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Midkemia Saga 06 - Des Königs Freibeuter

Midkemia Saga 06 - Des Königs Freibeuter

Titel: Midkemia Saga 06 - Des Königs Freibeuter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Feist
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verschiedene Möglichkeiten, wie er die Sache erledigen könnte. Auf die stille Art könnte er einfach heute nacht auslaufen und nie wieder nach Frihaven zurückkehren. Aber Render hat es noch nie auf die stille Tour gemacht.«
    Amos dachte eine Weile nach, dann fuhr er fort: »Er wird wahrscheinlich versuchen, mein Schiff zu kapern, wenn ich diesen Kannibalen richtig einschätze – und deshalb braucht er die zusätzlichen Männer.« Fast zu sich selbst sagte er: »Er wird Nick töten, mir die Schuld in die Schuhe schieben, fordern, daß ich gehängt werde und gleichzeitig das beste Kriegsschiff der Inseln bekommen. Und das alles in einer Nacht.«
    Marcus fragte: »Und was sollen wir machen?«
    Amos meinte: »Soll er es ruhig versuchen.« Zu Harry sagte er: »Geh und such Ghuda, Nick und so viele Leute von uns, wie du finden kannst. Sie sollen hierherkommen.«
    Harry machte sich auf. Amos sagte zu Anthony: »Ihr sucht nach Leuten, die etwas über das Gebäude wissen, wo die Gefangenen versteckt wurden; vielleicht haben sie irgendwelche Zimmerleute von hier eingesetzt. Und laßt Euch nicht in irgendwelche Schwierigkeiten hineinziehen.«
    Anthony und Marcus gingen, und Amos sagte: »Ich hab mich gefragt, woher dieser Magier wußte, daß der Fetzen von Margaret stammt?«
    Nakor grinste. »Er ist ein Magier. Und außerdem ist er in sie verliebt.«
    Amos fragte: »Wirklich? Habe ich ihm gar nicht zugetraut.«
    Nakor schüttelte den Kopf. »Er ist schüchtern, doch er liebt sie.
    Und deshalb wird er sie vielleicht zur rechten Zeit finden.«
    Amos kniff die Augen zusammen. »Ihr tut schon wieder so geheimnisvoll, Isalani.«
    Nakor zuckte mit den Schultern. »Ich werde ein kleines Nickerchen machen. Später wird es hier sehr laut werden.« Er kippte seinen Stuhl zurück, bis er an der Wand lehnte, und schloß die Augen. Einen Moment später schnarchte er leise.
    Amos betrachtete den schlafenden kleinen Mann. »Wie schafft er das bloß?«

     
    Das Schiff ächzte, und Margaret sagte: »Hör mal!«
    Abigail sah wenig interessiert auf. »Was ist?«
    »Wir haben den Kurs geändert. Merkst du nicht, wie sich das Schiff jetzt anders bewegt?«
    »Nein. Ja und?« fragte Abigail mit schwacher Stimme. Selbst in der größeren Unterkunft, einer Kabine nur für die zwei, wo sie gutes Essen bekamen, konnte sie nicht Herr ihrer düsteren Stimmung werden. Manchmal weinte sie noch immer unbeherrscht.
    Margaret meinte: »Wir waren nach Süden unterwegs, und ich hätte erwartet, wir würden uns nach Osten wenden, durch die Straße der Finsternis. Doch wir haben nach Steuerbord gewendet« – Abigail blickte sie verständnislos an – »nach rechts! Wir fahren nach Südwesten!«
    Abigail schüttelte verwirrt den Kopf. »Was hat das zu bedeuten?«
    Margaret verspürte plötzlich eine Angst, die ihr die ganze Hoffnung nahm. »Wir fahren nicht nach Kesh.«

     
    Die Huren lachten lauthals, während die Männer ihnen eine Begrüßung oder freundliche Beleidigungen zuriefen. Nicholas leerte bereits sein siebtes oder achtes Glas Wein. Auf der anderen Seite des Raums saß Render mit fünf seiner Leute. Nicholas und der Piratenkapitän hatten sich immer wieder angestarrt, und Ghuda und Harry hatten Nicholas ständig laut gewarnt, er solle aufhören zu trinken. Er hatte nicht auf sie geachtet. Vor einer Stunde hatte er begonnen, Drohungen gegen Render auszustoßen. Zuerst hatten selbst die anderen Gäste in der Nähe sie kaum verstanden, doch in den letzten fünf Minuten hatten sie alle deutlich hören können.
    Plötzlich sprang Nicholas auf die Beine und torkelte durch den Raum zu Renders Tisch. Ghuda und Harry reagierten zu langsam und kamen erst dazu, als schon drei von Renders Männern standen und die Hände auf die Schwertgriffe gelegt hatten.
    »Ich werd dir dein Herz herausschneiden, du mörderisches Schwein!« schrie Nicholas, und im Wirtshaus wurde es still. »Vor allen Göttern schwöre ich, du wirst bezahlen für das, was du getan hast.«
    Render sah den jungen Mann an, während Ghuda und Harry ihn zurückzerrten. Einer von Renders Gefährten schrie: »Bringt den Betrunkenen hier raus, bevor wir uns um ihn kümmern.«
    Ghuda sagte gleichgültig: »Kannst du ja versuchen. Wäre vielleicht ganz amüsant.« Sein ruhiger Gesichtsausdruck und die Sammlung von Waffen, die er am Körper trug, brachten den Kerl dazu, mit seinen Drohungen aufzuhören.
    Render stand auf und hob den Zeigefinger. »Jeder hat es gehört.
    Dieser Mann hat mich immer

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