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Midkemia Saga 06 - Des Königs Freibeuter

Midkemia Saga 06 - Des Königs Freibeuter

Titel: Midkemia Saga 06 - Des Königs Freibeuter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Feist
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Gefühl, dieses Mal so stark wie noch nie. Im gleichen Moment rief eine Stimme in der Kabine laut etwas, und sich nähernde Schritte waren durch die Wand zu hören.
    Margaret sah aus dem kleinen Fenster, und draußen entdeckte sie eine Gestalt mit Kapuze, die sich halb aus dem Fenster lehnte. Die Gestalt streckte einen Arm aus, zeigte hinter das Schiff und rief:
    »She-cha!Ja-nisht souk, Svadjian!«
    Margaret zog sich wieder in die Kabine zurück. Ihr Gesicht war aschfahl geworden. Die Augen hatte sie weit aufgerissen.

    Als Abigail diesen Gesichtsausdruck sah, fragte sie: »Was ist denn los?«
    Margaret nahm Abigails Hand und hielt sie krampfhaft fest. »Ich habe unseren Nachbarn gesehen. Er … streckte die Hand nach mir aus. Sie … war mit grünen Schuppen bedeckt.«
    Abigail riß ebenfalls die Augen auf. Dem Mädchen kamen die Tränen. Margaret warnte sie: »Wenn du wieder anfängst zu heulen, schlag ich dich so kräftig, daß du einen Grund hast.«
    Mit zitternder Stimme sagte Abigail: »Margaret, ich habe Angst.«
    »Glaubst du, ich vielleicht nicht?« fragte das andere Mädchen.
    »Sie dürfen nicht wissen, was wir wissen.«
    Abigail sagte: »Ich werde mein Bestes tun.«
    »Da ist noch etwas.«
    »Was denn?«
    »Wir werden verfolgt.«
    Abigail riß erneut die Augen auf, und zum ersten Mal, seit sie in Gefangenschaft geraten waren, zeigte sich ein Hoffnungsschimmer auf ihrem Gesicht. »Woher weißt du das? Wer ist es?«
    Margaret sagte: »Dieses Ding in der Kabine nebenan, was immer es auch sein mag, hat das Gleiche gespürt, was ich manchmal spüre, und es beschwerte sich, jemand würde uns einholen.«
    »Hast du das verstanden?«
    »Ich hörte nur den Tonfall, und der klang nicht erfreut. Und da gibt es noch etwas.«
    »Was?«
    »Ich weiß, wer uns folgt.«
    »Wer?«
    »Anthony!«
    Abigail fragte: »Anthony?«
    »Er ist bestimmt nicht allein unterwegs«, sagte Margaret. »Es muß irgendwie seine Magie sein, die ich spüre.« Sie dachte nach. »Ich frage mich nur, warum ich das spüre, und du nicht.«
    Abigail zuckte mit den Schultern. »Wer versteht schon Magie?«

    »Glaubst du, du könntest dich durch das Fenster quetschen?«
    Abigail warf einen Blick darauf und sagte: »Ich könnte, wenn ich dieses Kleid nicht anhätte.«
    »Dann werden wir die Kleider ausziehen«, sagte Margaret.
    »Was hast du denn vor?«
    »In dem Moment, in dem ich hinter uns ein Schiff ausmachen kann, werde ich hier von Bord gehen. Kannst du gut schwimmen?«
    Abigail schüttelte den Kopf.
    »Kannst du überhaupt schwimmen?« fragte Margaret ungläubig.
    Abigail antwortete: »Ich kann ein bißchen herumpaddeln, wenn das Wasser ruhig ist.«
    Margaret sagte: »Lebt das Ding ihr Leben lang am Meer und kann nur ein bißchen herumpaddeln.« Sie blickte ihre Freundin ernst an.
    »Du paddelst, und ich halte dich solange über Wasser wie nötig. Wenn ein Schiff hinter uns auftaucht, werden wir nicht lange im Wasser bleiben.«
    »Und wenn sie uns nicht sehen?«
    »Darüber können wir uns dann Gedanken machen«, gab Margaret zur Antwort.
    Sie spürte wieder dieses seltsame Kribbeln und sagte: »Sie kommen.«

     
    Anthony zeigte auf etwas, um Amos blickte an seinem Arm entlang. »Zwei Strich Backbord, Mr. Rhodes.«
    Nicholas, Harry und Marcus beobachteten den Magier eine Weile, und Harry sagte: »Ich weiß nicht, wie er sich da so sicher sein kann.
    In Crydee haben alle gesagt, er wäre kein guter Magier.«
    Nicholas sagte: »Vielleicht ist er kein guter Magier, aber Nakor meint, er wüßte einfach, wo sich« – er wollte Margaret sagen, doch da er wußte, wie sehr Harry in sie vernarrt war, sagte er lieber – »die Mädchen aufhalten. Nakor ist ziemlich sicher, Anthony sei auf der richtigen Fährte. Und Pug hat gesagt, wir sollten Nakors Ratschlägen folgen.« Amos ließ Anthony seine Magie dreimal am Tag benutzen, morgens, mittags und abends, damit er den Kurs berichtigen konnte.
    Nakor war am Bug und unterhielt sich mit Calis. Ghuda stand ein wenig abseits von dem Isalani und hing seinen Gedanken nach.
    Harry betrachtete den Horizont. »Wie kann jemand wissen, wo sie sind, wo um uns herum doch nur Wasser und Wasser und nochmals Wasser ist.«
    Nicholas wollte zustimmen. Abgesehen von den weißen Wolken im Norden war der Himmel genauso leer wie das Meer. Nichts unterbrach die sich ständig bewegende und sich endlos hinziehende Oberfläche des Wassers. In den ersten drei Wochen hatten sie noch Inseln gesehen, die zur Kette der

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