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Midkemia Saga 06 - Des Königs Freibeuter

Midkemia Saga 06 - Des Königs Freibeuter

Titel: Midkemia Saga 06 - Des Königs Freibeuter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Feist
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die aus dem Wasser ragte. »Braune Flosse; ein Menschenfresser.«
    »Das ist noch einer«, sagte Harry und zeigte darauf.
    Nicholas fragte: »Werden die Männer den Überlebenden rechtzeitig erreichen?«
    »Wenn die Haie sich als erstes einen der Toten schnappen, vielleicht«, meinte Amos. »Haie kann man in dieser Hinsicht kaum einschätzen. Sie schwimmen stundenlang um ihre Opfer herum und schlagen zu, wenn du gerade das Boot ins Wasser gelassen hast.« Er schüttelte den Kopf.
    Calis sagte: »Womöglich kann ich sie ablenken.« Er nahm seinen Bogen und legte einen langen Pfeil auf. Daraufhin visierte er den dem Schiff am nächsten schwimmenden Hai an und schoß. Der Pfeil mit Eisenspitze zischte durch die Luft und traf den Hai genau unterhalb der Rückenflosse.
    Sofort wandten sich die anderen Haie von den treibenden Leichen und dem Überlebenden ab und gingen auf den getroffenen Hai los.
    Amos sagte: »Ein glücklicher Schuß. Die Haut von Haien ist hart.«
    Calis löste die Sehne von seinem Bogen. »Glück hat damit nichts zu tun.«
    Die Männer in dem Beiboot zogen den Überlebenden aus dem Wasser und ruderten zurück zum Schiff. Amos rief: »Macht eine Schlinge bereit.«
    Als das Beiboot an der Seite der Rauhvogel angelegt hatte, waren eine Schlinge und zwei Taue bereit. Zwei Männer kletterten halb hinunter, um dem Überlebenden zu helfen, als er an Deck gezogen wurde.
    Dann war der Mann oben. Anthony ging zu ihm. Er untersuchte den Mann, schob das Augenlid zurück und legte ihm das Ohr auf die Brust. »Bringt ihn nach unten.«
    Amos machte zwei Männern ein Zeichen, sie sollten den Mann hochheben und ins Mannschaftsquartier tragen. An den Steuermann gewandt sagte er: »Bringt das Schiff wieder auf Kurs, Mr. Rhodes!«
    »Aye, Käpt’n.«
    Amos kratzte sich am Bart. »Wenn einer von ihnen noch am Leben ist …«
    »Dann sind wir nicht allzu weit hinter ihnen«, ergänzte Nicholas.
    Amos nickte. »Höchstens zwei Tage.« Er rechnete schnell. »Falls ich mich nicht verschätze, werden sie morgen bei Sonnenuntergang in Sicht kommen.« Seine Augen glänzten, und Nicholas brauchte nicht zu fragen, woran er dachte. Wenn Amos die Männer einholte, die für die Plünderung von Crydee verantwortlich waren, würden sie für das Morden zahlen müssen.

     
    Nicholas, Marcus und die anderen warteten an Deck, während die Sonne im Westen unterging. Amos war mit Nakor und Anthony nach unten gegangen, um nach dem Mann zu sehen, den sie aus dem Meer gefischt hatten. Sie waren fast den ganzen Tag unten gewesen, und noch war keine Wort heraufgedrungen.
    Endlich erschien Amos und machte Nicholas und seinem Cousin ein Zeichen. Sie gingen hinüber zu Amos. »Er lebt noch, ist aber sehr schwach.«
    »Wer ist er?« fragte Marcus.
    »Er sagte, seine Name wäre Hawkins, und er wäre Lehrling bei einem Stellmacher in Carse.«
    »Demnach kam er von dem schwarzen Schiff!« stellte Nicholas fest.
    Amos nickte. »Er hat auch gesagt, er wäre zwei Tage im Wasser gewesen, ehe wir ihn gefunden haben. Er hatte sich an einer zerbrochenen Kiste festgeklammert, die sie mit ihm über Bord geworfen haben. Er hat einen schlimmen Husten. Das reinste Wunder, daß er noch lebt.«
    Nicholas fragte: »Was ist mit den Mädchen?«
    »Gerüchte. Sie wurden noch in der ersten Nacht auf dem Schiff von den anderen getrennt, deshalb weiß er zwar, daß sie an Bord sind, aber seitdem hat er sie nicht mehr gesehen. Er meinte, ein Seemann hätte gesagt, auf Grund ihres Ranges würden sie in den besten Quartieren wohnen, aber ob das stimmt, weiß er auch nicht.«
    Marcus fragte: »Werden wir sie einholen, ehe sie ihren Heimathafen erreichen, Admiral?«
    Amos nickte. »Falls wir nicht schon näher am Land sind, als ich glaube, dann sicherlich.« Die Sonne ging langsam unter. »Der Farbe nach ist das Wasser hier sehr tief. Aber die Sterne stehen, wie ich es noch nie gesehen habe. Die meisten von denen, die mir bekannt sind, sind im letzten Monat im Norden verschwunden, und im Süden tauchen immer neue auf, die ich nicht kenne. Ich schätze, wir haben noch einen ganz schönen Weg vor uns, bis wir den Hafen unseres Freundes erreichen, wenn ich mich recht an die Karte erinnere.«
    »Das wird eine lange Reise«, stellte Marcus fest.
    »Der Karte nach müßten es von Krondor bis zur nördlichen Küste dieser Landmasse vier Monate Fahrt sein. Seit Frihaven sind wir jetzt zwei Monate unterwegs, also wird es sicherlich noch einmal zwei Monate dauern.«
    »Werden wir denn

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