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Midkemia Saga 05 - Gefährten des Blutes

Midkemia Saga 05 - Gefährten des Blutes

Titel: Midkemia Saga 05 - Gefährten des Blutes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Feist
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Locklear. Also sind die beiden rothaarigen Kerle, die wie Söldner aussehen, Aruthas Söhne.«
    Der zweite Mann, ein dicker, kurzer, in den Schultern breiter Kerl, war offensichtlich von der Beobachtungsgabe seines Kumpels beeindruckt. Sein pausbäckiges Gesicht wirkte fast unschuldig. »Man sieht nicht viele Prinzen hierzulande, stimmt schon, Lafe.«
    »Du bist ein Dummkopf, Reese«, antwortete der andere mit rauher Stimme. »Es gibt Leute, die würden viel zahlen, wenn sie das wüßten. Geh zum ›Gasthaus zu den Zwölf Stühlen‹ am Rand der Wüste – den Weg werden sie sicherlich einschlagen. Du weißt, nach wem du fragen mußt. Sag unserem Freund aus Kesh, die Prinzen von Krondor und ihre Gesellschaft würden von Stardock aus kommen, und sie würden nicht mit allem Prunk unterwegs sein, sondern im Verborgenen. Ihre Zahl ist klein. Und warte dort im Gasthaus auf mich. Wehe, wenn du das ganze Geld versäufst, was er dir gibt, dann schneid ich dir die Leber raus.«
    Reese sah seinen Kumpel an, als wäre eine solche Falschheit bei ihm undenkbar.
    Lafe fuhrt fort: »Ich werde ihnen folgen, und falls sie einen anderen Weg einschlagen, werde ich dir Bescheid geben. Sie haben sicherlich Gold und Geschenke für die Kaiserin dabei, die hat ja Geburtstag. Und da es nur zwanzig bewaffnete Leute sind, können wir für das ganze Leben genug rausschlagen, wenn die Banditen ihnen die Kehle durchschneiden und uns unseren Teil der Beute zukommen lassen.«
    Der Mann namens Reese sah sich am verlassenen Ufer um und fragte: »Wie komme ich denn jetzt nach drüben, Lafe? Der Fährmann ist auf der Hochzeit.«
    Der größte Mann zischte verächtlich durch die Zähne: »Dann stiehlst du eben ein Boot, Dummkopf.«
    Reeses Augen glänzten vor Freude über diesen Vorschlag, der sich ja eigentlich aufdrängte. »Gut. Ich werd mir noch ein paar Vorräte besorgen und –«
    »Du gehst sofort!« befahl sein Kumpel und schob ihn nervös auf das Ufer und die unbewachten Boote zu. »Du kannst dir in der Stadt Vorräte zusammenklauen. Wo jetzt alle hier beim Essen sitzen, dürfte das ja kein Problem sein. Aber ein paar Leute sind noch drüben, also paß auf.« Reese drehte sich um und winkte, dann machte er sich eilig zum Ufer auf, wo er nach einem kleinen Boot suchte, das er allein rudern konnte.
    Der Mann namens Lafe schnaubte höhnisch und ging wieder zurück zur Feier. Reeses Einfall, was das Essen betraf, war gar nicht so schlecht gewesen, zumindest meinte das auch Lafes knurrender Magen, doch seine Habgier ließ ihn wachsam jede verdächtige Bewegung auf der Hochzeitsfeier beobachten.

     
    Die beiden Prinzen saßen schweigend an der Hochzeitstafel, und die offensichtliche Freude der Frischvermählten ließ sie kalt.
    Beide warteten nur ungeduldig auf den Zeitpunkt des Aufbruchs, Den hatte James ihnen nicht verraten, obwohl Locklear bemerkt hatte, sie würden wohl trotz der unerwarteten Ereignisse der letzten beiden Tage nicht mehr allzulange bleiben.
    Wenn die plötzliche Liebe ihres Erziehers die Zwillinge überrascht hatte, waren sie doch gleichermaßen wenig von der raschen Erlaubnis ihres Vaters zu der schnellen Hochzeit beeindruckt. In ihrem Leben hatte es immer nur wenig gegeben, was unverrückbar festgestanden hatte.
    Die Zwillinge lebten in einer Welt des Unerwarteten, in der auf die Ruhe des gegenwärtigen Moments sofort die Zeit des Sturms folgen konnte. Krieg, Naturkatastrophen, Hungersnöte und Krankheiten bedrohten ständig das Land, und sie hatten den größten Teil ihres Lebens im Palast verbracht, wo sie ihrem Vater fast jeden Tag bei der Lösung solcher Probleme über die Schulter hatten schauen können. Von den heftigsten Grenzstreitigkeiten mit Kesh bis hin zu der Entscheidung, welche Gilde das eine oder andere Handelsrecht zugesprochen bekommen sollte, hatte sich ihr Vater mit allen diesen Fragen befassen müssen.
    Aber mit derselben Gleichgültigkeit, mit der sie ihren Vater beobachtet hatten, verspürten sie auch in diesem Augenblick nicht den leisesten Hauch von Aufregung. Im Gegenteil, sie waren eher gelangweilt.
    Borric nahm einen großen Schluck von dem einfachen Bier und sagte: »Ist das das Beste, was sie hier haben?«

    Erland nickte. »Ich denke doch. Soweit ich sehe, ist den Menschen hier das Bier ziemlich egal. Laß uns sehen, ob es nicht vielleicht im Ort etwas Besseres gibt.« Die Brüder standen von der Bank auf, verbeugten sich leicht vor dem Grafen und seiner neuen Gräfin, die den Gruß mit einem

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