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Midkemia Saga 06 - Des Königs Freibeuter

Midkemia Saga 06 - Des Königs Freibeuter

Titel: Midkemia Saga 06 - Des Königs Freibeuter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Feist
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Segelboot festgemacht hatten.
    Oben auf dem Anlegesteg saß Brisa auf einem Stapel aus Segeln und aß einen Apfel. »Müde?« fragte sie.
    Die Jungen sahen sich an und wollten an ihr vorbei, doch sie sprang auf und gesellte sich zu ihnen. Wie ein Kind sang sie: »Ich weiß, wonach ihr sucht.«
    Marcus sagte: »Wir haben dir gesagt –«
    »Nein, sucht ihr nicht«, sang sie weiter.
    »Wir suchen was nicht?«
    »Eine Insel für euren Käpt’n.« Sie biß ein letztes Mal von dem Apfel ab und warf den Butzen über ihre Schulter ins Wasser. Möwen kreischten und stürzten sich darauf.

    »Und wonach suchen wir dann?« fragte Harry, der ungeduldig war, weil sie tagsüber ein halbes Dutzend verlassener Inseln abgesegelt hatten.
    Brisa kreuzte die Arme vor der Brust und fragte: »Was ist es euch denn wert, wenn ich für euch finde, was ihr sucht?«
    Marcus schüttelte den Kopf. »Wir haben keine Zeit für diese Spielchen, Mädchen.«
    Die drei beschleunigten ihren Schritt. Brisa sagte: »Ich weiß, wo die Sklavenjäger aus Durbin hingefahren sind.«
    Sie blieben stehen. Sie wechselten Blicke und drehten sich um.
    Calis ging dorthin, wo das Mädchen wartete und packte sie fest am Arm. Marcus fragte: »Woher weißt du das?«
    »Aua«, schrie sie und versuchte, ihren Arm loszubekommen, doch Calis hielt fest. »Laßt mich los, oder ich sage gar nichts!« forderte sie. Marcus legte Calis die Hand auf den Arm. »Laß sie gehen.«
    Calis tat wie geheißen, und das Mädchen trat zur Seite. Sie rieb sich den Arm und schmollte. »Hat euch eure Mutter nicht beigebracht, wie man sich einem Mädchen gegenüber benimmt?« Sie blickte Marcus böse an und fuhr fort: »Du siehst nicht ganz so böse aus wie dieser doofe Kerl, obwohl du ohne Bart bestimmt noch besser aussehen würdest, glaub ich. Ich wollte nur nett sein, aber jetzt ist mein Preis gestiegen.«
    Harry fragte: »Was weißt du und was willst du?«
    »Ich weiß, daß vor einem Monat einige seltsame Männer in die Stadt gekommen sind; sogar viele von ihnen. Und noch mehr haben sich auf einer Insel in der Nähe versammelt, und haben aufgepaßt, daß sie niemand aus Frihaven sieht. Sie haben keshianisch gesprochen, aber einen seltsamen Dialekt, den ich noch nie gehört hatte. Einige kamen in die Stadt und haben Vorräte gekauft. Nicht alles auf einmal, aber genug, damit ich neugierig wurde. Hier passiert nichts, ohne daß ich es mitkriege. Also hab ich mich entschlossen, ein bißchen herumzuschnüffeln.« Sie lächelte. »Ich bin gut, wenn’s darum geht, Sachen herauszukriegen.«
    Harry konnte nicht anders, er mußte lächeln. »Das kann ich mir vorstellen.«
    »Nun, machen wir ein Geschäft?« fragte sie.
    »Was ist dein Preis?« fragte Marcus.
    »Fünfzig Goldroyal.«
    Marcus sagte: »Wir haben solches Geld nicht bei uns.«
    Harry fragte: »Wie wäre es denn hiermit?«
    Er hielt ihr einen Ring mit einem Rubin vors Gesicht.
    »Woher hast du den?« fragte Marcus.
    Harry schüttelte den Kopf. »Weiß ich nicht mehr.« An das Mädchen gewandt sagte er: »Er ist doppelt soviel wert wie fünfzig Goldroyal.«
    Das Mädchen sagte: »Sehr gut. Ich bin also einer Gruppe gefolgt, habe mir ihren Kurs gemerkt und bin mit dem Boot nach Sonnenuntergang hinter ihnen hergesegelt. Und da hab ich rausgefunden, wo sie sich treffen. Und außerdem war da das größte Schiff, das ich je gesehen habe. Es war schwarz und sah wie eine queganische Galeere aus, hatte hohe Aufbauten an Heck und Bug, großes Hauptsegel und jede Menge Laderäume. Es lag so hoch im Wasser, daß es bestimmt leer war, doch zwischen der Insel, vor der es lag, und dem Schiff ruderten ununterbrochen Männer hin und her.
    Sie konnten das große Schiff nicht näher heranbringen, und deshalb brauchten sie Tage, um alle Männer und die Vorräte mit den kleinen Booten an Bord zu bringen. Nachdem, was alles auf dem Strand lag, sah es so aus, als hätten sie eine weite Reise vor sich, vielleicht bis auf die andere Seite von Kesh. Außerdem waren dort Patrouillen unterwegs, und deshalb mußte ich verschwinden.
    Ein paar Wochen später fuhren ein paar Boote zwischen den Inseln hindurch, liefen jedoch Frihaven nicht an.« Mit einem breiten Grinsen fuhr sie fort: »Ich wurde wieder neugierig und bin noch mal zu der Insel gefahren, und dort sah ich, daß die meisten der Männer zum Schiff gebracht wurden. Aber ein Dutzend kleiner Boote setzten eine Menge Gefangene auf der Insel ab. Und sechs Sklavenjäger aus Durbin waren dabei.«
    »Und woher

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