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Midkemia Saga 05 - Gefährten des Blutes

Midkemia Saga 05 - Gefährten des Blutes

Titel: Midkemia Saga 05 - Gefährten des Blutes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Feist
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Onkel Locky: Er ist der Meister aller Kämpfer über zweihundert Pfund.«
    »Genau«, meinte Baron James und grinste breit.
    Und noch im selben Augenblick tauchte vor Borrics Nase eine riesige Faust auf. Er versuchte, sich zur Seite zu drehen, doch im selben Moment spürte er, wie eine weitere Faust an seine Schläfe schlug. Dann fand er sich auf dem Boden wieder und überlegte, wer wohl die Fresken an der Decke des Saales gemalt hatte, aus dem sein Vater einen Fechtsaal gemacht hatte. Bei Gelegenheit mußte er einmal danach fragen.
    Er schüttelte den Kopf, setzte sich auf und hörte, wie James sagte: »Euer Vater meinte, wir sollten euch sehr eindrücklich klarmachen, von welcher Wichtigkeit die Sache ist, die morgen auf euch zukommt.«
    »Und was könnte das sein?« fragte Borric und ließ sich von Feldwebel Palmer auf die Beine ziehen. Doch der gab Borrics rechte Hand nicht frei, sondern hielt sie fest, während er mit seiner eigenen Rechten einen Treffer in Borrics Magen landete. Leutnant William zuckte sichtlich zusammen, derweil Borric sämtliche Luft aus seinen Lungen ausstieß, die Augen verdrehte und abermals zu Boden sank.
    Erland war gewarnt und versuchte sich zu verdrücken, doch der andere Faustkämpfer schlich weiter um ihn herum.
    »Falls es euch entgangen ist: Euer Onkel, der König, hat seit dem Tod des jungen Prinzen Randolph nur Töchter gezeugt.«
    Borric winkte ab, als ihm Feldwebel Palmer erneut die Hand anbot. »Danke, ich stehe lieber allein auf.« Während er sich auf das eine Knie stützte, sagte er: »Ich denke zwar nicht gerade laufend darüber nach, doch ich weiß wohl Bescheid.« Er erhob sich, und aus dieser Bewegung ließ er seine Faust mit Wucht in Feldwebel Palmers Magen schießen.
    Der ältere harte Kämpfer stand wie versteinert da, holte einmal tief Luft, lächelte schließlich erfreut und meinte: »Das war gar nicht so schlecht, Hoheit.«

    Borric verdrehte die Augen gen Himmel. »Danke.« Wieder tauchte eine Faust vor seiner Nase auf, und wieder konnte er die kunstvolle Handwerksarbeit an der Decke bewundern. Warum habe ich die eigentlich vorher noch nie gesehen? grübelte er.
    Erland versuchte weiterhin, zwischen sich und Feldwebel Obregon einen ausreichenden Sicherheitsabstand zu wahren.
    Plötzlich wich der junge Mann nicht mehr zurück, sondern schlug wie wild geworden auf den anderen ein. Der Feldwebel blieb stehen und hob nur die Arme schützend vors Gesicht, derweil sich der jüngere Mann an seinen Schultern und Armen austobte. »Unser Onkel hat keinen Erben, das ist uns natürlich auch nicht entgangen, Onkel Jimmy«, merkte Erland an. Seine Arme wurden müde, doch er prügelte weiter auf den muskulösen Feldwebel ein. Urplötzlich trat der Soldat an Erland heran und landete einen Treffer in der Flanke des Jungen. Erlands Gesicht wurde blaß, und seine Augen begannen zu schielen.
    Als er sah, was er angerichtet hatte, sagte Feldwebel Obregon: »Entschuldigt, Hoheit, ich wollte die Seite treffen, die nicht verwundet ist.«
    Erlands Stimme kam kaum über ein heiseres Flüstern hinaus. Er schnappte nach Luft. »Wie freundlich von Euch.«
    Borric schüttelte den Kopf, damit er wieder klar wurde, und machte eine Rolle rückwärts, um auf die Beine zu kommen. Er war wieder bereit. »Willst du mir vielleicht irgend etwas Bestimmtes mitteilen, mit diesem Hinweis auf das Fehlen eines königlichen Prinzen?«
    »Genau das hatte ich vor«, bejahte James. »Da Lyam keine männlichen Nachkommen hat, ist der Prinz von Krondor immer noch der Erbe des königlichen Throns.«
    »Und euer Vater ist der Prinz von Krondor«, warf Locklear ein.
    Borric täuschte geschickt mit der Linken an, drosch mit der Rechten auf das Kinn des Feldwebels, und der schwankte einen Moment lang. Ein weiterer Schlag traf den Körper, und der Faustkämpfer trat einen Schritt zurück. Borric wurde selbstsicherer und machte einen Schritt auf den anderen zu, um ihn mit einem letzten Schlag niederzuschlagen, doch plötzlich drehte sich die Welt um ihn herum.
    Borric wurde erst gelb vor Augen, dann rot, dann fiel er lange Zeit, und als sein Kopf auf dem Boden aufprallte, wurde schließlich alles um ihn herum schwarz. Er schlug die Augen auf und sah Gesichter über sich, die ihn anstarrten. Sie wirkten irgendwie freundlich, und er dachte, er müsse sie eigentlich kennen, aber so wichtig erschien ihm das alles nun auch wieder nicht. Er starrte an den Gesichtern vorbei und fragte sich, ob wohl einer von ihnen wisse,

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