Midkemia Saga 05 - Gefährten des Blutes
Staatshochzeit zu ihren Ehren hier noch einmal feiern. Meine Frau und meine Tochter würden mir nie verzeihen, falls ich ihnen die Gelegenheit versage, sich neue Kleider machen zu lassen. Wir werden also zweimal feiern.«
James wirkte überrascht. »Staatshochzeit?«
Arutha nickte nachdrücklich. »Gamina ist durch Adoption eine Cousine von mir – falls du das vergessen hast –, genauso wie Pugs ganze Familie. Unser Cousin Willy wird einmal Herzog von Stardock werden. Und du heiratest in diese Familie ein.« Er seufzte spöttisch zweifelnd und fuhr fort: »Obwohl mir dieser Gedanke eigentlich nicht sonderlich behagt.«
»Danke, Arutha«, sagte Pug neckisch.
»Du bist immer willkommen, Pug. Und … Jimmy«, sagte er, abermals lächelnd.
»Ja, Arutha?« erwiderte James und lächelte ebenfalls.
»Magst du in deiner Ehe so glücklich werden wie ich in meiner.«
James nickte. Auch wenn Arutha seine Gefühle nie nach außen hin zeigte, konnte sich James noch sehr gut an die Zeit erinnern, als Anita nach der Verwundung durch den Assassinen im Sterben lag; der Kummer, den Arutha damals erlitten hatte, war ihm noch immer allzu gegenwärtig. Nur wenige Menschen außer James wußten, wie sehr der Prinz von Krondor seine Gemahlin liebte. »Ich schätze, das werden wir schon werden.«
»Dann habe ich noch ein Geschenk für dich, ein etwas verfrühtes Hochzeitsgeschenk.« Er öffnete eine kleine Truhe auf seinem Schreibtisch und holte eine Schriftrolle heraus. »Ich werde es dir überreichen, wenn ihr zurück seid, für den Moment –«
Pug unterbrach ihn. »Ich kann es ihm jetzt übergeben, falls du wünschst, Arutha.«
Wenn den Prinzen dieses Angebot überraschte, so zeigte er es jedenfalls nicht. Er sagte lediglich: »Das wäre zu freundlich.«
Pug machte eine Geste mit der Hand, schloß die Augen für einen Moment, und das Schriftstück verschwand aus Aruthas Hand und erschien in seiner eigenen. Arutha zwinkerte nur kurz mit den Augen, das war seine einzige Reaktion darauf, wie der Zauberer das Pergament innerhalb eines Lidschlags über so eine große Entfernung befördert hatte.
Pug reichte es James. »Für dich.«
James öffnete die Rolle und las. Seine Augen wurden größer und größer. »Es ist eine Titelurkunde. Graf am Hofe des Prinzen. Und Minister des Königs.«
»Ich hätte dir das sowieso gegeben, sobald ihr wieder hiergewesen wärt. Du hast dir dieses Amt verdient, James. Über deine Besitztümer und Einkünfte werden wir uns dann in Krondor unterhalten. Du wirst auch das Kanzleramt des Westlichen Reiches übernehmen, wenn Gardan sich zurückzieht.«
James grinste, und sowohl Pug als auch Arutha mußten an den jungen Dieb denken, der James gewesen war, als sie ihn vor langen Jahren kennengelernt hatten. »Ich danke Seiner Hoheit.«
»So, und nun will ich mich wieder an meine Arbeit begeben« sagte Arutha.
Pug sagte: »Ich wünsche dir einen guten Abend, Hoheit.«
»Und auch euch einen guten Abend, meine Herren Herzog und Graf.«
Pug machte eine Geste mit der Hand, und das Bild des Prinzen verschwand. »Erstaunlich«, sagte James. »Was für ein Trick« – er betrachtete das Schriftstück, das er in den Händen hielt – »und dies … Armeen –«
»Genau aus diesem Grund müssen wir uns noch über andere Dinge als nur eure Hochzeit unterhalten, James.« Pug ging zu einem kleinen Tisch und deutete auf eine Karaffe mit Wein. James goß zwei Kelche des roten Dessertweins ein. Während er daran nippte, setzte sich Pug und bedeutete James, das gleiche zu tun.
»Stardock darf niemals das Werkzeug eines einzigen Volkes werden. Ich habe Pläne gemacht, womit ich das zu verhindern hoffe. Mein Sohn wird den Titel Herzog von Stardock nicht annehmen. Ich glaube, er bevorzugt das Soldatenleben. Nein, die beiden Männer, die du an der Fähre kennengelernt hast, Watume und Körsh, sollen die Macht über die Insel der Magier übernehmen, wenn ich gegangen bin, und dazu muß noch ein dritter ausgewählt werden, damit sie als Triumvirat über das Wohl der Menschen hier wachen. Vielleicht werden sie diesen Rat vergrößern, wenn es die Dinge erfordern. Doch Lyam wird nicht immer auf dem Thron der Inseln sitzen, und ich würde diese Macht niemals an einen Wahnsinnigen wie König Rodric geben. Ich habe ihn kennengelernt, und wenn er zu seiner Zeit solche Magier, wie wir sie hier haben, in seinen Diensten versammelt gehabt hätte, wäre die Welt erbebt. Ich kann mich auch noch an die Verwüstungen erinnern, die
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