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Midkemia Saga 05 - Gefährten des Blutes

Midkemia Saga 05 - Gefährten des Blutes

Titel: Midkemia Saga 05 - Gefährten des Blutes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Feist
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heiterem Himmel, kommst du plötzlich durch die Tür und verkündest, du wolltest heiraten! Ich meine, natürlich ist sie eine Schönheit, mit dem fast weißen Haar, und überhaupt, aber du hast schon viele kennengelernt –«
    »Ich habe noch keine kenngelernt, die wie Gamina ist, keine«, unterbrach ihn Jimmy. Er legte seinem Gefährten die Hand auf die Brust, und sie blieben stehen. »Ich weiß nicht, ob jemand wie du mich verstehen kann, aber sie hat in mich hineingesehen. Sie hat alles gesehen, was es zu sehen gibt, die schlechten Dinge, die Dinge, die ich dir immer nur angedeutet habe, und sie liebt mich trotz dieser Dinge. Sie liebt mich einfach!« Er holte tief Luft. »Du wirst nie begreifen, was das bedeutet.«
    Er ging weiter, und Locklear mußte einige schnelle Schritte machen, um ihn wieder einzuholen. »Was meinst du mit ›jemand wie du‹?«
    James blieb erneut stehen. »Sieh mal, du bist der beste Freund – vielleicht der einzige richtige Freund –, den ich jemals gehabt habe, doch wenn es um Frauen geht … nimmst du keine … Rücksicht. Du bist charmant, aufmerksam, du bist beharrlich, aber wenn die entsprechende Dame in deinem Bett aufwacht, bist du schon verschwunden. Ich frage mich manchmal, warum dich der Bruder oder Vater einer Frau noch nicht mit dem Schwert durchbohrt hat …
    Was dich und die Frauen betrifft, kann man sich einfach nicht besonders auf dich verlassen.«
    »Aber auf dich?«
    »Jetzt schon«, erwiderte James. »So sehr, wie man sich darauf verlassen kann, daß das Wasser den Berg hinunterläuft.«
    Locklear sagte: »Mal sehen, was Arutha davon hält, wenn du dich kopfüber in eine Ehe stürzt. Wir Barone vom Hof müssen die Erlaubnis zum Heiraten einholen, weißt du noch?«
    »Ich weiß.«
    »Nun, jetzt geh erst mal zu deiner Verabredung mit dem Zauberwirker«, meinte Locklear, als sie die Tür der Akademie erreicht hatten. »Ich schätze, er hat dir auch ein oder zwei Sätze dazu zu sagen, daß du ihm die Tochter wegnimmst.« Locklear ließ James allein vor dem Eingang stehen.
    James betrat das Gebäude und ging einen langen Gang entlang, bis zum Fundament des Turms, in dem sich Pugs Arbeitszimmer befand. Er stieg eine Wendeltreppe hinauf, bis er die Tür des Zimmers erreichte. Als er seine Hand hob und anklopfen wollte, öffnete sich die Tür. Er trat ein; Pug war allein in seinem Arbeitszimmer, doch das verwunderte ihn nicht weiter. Nachdem James eingetreten war, schloß sich die Tür hinter ihm.
    »Wir müssen uns unterhalten«, meinte Pug, erhob sich und winkte James zu einem großen Fenster. Der Zauberer sah hinaus und zeigte auf die kleinen Lichter, die als Punkte an der Küste des Festlands zu sehen waren. »Menschen«, sagte er.
    James zuckte mit den Schultern. Er wußte, der Zauberer hatte ihn nicht gerufen, um mit ihm über das Offensichtliche zu reden.
    »Als wir vor über zwanzig Jahren nach Stardock kamen, war das hier ein kahler Flecken Erde inmitten eines verlassenen Sees, Die Küste war ein wenig gastfreundlicher, doch das Tal war dauernd Schauplatz der Auseinandersetzungen zwischen Königreich und Kaiserreich, zwischen den sich gegenseitig bekämpfenden Grenzbaronen und zwischen Banden von Abtrünnigen. Hier jagten Sklavenhändler aus Durbin, und Banditen waren genauso eine Plage wie die Heuschrecken.« Er seufzte, als er daran zurückdachte.
    »Heute können die Menschen ein ziemlich friedliches Leben führen.
    Oh, es gibt schon gelegentlich noch ein Problem, doch im großen und ganzen ist es um den Großen Sternensee herum ruhig.
    Und wie ist dieser Wandel zustande gekommen?« wollte er von James wissen.
    James sagte: »Man muß kein Genie sein, um zu folgern, daß deine Anwesenheit diesen Wandel bewirkt hat, Pug.«
    Pug wandte sich von dem Anblick, den die Küste bot, ab und sagte: »Jimmy, als wir uns kennengelernt haben, war ich ein junger Mann, und du warst noch ein Junge. Doch in der Zwischenzeit sind mir mehr Dinge begegnet, als die meisten Männer sich für ein ganzes Dutzend Leben vorstellen könnten.« Mit einer einfachen Geste erzeugte er in der Mitte des Zimmers eine Wolke, die vielleicht einen Durchmesser von einem halben Meter hatte. Sie schimmerte, und dann entstand ein Loch in der Luft, durch das James einen eigentümlichen Gang sehen konnte. Dieser Gang hing in der Mitte eines grauen Nichts, und an diesem Gang befand sich vielleicht jedes Dutzend Meter eine Tür. Das graue Nichts zwischen den Türen war unheimlich dicht, im Vergleich dazu

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