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Midkemia Saga 05 - Gefährten des Blutes

Midkemia Saga 05 - Gefährten des Blutes

Titel: Midkemia Saga 05 - Gefährten des Blutes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Feist
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verziert war.
    Locklear stand neben ihm, ähnlich gekleidet, obwohl seine Kleidung eher in rotgelben und goldenen Tönen gehalten war. Er sah sich um, weil er glaubte, in diesen Sachen nach der neuesten Mode Aufsehen zu erregen, doch niemand schien es zu beachten. Alle Augen hingen an der Braut.
    Gamina trug ein schlichtes lavendelfarbenes Kleid, dessen Halsausschnitt mit außergewöhnlichen Perlen abgesetzt war. Das Kleid wurde in der Taille von einem breiten Gürtel gerafft, der mit passenden Perlen besetzt war und eine silberne Schnalle hatte. Ein Blumengewinde zierte ihren Kopf: die traditionelle ›Brautkrone‹.
    »Also dann«, sagte Marias, und seine Stimme verriet durch den starken, fast singenden Akzent, daß der Mann an der Südküste der See des Königreichs geboren war, in der Nähe von Hühnerhundkopf.
    »Da ihr nur vor mir steht, um den Heiligen Bund der Ehe einzugehen, möchte ich euch noch ein paar Worte mit auf den Weg geben.« Er bedeutete James, er solle Gaminas Rechte nehmen, und legte seine eigene dickliche Hand darüber. »Killian, der Gott, dem ich diene, sah auf die Männer und Frauen herunter, als sie von Ishap, dem Einen über allen, erschaffen worden waren, und trennte sie voneinander. Männer und Frauen sahen zum Himmel auf und weinten in ihrer Einsamkeit. Die Göttin der Grünen Stille hörte ihr Klagen, und die Armen dauerten sie, und also sprach sie: ›Ihr sollt nicht mehr voneinander getrennt leben‹. Sodann schuf sie das Sakrament der Ehe als einen Bund, der Mann und Frau zusammenbringen sollte. In diesem Bund verschmelzen die Seelen, die Gedanken und die Herzen. Es ist, als würdet ihr eins werden. Habt ihr verstanden?« Er sah beiden nacheinander in die Augen.
    Gamina und James nickten.
    Marias sagte sodann zu der umstehenden Menge: »James von Krondor, Graf am Hofe des Prinzen, und Gamina, Tochter von Herzog Pug und Herzogin Katala, sind an diesem Ort zusammengekommen, um sich miteinander zu verbinden, und wir haben uns hier versammelt, um diese Verbindung zu bezeugen. Wenn einer von euch einen Grund kennt, der dieser Verbindung im Wege steht, so soll er ihn jetzt vorbringen oder für immer schweigen.« Ohne jedoch abzuwarten, ob wirklich jemand einen Einwand hatte, fuhr er unverzüglich fort: »James und Gamina, so höret nun, von diesem Augenblick an ist jeder von euch ein Teil des anderen. Nichts kann euch mehr trennen. James, diese Frau will ihr Leben mit dir teilen. Nimmst du sie zu deiner Lebensgefährtin und zu deinem Eheweib, ohne Vorbehalte und in dem Wissen, daß sie von jetzt an zu dir gehört, und wirst du keine andere Frau mehr begehren, von nun an bis zu deinem Tod?«
    James nickte und sagte: »Ich will.«
    Marias gab Locklear ein Zeichen, er solle James den goldenen Ring reichen. »Nimm diesen Ring und steck ihn deiner Braut an den Finger.« James tat, was von ihm verlangt wurde, und schob Gamina den Ring auf den Ringfinger der linken Hand.
    »Gamina, dieser Mann will sein Leben mit dir teilen. Nimmst du ihn zu deinem Lebensgefährten und zu deinem Ehemann, ohne Vorbehalte und in dem Wissen, daß er von jetzt an zu dir gehört, und wirst du keinen anderen Mann mehr begehren, von nun an bis zu deinem Tod?«
    Gamina lächelte und antwortete: »Ich will.«
    Marias bedeutete Gamina, sie solle James einen Ring anstecken, und das tat sie dann auch.
    »Da also James und Gamina hier vor uns und den Göttern verkündet haben, ihr Leben miteinander zu teilen, wollen wir dies bezeugen.«
    Die versammelte Gesellschaft wiederholte: »So wollen wir dies bezeugen.«
    Grinsend sagte der rotwangige Priester: »Nun, das war es also. Hiermit seid ihr Mann und Frau.«
    James sah sich um. »Wie, das war alles?«
    Marias lachte. »Hier auf dem Land halten wir diese Dinge einfach, mein Lord. Jetzt küßt Eure Frau und laßt uns mit der Feier beginnen.«
    James lachte, umarmte Gamina und küßte sie. Die Menge jubelte, und die Männer warfen ihre Hüte in die Luft.

     
    Am Rande der Menge beobachteten zwei Männer die Zeremonie und jubelten nicht. Ein knochiger dünner Mann mit einem drei Tage alten Bart nahm einen anderen am Ellbogen und führte ihn ein Stück fort. Die Kleidung der beiden konnte man am besten als zerlumpt und zerrissen beschreiben, und jeder, der eine feine Nase hatte, hätte sicherlich einen weiten Bogen um die beiden gemacht. Sie blickten sich um und vergewisserten sich, daß niemand sie hören konnte, dann sagte der erste Mann: »Graf James von Krondor. Baron

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