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Midkemia Saga 05 - Gefährten des Blutes

Midkemia Saga 05 - Gefährten des Blutes

Titel: Midkemia Saga 05 - Gefährten des Blutes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Feist
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Harez«, sagte Locklear, »ehe wir fortfahren, könntet Ihr vielleicht mit mir die Rede besprechen, die mein Prinz für diesen Tag vorbereitet hat, damit sie nicht irgendwelche versehentlichen Kränkungen enthält?«

    Kafi durchschaute die offensichtliche Frage, mit der man ihn fortlocken wollte, doch da er keinen verständlichen Einwand dagegen zusetzen hatte, willigte er ein und ließ sich von Locklear zur Seite nehmen. James, Gamina und Erland blieben somit allein.
    Einige keshianische Diener huschten in ihrer Nähe herum, um die vielen Kleinigkeiten zu erledigen, die noch vorzubereiten waren. Ein paar von ihnen waren ohne Zweifel Agenten des kaiserlichen Hofes.
    Erland sah James an. »Was ist?«
    James wandte sich um und stützte sich auf das marmorne Geländer des Balkons, als würde er das riesige Amphitheater betrachten. »Gamina?« sagte er leise.
    Gamina schloß die Augen, dann hörte Erland ihre Stimme in seinem Kopf. Wir werden beobachtet.
    Erland mußte sich zusammenreißen, damit er sich nicht umsah.
    Wir haben das ja erwartet , erwiderte er.
    Nein, wir werden mit magischen Mitteln überwacht.
    Erland hätte am liebsten laut geflucht. Können sie uns verstehen, wenn wir uns auf diese Art und Weise unterhalten?
    Ich weiß es nicht, antwortete sie. Mein Vater könnte das, doch es gibt nur wenige, die solche Fähigkeiten haben wie er. Ich glaube nicht.
    James sagte: »Umwerfend, nicht wahr?«, derweil er in Gedanken hinzufügte: Ich würde annehmen, sie können es nicht, oder wenn, dann würdest du es spüren. Und ich glaube, wir werden in nächster Zeit kaum weniger gut bewacht werden, deshalb können wir genausogut hoffen, daß wir recht haben.
    Ja , stimmte Gamina zu. Ich war mir dieser Magie nicht bewußt, ehe ich nicht danach gesucht habe. Sie ist sehr schwierig. Und gut.
    Ich glaube, wer auch immer sie benutzt, kann hören, was wir sagen, und sehen, was wir tun. Doch wenn sie unsere Gedanken lesen könnten, würde ich das sicherlich bemerken.
    Gamina schloß die Augen einen Moment lang, als wäre ihr von der Hitze ein wenig schwindelig. James stützte sie kurz. Ich glaube, es ist kein Mensch, sonst würde ich eine bestimmte Absicht festgestellt haben.

    Was meinst du damit? fragte Erland.
    Ich glaube, wir stehen unter der Aufsicht eines magischen Gegenstandes. Vielleicht ein Kristall oder ein Spiegel. Mein Vater hat so etwas oft bei seinen Studien benutzt. Falls das so sein sollte, dann können wir dort mit Sicherheit gesehen werden, und entweder werden uns unsere Worte von den Lippen abgelesen, oder jemand ist sehr geübt und kann uns hören. Unsere Gedanken sind jedoch nicht bedroht.
    Gut , sagte James. Ich habe endlich eine Nachricht von unseren Spionen hier bekommen. Es hat fürchterlich lange gedauert, bis ich Kontakt mit ihnen aufnehmen konnte.
    »Ich frage mich, wie lange wir wohl bei dieser Zeremonie stehen müssen?« sagte Gamina abwesend.
    »Stundenlang, ohne Zweifel«, meinte James. An Erland gewandt, sagte er: Wir sind mitten im Hexenkessel gelandet, und langsam fängt er an zu brodeln. Es gibt ein Komplott, das die Herrschaft der Kaiserin beenden soll, das nehmen jedenfalls unsere Spione an.
    Der Prinz täuschte ein gelangweiltes Gähnen vor und sagte: »Ich hoffe, ich werde währenddessen nicht einschlafen.« In Gedanken sagte er: Und wieso sollen Kesh und das Königreich deshalb in einen Krieg gestürzt werden?
    Wenn wir das wüßten, wäre uns auch klarer, wer hinter dem Komplott steht. Ich habe bei dieser Sache ein schlechtes Gefühl, Erland.
    Warum?
    Neben den auf der Hand liegenden Gefahren wird es zusätzlich heute nachmittag noch einen Haufen Soldaten in der Stadt geben.
    Jeder unterworfene Herrscher wird eine Kompanie von Ehrenwachen mitbringen. Tausende von Soldaten werden sich in den nächsten zwei Monaten in den Mauern der Stadt befinden, ohne jedoch dem direkten Befehl der Kaiserin zu unterstehen.
    Wie schön , erwiderte Erland. »Nun, vielleicht sollte ich noch ein wenig ruhen, bevor diese Nervenprobe beginnt.«
    James meinte: »Ja, das wäre wohl das beste, denke ich.«

    Gamina sagte in Gedanken: Was sollen wir machen, James?
    Warten. Das ist alles, was wir tun können, kam seine Antwort. Und wachsam bleiben.
    Kafi kommt zurück, bemerkte Gamina.
    Der Wüstensohn sagte: »Hoheit, Eure Rede wird gleich doppelt begrüßt werden, einmal wegen ihrer Aufrichtigkeit, und dann wegen ihrer Kürze. Eine solche Sparsamkeit mit Worten ist im Kaiserreich nicht üblich, wie Ihr

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