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Midkemia Saga 06 - Des Königs Freibeuter

Midkemia Saga 06 - Des Königs Freibeuter

Titel: Midkemia Saga 06 - Des Königs Freibeuter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Feist
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wieder bedroht. Wenn es Ärger gibt, ist es seine Schuld, und dieser Käpt’n Trenchard ist dafür verantwortlich. Ich schwöre hier vor allen Versammelten, daß ich meine Hand nur zur Verteidigung erheben werde!«
    Nicholas begann zu streiten, wollte zu Render, doch Ghuda und Harry hielten ihn fest. Halb zerrten, halb trugen sie ihn nach draußen.
    Sie stützten ihren Freund auf dem Weg die große Straße hinunter und erreichten den Roten Delphin. Dort trugen sie Nicholas die Treppe hoch und betraten das Zimmer auf der gegenüberliegenden Seite des Gastraumes.
    Drinnen rappelte sich Nicholas auf, und Harry fragte: »Wie geht’s dir?«
    »Ich habe noch nie so schnell soviel Wasser getrunken. Wo ist der Nachttopf?«
    Harry deutete darauf, und Nicholas erleichterte sich. »Glaubst du, wir können dem Wirt trauen?«
    »Nein«, meinte Ghuda, »aber ich habe ihm genug Gold gegeben und ihn ordentlich eingeschüchtert. Ein oder zwei Tage lang wird er nichts sagen.«
    Nicholas meinte: »Jetzt brauchen wir nur noch zu warten.«

     
    Kurz vor der Dämmerung schlich sich eine Bande Männer in den Gastraum des Roten Delphin. Unter einem der Tische schlief ein Küchenjunge, der sofort wach wurde. Er hatte die Aufgabe, die Gäste zu beschützen und den Wirt zu benachrichtigen, wenn späte Gäste eintrafen oder sich Bettler und Diebe Zutritt verschaffen wollten.
    Als er die Männer mit den bereitgehaltenen Schwertern sah, zog er sich wieder unter den Tisch zurück und drückte sich an die Wand.
    Bei so vielen bewaffneten Männern würde er es nicht riskieren, Alarm zu schlagen.
    Die Männer hatten gerade die gegenüberliegende Tür erreicht, da gingen die übrigen Türen auf und weitere bewaffnete Männer sprangen aus den anderen Zimmern. Stahl traf auf Stahl, und sofort war der Kampf in vollem Gange.
    »Halt! Im Namen des Sheriffs! Hört auf zu kämpfen!« Die Eindringlinge waren umstellt. Einige versuchten zu fliehen, wurden jedoch schnell von dem Dutzend Männer des Sheriffs überwältigt.
    Eine Stimme rief: »Wir leisten keinen Widerstand mehr.«
    Jemand machte Licht. Nicholas lächelte Ghuda an. »Das war Render«, sagte er mit böser Befriedigung.
    Amos und Harry kamen heraus, und William Swallow folgte ihnen. Amos ging zu dem Jungen unter dem Tisch und gab ihm eine Goldmünze. »Gut gemacht. Sag deinem Herrn, ich würde ihm danken.«
    Der Junge lief davon, und Amos schob Render in den großen Raum hinter dem Gastraum. Vier Kapitäne von Frihaven saßen an einem Tisch und betrachteten Render, der vor ihnen kniete.
    William Swallow folgte Amos in das Zimmer. »Was Amos gesagt hat, stimmt also. Render und seine Leute kamen mit mörderischen Absichten hierher.«
    Während er sich an den Tisch setzte, fuhr Swallow fort: »Du kennst das Gesetz, Render. Dein Schiff ist beschlagnahmt, und du wirst ins Loch geworfen.«
    »Nein!« schrie Render. »Ich wurde reingelegt.«
    Amos sagte: »Bevor ihr diesen Müll hier rausschafft, muß ich ihn noch einiges fragen. Vielleicht würdet ihr seine Antworten auch ganz gerne hören.«
    Swallow sah die anderen Kapitäne an; nur Peter der Schreckliche fehlte. Alle nickten. Amos fragte: »Wer hat dich für diesen Überfall auf die Ferne Küste bezahlt?«
    Render spuckte vor Amos aus, der ihm daraufhin mit der behandschuhten Faust ins Gesicht schlug. »Ich habe keine Zeit, um sanft mit dir umzugehen, Render. Wenn wir dich auf die Straße werfen und bekanntgeben, daß du jedes Geschäft mit der Fernen Küste für die nächsten fünf Jahre versaut hast, daß du für die Sklavenhändler aus Durbin gearbeitet hast und daß du die anderen Kapitäne betrogen hast, wie lange, glaubst du, wird es dauern, bis dich die Leute in der Luft zerrissen haben?«
    Swallow fragte: »Amos, wir haben die Gerüchte gehört. Sind sie wahr?«
    »Sie stimmen, William. Ihr werdet jahrelang keinen Handel mehr mit dem Herzogtum treiben können, geschweige denn eine anständige Prise aufbringen.«
    William Swallow stand auf, sein Gesicht war vor Wut weiß. »Du Narr!« schrie er Render an. »Du hetzt uns die Flotte des Königreichs auf den Hals! Und wofür?«
    Render schwieg. Amos zog ihn an seinem langen Ohrläppchen und verdrehte den Fetisch darin. Der Mann kreischte vor Schmerz.
    Amos sagte. »Entweder für mehr Gold, als er ehrlich in seinem ganzen Leben stehlen konnte – am besten laßt ihr seinen Laderaum durchsuchen – oder …«
    Amos nahm den Beutel von Renders Gürtel und schüttelte den Inhalt in seine Hand.

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