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Midkemia Saga 06 - Des Königs Freibeuter

Midkemia Saga 06 - Des Königs Freibeuter

Titel: Midkemia Saga 06 - Des Königs Freibeuter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Feist
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diesem Ort wirkte einladend. In einem Fenster, hoch oben in einem Turm, blinkte ein wunderliches blaues Licht.
    Das Schiff zog südlich an den Felsen vorbei, die die Klippe unter der Burg säumten, und bald erreichte es einen schmalen Durchlaß.
    Die Jungen, Ghuda und Nakor hörten, wie Amos rief: »Refft die Segel! Werft Anker.«
    Innerhalb weniger Minuten war das Schiff zum Stillstand gekommen, und Amos stieß zu ihnen. »Nun, wer außer den beiden geht noch mit an Land?« fragte er und deutete auf Nakor und Ghuda.
    Nicholas sagte: »Ich weiß nicht genau, was du vorhast, Amos – äh, Käpt’n.«
    Amos zwinkerte dem Jungen zu und sagte: »Nun, dann hat dir dein Vater weniger mitgeteilt als mir. Mir hat er jedenfalls gesagt, ich solle das Eiland des Zauberers anlaufen, damit du deinen Cousin Pug besuchen könntest. Ich dachte, du wüßtest darüber Bescheid.«
    Nicholas zuckte mit den Schultern. »Ich habe Pug nicht mehr gesehen, seit ich noch sehr klein war; ich kenne den Mann kaum.«
    Nakor sagte: »Du kommst mit.« Er zeigte auf Harry. »Du auch.«
    An Amos gewandt sagte er: »Bei dir weiß ich nicht genau. Ich denke, du kommst auch mit, aber ich bin nicht sicher. Ghuda kommt auch mit.«
    Amos strich sich durch den Bart. »Arutha sagte, ich solle tun, worum Ihr mich bittet, also werde ich auch mit von der Partie sein.«
    »Gut«, sagte der kleine Mann und grinste. »Dann wollen wir gehen. Pug wartet.«
    Harry fragte: »Er weiß, daß wir hier sind?«

    Ghuda schüttelte den Kopf. »Nein, er schläft irgendwo und hat dieses riesige Schiff nicht bemerkt.«
    Harry hatte den Anstand zu erröten, als Nicholas lachte. Amos wandte sich an die Mannschaft, von der ein Teil in der Takelage hing und das blaue Licht beobachtete. »Laßt das Boot hinunter.«

     
    Das Boot schob sich auf Sand, und zwei Seeleute sprangen heraus und zogen es auf den Strand. Nicholas und Harry stiegen aus und wateten durch das knöcheltiefe Wasser, ihnen folgten Nakor, Ghuda und Amos.
    Nakor ging geradewegs auf einen Pfad zu, der auf eine Anhöhe führte, von der aus man die Bucht überblicken konnte. Amos rief: »Wo geht Ihr hin?«
    Nakor drehte sich im Gehen um und sagte: »Hier entlang«, und zeigte den Pfad hinunter.
    Ghuda sah die anderen an, zuckte mit den Schultern und folgte dem kleinen Mann. Die Jungen zögerten noch einen Augenblick, dann gingen sie ebenfalls hinterher.
    Amos schüttelte den Kopf und wandte sich an die Seeleute.
    »Kehrt zum Schiff zurück. Sagt Mr. Rhodes, er soll Ausschau halten; wir werden Signal geben, wenn wir wieder an Bord geholt werden wollen.«
    Die beiden Seeleute salutierten und schoben das Boot wieder ins Wasser. Sie sprangen ins Boot, und bald ruderten die beiden hart gegen die Brandung an, um in die verhältnismäßig größere Sicherheit des Schiffes zurückzukommen.
    Amos trottete den anderen vier hinterher, die etwas weiter weg warteten. Dort zweigte von dem Pfad, der zur Burg führte, ein zweiter ab, den Nakor einschlug.
    Amos meinte: »Die Burg ist dort, Mann aus Kesh.«
    »Isalani«, entgegnete Nakor. »Die Menschen aus Kesh sind große, dunkelhäutige Menschen, die fast ohne Kleidung herumrennen. Und zu Pug geht es auf diesem Weg.«
    Ghuda sagte: »Am besten streitet Ihr Euch nicht mit ihm, Admiral.« Sie folgten Nakor durch eine kleine Senke, dann wieder einen Hügel hinauf. Von der Kuppe dieses Hügels konnte man in ein kleines Tal hinuntersehen. Es war mit Gebüsch und großen alten Bäumen bewachsen. Der Pfad schien sich am Rand des Waldes zu verlieren.
    Ghuda fragte: »Wo bringst du uns hin?«
    Nakor hüpfte fast, während er ging und mit seinem Stock auf den Boden tippte. »Hier lang. Es ist nicht weit.«
    Die Jungen mußten fast rennen, um Schritt zu halten. »Nakor«, fragte Nicholas, »woher weißt du, daß Pug hier ist?«
    Nakor zuckte mit den Schultern. »Ist ein Trick.«
    Als sie in den Wald eintraten, umgab sie angsteinflößendes Unterholz, das völlig undurchdringlich zu sein schien. »Wohin nun?« fragte Harry.
    Nakor grinste. »Paßt auf.« Er zeigte mit seinem Stab auf den Pfad.
    »Seht hierher. Und schaut nicht auf.«
    Er drehte sich um und ging langsam rückwärts, wobei er den Stab über den Boden zog. Die Jungen folgten ihm und hielten die Blicke auf die Spitze des Stabes gerichtet. Langsam kamen sie voran, und einen Moment später hätten sie längst im Unterholz sein müssen, fiel Nicholas auf. Doch der Pfad war immer noch frei. »Schaut nicht auf«, meinte

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