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Midkemia Saga 05 - Gefährten des Blutes

Midkemia Saga 05 - Gefährten des Blutes

Titel: Midkemia Saga 05 - Gefährten des Blutes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Feist
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war die Dunkelheit der Nacht ein buntes Bild des Lebens. »Der Gang zwischen den Welten«, sagte Pug. »Auf diesem Weg bin ich zu Welten gekommen, die noch kein Mensch gesehen hat und die auch nie jemand erblicken wird. Ich habe die Ruinen alter Kulturen entdeckt und gesehen, wie neue Arten geboren wurden. Ich habe Sterne gezählt, und ich habe Sandkörner gezählt, und dabei habe ich herausgefunden, wie riesig das Universum ist; vielleicht könnte selbst ein Gott diese Größe nicht verstehen.«
    Pug machte eine Geste mit der Hand, und das Bild verschwand.
    »Es wäre leicht, die Sorgen der Bewohner eines so winzigen Tales als unbedeutend abzutun.«
    James verschränkte die Arme vor der Brust und meinte: »Im Vergleich dazu sind sie unbedeutend.«
    Pug schüttelte den Kopf. »Nicht für die, die hier leben.«
    James setzte sich ohne Pugs Einladung und meinte: »Da ist natürlich etwas dran, Pug.«
    Pug kehrte zu seinem Stuhl hinter seinem Arbeitstisch zurück und erwiderte: »Ja, so ist es. Katala liegt im Sterben.«
    Diese unerwartete und schockierende Nachricht überraschte James. »Nun, sie hat nicht so gesund ausgesehen – aber daß sie stirbt…«
    »Wir können hier viel tun, James, aber wir haben auch unsere Grenzen. Kein Zauber, kein Trank, keine Beschwörung und kein Gebet können noch etwas für meine Frau ausrichten. Sie wird bald durch einen Spalt in ihre Heimat zurückkehren, in die Hochländer von Thuril auf Kelewan. Seit dreißig Jahren hat sie ihre Verwandten nicht mehr gesehen. Jetzt möchte sie zum Sterben nach Hause gehen.«
    James schüttelte den Kopf und wußte nicht, was er sagen sollte.
    Schließlich fragte er: »Und Gamina?«
    »Ich habe gesehen, wie meine Frau vor ihrer Zeit alt wurde, James; auch wenn diese Krankheit das nicht beschleunigt hätte, ich hätte diese Last trotzdem irgendwann tragen müssen. Ich bin kaum sichtlich gealtert, wie du wohl bemerkt hast. Und das wirst du auch nicht mehr erleben. Ich bin zwar nicht unsterblich, aber meine Kräfte schenken mir ein sehr, sehr langes Leben. Und ich möchte nicht auch noch meinen Kindern und Enkeln dabei zusehen, wie sie alt und zittrig werden, derweil ich so bleibe, wie ich bin.
    Wenn Katala abgereist ist, werde ich Stardock innerhalb von Stunden verlassen. William hat seinen Weg als Soldat vor sich, da er seine Begabung als Magier aufgegeben hat. Ich wünschte, es wäre anders, doch wie die meisten Väter habe ich andere Träume für das Leben meiner Kinder als sie selbst. Gamina ist ebenfalls sehr begabt, nicht eigentlich in Hinsicht auf Magie, sondern eher durch ihre eigentümliche Veranlagung. Ihre Gedankensprache ist sowohl magisch als auch natürlich, doch ihre Empfindsamkeit, ihr Einfühlungsvermögen und ihre Fürsorge sind besondere Gaben.«
    James sagte: »Das kann ich nicht bestreiten. Sie ist … ein Wunder.«
    Pug sagte: »Da stimme ich dir wohl zu. Ich habe die Begabung meiner Tochter eingehender studiert als die jedes anderen Menschen auf dieser Welt, und ich weiß besser als sie selbst, wie groß ihre Begabung ist … und wo ihre Grenzen liegen. Sie wäre vielleicht gern hiergeblieben, wenn sie dich nicht kennengelernt hätte, und hätte die Aufgaben übernommen, die ihre Mutter zurückläßt – Katala war während der meisten Zeit hier draußen immer die eigentliche Anführerin dieser Gemeinschaft. Ich möchte Gamina das ersparen.
    Sie mußte als Kind die Last großer Traurigkeit und großen Schmerzes tragen, und zwar schon in jungen Jahren – ganz ähnlich wie du, vermute ich.«
    James nickte leicht. »Wir haben viel gemeinsam …«
    »Ohne Zweifel«, sagte Pug und lächelte trocken. »Doch so sollte es zwischen Liebenden auch sein, zwischen Ehemännern und Ehefrauen. Ich werde viel verlieren, wenn Katala geht, mehr, als sie selbst wahrscheinlich vermutet.« Einen Moment lang lag Pugs Seele wie ein offenes Buch vor James, und der junge Baron erkannte einen Mann, der wegen seiner unermeßlichen Verantwortung von anderen getrennt war; und eine der wenigen, die ihm diese Last leichter gemacht hatten, eine, die ihm die seltenen Augenblicke der Wärme und der Geborgenheit geschenkt hatte würde ihn bald verlassen. Nur diesen einen Moment lang enthüllte sich Pug mit der ganzen Tiefe seines Schmerzes vor ihm, dann war sein Gesicht wieder undurchdringlich. »Denn wenn sie gegangen ist, werde ich mich um diese großen Aufgaben kümmern, in die ich dir gerade einen kleinen Einblick gewährt habe, und die ›unbedeutenden‹

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