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Midkemia Saga 06 - Des Königs Freibeuter

Midkemia Saga 06 - Des Königs Freibeuter

Titel: Midkemia Saga 06 - Des Königs Freibeuter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Feist
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läßt, warum sollte es nicht ein ähnliches Abkommen zwischen dem Königreich und Frihaven geben?«
    »Warum eigentlich nicht?« stimmte Amos zu.
    Swallow fragte: »Meinst du, du bekommst die Zustimmung des Königs, Amos?«
    »Wahrscheinlich nicht, William. Aber sein Neffe wird das vermutlich schaffen«, antwortete er und legte Nicholas die Hand auf die Schulter.
    »Neffe?« fragte Scarlet.
    »Dieser Junge hier ist Nicholas, der Sohn des Prinzen von Krondor und der Cousin von Margaret, dem Mädchen, das entführt wurde.«

    Nicholas sagte: »Patrick?«
    »Äh … Hoheit?«
    »Die Dinge werden so bleiben, wie sie sind, doch wenn ihr die Bürger der Stadt überzeugt, das Angebot anzunehmen, würdest du in einem Jahr der Hohe Sheriff des Königs in Frihaven werden. Falls dir das gefällt.«
    Patrick nickte und trat einen Schritt zurück.
    Nicholas sagte: »Und ihr fünf Kapitäne bekommt einen Kaperbrief, mit dem ihr dann zum westlichen Geschwader des Königreichs gehört. Ihr braucht euch bloß zu entscheiden.«
    Amos wandte sich an Render. »Und jetzt wirst du mir erzählen, was ich wissen muß. Die einzige Frage ist, ob ich es auf die leichte oder auf die harte Tour aus dir raushole.«

     
    Render spuckte Amos an. »Ich verlange meine Rechte als Kapitän des Abkommens! Noch gehören wir nicht zu deinem verdammten Königreich, Trenchard! Ich verlange Gerechtigkeit.«
    Swallow mischte sich ein. »Wir können das Abkommen nicht brechen, ehe die Leute die Gesetze des Königs angenommen haben. Andererseits …«
    »Ihr habt gesagt, wir können Render verhören, wenn das Königreich dafür die Finger von euch läßt!« brüllte Amos.
    »Wir haben auf das Abkommen der Kapitäne geschworen!« schrie Morgan zurück, und die anderen stimmten ihm laut zu. »Wenn wir irgend etwas Ehrbares auf dieser Seite der Hölle zu verteidigen haben, dann unseren Eid!«
    William Swallow sagte: »Du hast doch lange genug zur Bruderschaft gehört und weißt Bescheid, Amos. Mörder, Dieb oder Gotteslästerer, und du kannst bei uns mitmachen, aber wenn dich jemand Eidbrecher nennt, geht niemand mit dir auf große Fahrt.«
    Morgan sagte mit einem Blick auf den Gefangenen: »Ich würde diesem Verräter am liebsten selbst das Herz rausreißen, Trenchard, aber unser Wort bindet uns. Wenn wir es brechen, sind wir nicht besser als er.«

    Amos nickte. »Sehr gut, Render«, sagte er, nahm den Hut ab und zog die Jacke aus. »Wenn du also auf dem Recht des Kapitäns bestehst …«
    »Nein!« sagte Render. »Nicht du, Trenchard. Er!« Er zeigte auf Nicholas.
    Swallow sagte: »Er hat ihn angeklagt, und das Abkommen verbietet Kapitänen, miteinander zu kämpfen.«
    Nicholas fragte: »Was hat das zu bedeuten?«
    Amos trat zu ihm und erklärte es ihm. »Als Kapitän hat Render das Recht, sich durch einen Kampf zu verteidigen. Du mußt ihn töten.«
    Nicholas verzog entsetzt das Gesicht. »Ich habe noch nie jemanden getötet, Amos.«
    »Du hast keine andere Wahl, mein Sohn. Wenn du dich weigerst, geht er hier als freier Mann raus.«
    »Sie können doch nicht –«
    »Sie können und sie werden. Wir sind hier nicht im Königreich, und dein Rang bedeutet gar nichts.« Er senkte die Stimme und legte Nicholas die Hand auf die Schulter. »Nun, er wird jedenfalls versuchen, dich zu töten, falls du ihm die Chance läßt, also tu das nicht. Wenn er gewinnt, spaziert er hier heraus und hat das Recht, ohne Verfolgung abzuziehen. Das ist das Gesetz der Kapitäne.
    Deshalb mußt du ihn töten.«
    »Was ist mit den Mädchen? Wir wissen nicht –«
    Amos sagte: »Diese Kerle« – er zeigte auf die Kapitäne – »machen sich weniger Gedanken um die Gefangenen als um ihre eigenen Köpfe. Falls es ihnen in den Sinn kommt, halten sie dich hier als Geisel fest. Mach dir Gedanken um den Aufenthaltsort der Mädchen, wenn du den Kampf überstanden hast.«
    Nicholas nickte, nahm sein Gehenk ab und zog seinen Mantel aus.
    Die Tische im Gastraum wurden rasch zur Seite geschoben. Käpt’n Scarlet zog mit Kreide einen großen Kreis auf dem Boden. Swallow stellte einen Mann mit einer Armbrust an die Tür. »Es ist ganz einfache Gerechtigkeit. Ihr beide geht in den Kreis; einer kommt wieder heraus. Wenn jemand fliehen will, wird er für schuldig erklärt und erschossen.«
    Die beiden Kämpfer traten in den Kreis, der vielleicht sechs oder sieben Meter Durchmesser hatte. Render nahm einen schweren Säbel und hielt ihn hoch. Swallow sagte: »Möge Banath, der Gott der Diebe und

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