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Midkemia Saga 06 - Des Königs Freibeuter

Midkemia Saga 06 - Des Königs Freibeuter

Titel: Midkemia Saga 06 - Des Königs Freibeuter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Feist
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beaufsichtigen, und außerdem wird Arutha dich selten für länger als einen Monat entbehren können, denn er hält große Stücke auf deine Meinung.«
    Sie redeten noch eine Weile, bis Amos schließlich sagte: »Wir haben viel zu tun. Ich muß sehen, ob das Schiff klar ist, und du wirst dich sicherlich mit Anita um die Heiratsvorbereitungen kümmern wollen.«
    Sie trennten sich, und Amos verließ ihre Wohnung, wobei er gleichermaßen in Hochstimmung war und sich danach sehnte, immer weiter und weiter nach Westen zu segeln, nachdem er Nicholas abgesetzt hätte. Er liebte Alicia wie keine andere Frau, die er in seinem Leben kennengelernt hatte, doch die Aussicht auf Heirat konnte einen alten Junggesellen ganz schön in Angst und Schrecken versetzen.
    Er wäre fast mit Ghuda Bulé zusammengestoßen, als er um die Ecke bog. Der grauhaarige Söldner wich zurück und verbeugte sich respektvoll. »Entschuldigt, Sir.«
    Amos zögerte. Er wechselte in die Sprache von Kesh und sagte:
    »Ihr braucht Euch nicht zu entschuldigen …«
    »Ghuda Bulé, Sir.«
    »Ghuda«, beendete Amos seinen Satz. »Ich war in Gedanken und habe nicht auf den Weg geachtet.«
    Ghuda kniff die Augen zusammen und sagte: »Vergebt mir, Sir, aber ich glaube, ich kenne Euch.«
    Amos rieb sich das Kinn. »Ich war ein- oder zweimal in Kesh.«
    Ghuda lächelte ironisch. »Ich war meist Karawanenwächter; es gibt nur wenige Orte in Kesh, an denen ich nicht gewesen bin.«
    Amos meinte: »Nun, es müßte schon ein Hafen gewesen sein, denn ich bin nie weiter als notwendig im Binnenland von Kesh gewesen. Vielleicht in Durbin.«
    Ghuda zuckte mit den Schultern. »Vielleicht.« Er sah sich um.
    »Mein Gefährte ist mal wieder verschwunden, wie er das von Zeit zu Zeit macht, und da dachte ich, ich schau mich mal ein bißchen um.«
    Er schüttelte den Kopf. »Vor Jahren war ich im Palast der Kaiserin in der Stadt Kesh, als ich mit dem Sohn von Eurem Prinzen gereist bin.« Er sah zu den hochgewölbten Fenstern, die auf die Landseite der Stadt hinausgingen. »Schon ganz schön verschieden, aber ein Blick darauf lohnt sich.«
    Amos grinste. »Nun, seht Euch nur um. Wir laufen beim ersten Tageslicht mit der Flut aus.«
    Ghuda kniff die Augen zusammen. »Wir laufen aus?«
    Amos’ Grinsen wurde noch breiter. »Ich bin Admiral Trask. Arutha hat mir gesagt, Ihr beide würdet mit uns reisen.«
    »Wohin?«
    »Ha!« platzte Amos heraus. »Offensichtlich hat Euch Euer seltsamer Freund nichts erzählt. Ihr beide kommt mit uns nach Crydee.«
    Ghuda drehte sich langsam um und redete fast mehr mit sich selbst als mit Amos. »Natürlich hat er mir nichts erzählt. Er erzählt mir nie etwas.«
    Amos klopfte ihm freundlich auf die Schulter. »Nun, Ihr seid jedenfalls herzlich willkommen. Ihr werdet zwar eine Kabine mit dem kleinen Mann teilen müssen, aber Ihr seid wohl an seine Gesellschaft gewöhnt. Ich werde Euch dann morgen früh vor Einbruch der Dämmerung im Hof treffen.«
    »Natürlich werden wir da sein.« Nachdem Amos weitergegangen war, schüttelte Ghuda den Kopf. Mit säuerlichem Tonfall murmelte er vor sich hin: »Warum fahren wir nach Crydee, Ghuda? Ich habe nicht die geringste Ahnung, Ghuda. Sollen wir vielleicht nach Nakor suchen, Ghuda? Sicherlich, Ghuda. Und sollen wir ihn dann aufknüpfen, Ghuda?« Er nickte und antwortete sich selbst: »Mit größtem Vergnügen, Ghuda.«

     
    Nicholas eilte über den Exerzierplatz der Soldaten, während die Nachmittagsübungen in vollem Gange waren. Er suchte nach Harry.
    Der Junker war genau dort, wo Nicholas ihn vermutet hatte, er sah zu, wie sich die Fußballmannschaft von Krondor auf das Spiel mit der von Ylith vorbereitete. Der Sport, der nach den Regeln des Prinzen von Krondor gespielt wurde – Arutha hatte sie vor gut zwanzig Jahren festgelegt –, war im Westlichen Reich zum Volkssport geworden, und mittlerweile forderten sich die besten Mannschaften der Städte oft gegenseitig heraus. Vor Jahren hatte ein findiger Händler ein Spielfeld abgesteckt und drum herum Tribünen errichtet. Daraus war inzwischen ein Stadion geworden, welches leicht vierzigtausend Zuschauer fassen konnte. Am nächsten Sechstag würde es sich gewiß bis zum letzten Platz füllen. Die Mannschaft aus Ylith würde dann gegen die in Krondor siegreichen Müller und Bäcker antreten.
    Nicholas kam beim Spielfeld an und entdeckte Harry. Als er ihn erreicht hatte, meinte der Junker: »Ich hasse es, das Spiel zu verpassen.«
    Nicholas erwiderte: »Ich

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