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Midkemia Saga 05 - Gefährten des Blutes

Midkemia Saga 05 - Gefährten des Blutes

Titel: Midkemia Saga 05 - Gefährten des Blutes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Feist
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Krummsäbel am Gürtel. Erland hatte von ihnen gehört: Es waren Izmalis, die fast schon legendären Schattenkrieger von Kesh. In den Erzählungen waren sie immer großartiger geworden, bis man ihnen fast übernatürliche Kräfte zusprach. Nur die Höchsten des Kaiserreichs konnten sie sich als Leibwache leisten. Sie wurden als hervorragende Kämpfer betrachtet, und genauso hervorragend sollten sie als Spione sein – und auch als Assassinen, falls es notwendig sein sollte, wie man sich hinter vorgehaltener Hand erzählte.
    James versuchte, seine Frage zufällig klingen zu lassen: »Mein Lord Kafi, würde sich die Kaiserin nicht normalerweise von ihrer Kaiserlichen Wache beschützen lassen?«
    Der Wüstenbewohner kniff die Augen leicht zusammen, doch ohne seinen Tonfall zu verändern, sagte er: »Es gilt als umsichtiger, wenn man die Izmalis wählt. Sie sind ohnegleichen.«
    Anscheinend , ließen sich James’ Gedanken über Gamina vernehmen, kann die Kaiserin selbst ihren eigenen Wachen nicht mehr vertrauen.
    Als die Izmalis angetreten waren, folgte ein Dutzend stämmiger Sklaven mit geölten Körpern, welche die Sänfte trugen, auf der die Kaiserin saß. Die ganze Zeit, während die kaiserliche Gesellschaft eingetreten war, hatte der alte Mann mit dem goldenen Stab seine langen Lobgesänge fortgeführt und die Großtaten gepriesen, welche unter Lakaisha, der Kaiserin, vollendet worden waren. Plötzlich bemerkte Erland einen leichten Wechsel im Tonfall des Mannes und hörte genauer hin.
    »… und hat die Rebellion in Niederkesh niedergeschlagen«, leierte der alte Mann. Ungefähr zur Zeit von Erlands Geburt waren alle Volker südlich der beiden Gebirgsketten – dem sogenannten Ring von Kesh, der sich quer durch den Kontinent zog – nach zwanzigjähriger Revolte unterworfen worden, daran erinnerte sich der Prinz noch aus dem Geschichtsunterricht über Kesh. Tausende von Menschen waren getötet worden, und den wenigen Berichten nach, die das Königreich erreicht hatten, war das Land in einer Weise verwüstet worden, wie man es aus der Geschichte des Königreichs nicht kannte – ganze Städte waren niedergebrannt und dem Erdboden gleichgemacht worden, während man ihre Bevölkerung als Sklaven verkaufte. Ganze Völker, Rassen, Sprachen und Kulturen hatten aufgehört zu existieren, außer vielleicht unter Sklaven. Und dem verärgerten Gemurmel nach, welches sich bei dieser Verkündung im Amphitheater erhob – und zwar nicht nur unter dem gemeinen Volk, sondern auch bei den niedrigeren Adligen –, gab es noch immer böses Blut zwischen den unterworfenen Völkern und ihrer Herrscherin.
    Gamina wurde blaß, und Kafi fragte: »Ist meiner Dame nicht wohl?«
    Gamina griff nach James’ Arm und wankte einen Moment lang.
    Sie schüttelte den Kopf und sagte: »Die Hitze, mein Lord. Wenn ich bitte etwas Wasser bekommen könnte.«
    Kafi machte nur eine kleine Bewegung, und sofort kam ein Diener zu ihnen. Kafi gab ihm eine Anweisung, und einen Augenblick später bot der Diener Gamina einen Becher mit kühlem Wasser an.
    Sie nippte daran, während sie sich in Gedanken mit James, Locklear und Erland unterhielt. Das hat mich etwas unvorbereitet getroffen.
    Dieser plötzliche Anflug von Zorn und Haß. Viele der Anwesenden würden die Kaiserin mit Freude ermorden. Und viele, viele dieser zornigen Menschen sitzen in der kaiserlichen Loge.
    James tätschelte seiner Frau beruhigend den Arm, und Locklear sagte: »Wenn du glaubst, es würde dir zuviel werden, den restlichen Tag hier zu verbringen, Gamina …«
    »Nein, Locky. Mir geht es wieder gut. Ich mußte nur einen Schluck Wasser trinken, glaube ich.«
    Kafi sagte: »Das ist sehr weise.«
    Erland wandte seine Aufmerksamkeit der nächsten Gruppe zu, die eintrat. Der Prinz und die beiden Prinzessinnen von Kesh waren hinter ihrer Mutter hereingekommen, und jetzt wurden die mächtigsten Lords und Meister des Kaiserreiches angekündigt.
    Lord Jaka, der Kommandant der Kaiserlichen Streitwagenkrieger, erschien. »Wie bedeutend sind die Streitwagenkrieger, Kafi?« fragte Erland.
    »Ich weiß nicht, ob ich die Frage richtig verstanden habe, Hoheit.«
    »Ich meine, ist ihr Rang nur noch Tradition, oder bilden sie tatsächlich den harten Kern der Armee? Bei jenen Auseinandersetzungen in der Vergangenheit, als unsere beiden Länder … Meinungsverschiedenheiten hatten, haben wir immer nur Euren furchterregenden Hundesoldaten gegenübergestanden.«
    Kafi zuckte mit den Schultern. »Die

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