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Midkemia Saga 06 - Des Königs Freibeuter

Midkemia Saga 06 - Des Königs Freibeuter

Titel: Midkemia Saga 06 - Des Königs Freibeuter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Feist
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Vorschlag jedoch offensichtlich. »Crydee«, sagte er schließlich leise.
    »Das wäre schon eine ausreichende Luftveränderung für ihn.«
    »Martin würde darauf achten, daß dem Jungen nichts passiert, aber ihn trotzdem nicht am Gängelband führen. Hier wagt es niemand, die Hand oder auch nur die Stimme gegen den verkrüppelter^ Sohn des Prinzen zu heben.« Aruthas Augen blitzen bei diesem Ausdruck auf, doch er sagte nichts. »Wenn du Martin darum bittest, wird er Nickys schlimmen Fuß für nichts als Ausrede durchgehen lassen. Prinz Marcus ist auch im Alter von Nicholas und Harry, und wenn du diesen Unruhestifter aus Ludland mitschickst, dann hat Nicky zwei Gefährten von adligem Rang um sich, die allerdings etwas rauher sind, als er es gewohnt ist. Er kann ihnen zwar Befehle erteilen, sie aber nicht einschüchtern. Die Ferne Küste ist zwar nicht mit Hohe Burg oder dem Eisenpaß zu vergleichen, aber sie ist lange nicht so befriedet wie Krondor, und Nicky wird ein wenig abgehärtet.«
    Arutha sagte: »Dann brauche ich nur noch Anita zu überzeugen.«
    »Ich denke, das wird dir nicht viel Mühe bereiten«, meinte Amos und kicherte in sich hinein. »So sehr sie den Jungen auch beschützen wollen mag, sie wird die Notwendigkeit einsehen.«
    »Weißt du eigentlich, daß ich nur drei Jahre älter war als Nicholas, als ich den Befehl über die Burg meines Vaters übernahm?«
    »Ich weiß, ich war schließlich dabei.« Er legte Arutha die Hand auf die Schulter und sagte: »Aber du bist nie jung gewesen.«
    Das brachte Arutha zum Lachen. »Du hast recht. Ich war einer von der ernsthaften Sorte.«
    »Bist du immer noch.«
    Amos drehte sich zum Gehen um, und Arutha fragte: »Wirst du Anitas Mutter heiraten?«
    Amos wandte sich überrascht wieder um. Dann stemmte er die Hände in die Hüften und grinste. »Also, mit wem hast du gesprochen?«
    Arutha sagte: »Mit Anita, und sie hat mit Alicia geredet. Im Palast wird jetzt schon seit Jahren über euch geklatscht: der Admiral und die Witwe des Prinzen. Du hast einen ausreichend hohen Rang und genug Ehren. Wenn du noch einen Titel brauchst, kann ich das mit Lyam regeln.«
    Amos hob abwehrend die Hand. »Nein, der Rang hat damit nichts zu tun.« Er senkte die Stimme. »Ich hab ein gefahrvolles Leben hinter mich gebracht, Arutha. Und jedes Mal, wenn ich an Bord eines Schiffes gehe, gibt es keine Sicherheit, daß ich zurückkomme. Wenn ich auf See bin, dann bin ich ein ganz normaler Mann, nicht mehr. Und ich könnte immer irgendwie zu Tode kommen.«
    »Denkst du an Ruhestand?«
    Amos nickte. »Seit ich zwölf bin, habe ich auf Schiffen gelebt, abgesehen von dem langen Ausflug mit dir und Guy du Bas-Tyra während des Spaltkriegs. Wenn ich heiraten sollte, dann bleibe ich auch daheim bei meiner Dame.«
    »Und wann?«
    Amos sagte: »Ich weiß es nicht. Es ist eine schwierige Entscheidung; du hast einiges von dem, was das Meer anrichten kann, miterlebt.« Beide erinnerten sich an ihre erste gemeinsame Reise, als sie sich in einem Winter vor vielen Jahren durch die Straße der Finsternis gewagt hatten. Die Reise hatte Aruthas Leben verändert, nicht nur weil er auf dem Meer dem Tod ins Gesicht geblickt und überlebt hatte, sondern weil er dabei auch seine geliebte Anita kennengelernt hatte. Amos fuhr fort: »Die See zu verlassen ist schwer. Vielleicht noch eine letzte Fahrt.«
    Arutha sagte: »Martin hat um Hilfe beim Aufbau der neuen Garnison in Barran gebeten, oben an der Küste von Crydee. Die Königlicher Adler liegt im Hafen und hat genug Waffen und Vorräte an Bord, um zweihundert Mann und ihre Pferde ein Jahr lang zu versorgen. Warum übernimmst du nicht das Kommando? Dabei kannst du Nicholas gleich nach Crydee bringen und dann die Küste bis zur neuen Garnison weiter hinaufsegeln, und schließlich Martin und Briana auf dem Rückweg noch einmal besuchen.«
    Amos lächelte. »Eine letzte Reise, zurück dorthin, wo mein verfluchtes Schicksal seinen Anfang genommen hat.«
    »Dein verfluchtes Schicksal?« fragte Arutha.
    »Dort habe ich dich kennengelernt, Arutha. Und seit wir uns kennen, versuchst du, mir jeden Spaß zu verderben.«
    Das war ein alter Scherz zwischen den beiden. »Du hast es aber ziemlich gut gehabt für einen reulosen Piraten.«
    Amos zuckte mit den Schultern. »Ich hab das Beste gegeben.«
    Arutha sagte: »Komm, geh deiner Dame den Hof machen …«
    Amos klopfte Arutha auf die Schulter und ging. Als er fort war, sah Arutha, in Gedanken und Erinnerungen

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