Koppeln entlang, in denen die Pferde gehalten wurden, und erreichten den Hauptplatz der Karawanserei, den zwei Reihen von Wagen bildeten. Zwischen diesen Wagen trieben sich etliche Händler, die nach Beförderungsmöglichkeiten für ihre Waren suchten, sowie ein Haufen bewaffneter Männer herum.
    Die drei gingen über den Platz und wurden von den Männern auf den Wagen angerufen: »Ich fahre nach Kimri. Brauche Wächter nach Kimri!« schrie der eine, der nächste: »Ghuda! Ich brauche Wächter für eine Fahrt nach Teléman!« Ein dritter rief: »Der beste Lohn. Wir brechen morgen nach Hansulé auf!«
    Nachdem sie den halben Platz abgelaufen waren, fanden sie eine Karawane nach Kesh. Der Karawanenmeister musterte sie von oben bis unten und meinte: »Dich kenne ich vom Namen her, Ghuda Bulé. Ich kann dich und deinen Freund wohl brauchen, aber den Jungen will ich nicht.«
    Borric wollte etwas sagen, doch Ghuda schnitt ihm das Wort ab.
    »Ich gehe nirgends ohne meinen

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