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Midkemia Saga 06 - Des Königs Freibeuter

Midkemia Saga 06 - Des Königs Freibeuter

Titel: Midkemia Saga 06 - Des Königs Freibeuter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Feist
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beobachtete. An ihnen war nichts Ungewöhnliches festzustellen, und Nicholas war entsetzt, weil er einige der Gesichter aus Crydee kannte.
    »Ich … es ist erstaunlich«, sagte er leise.
    »Versteht Ihr langsam?« fragte Anthony »Wenn diese Kreaturen ins Königreich zurückkehren würden, könnten sie sich frei unter uns bewegen und die Krankheit verbreiten, bis das halbe westliche Reich angesteckt wäre. Selbst wenn der Einfluß Eures Vaters die Magier in Stardock und die Priester der Tempel zur Hilfe bewegen könnte, im Königreich würde für Jahre ein Chaos herrschen.«
    »Nakor«, rief Nicholas nach unten. »Habt Ihr schon etwas feststellen können?«
    »Ja«, sagte der kleine Mann. »Laß das Seil herunter.«
    Nicholas sah sich um und entdeckte ein Seil, das an einem Eisenring in der Wand befestigt war. Er ließ es hinab, und der kleine Mann hangelte sich nach oben.
    Als er neben Nicholas stand, zog er das Seil hoch und sagte: »Sie sind sozusagen harmlos, bis die Krankheit ausbricht.«
    Nicholas starrte in die nach oben gewandten Gesichter. Einige lächelten schwach. Manche riefen ihm ein paar Worte der Begrüßung zu. Der Prinz wandte sich ab. »Ich kann ihren Anblick nicht ertragen.« Er ging in die Mannschaftsquartiere zurück, wo Marcus und Ghuda warteten. Hier bei den abgemagerten und kranken echten Menschen war ihm wohler zumute.
    Anthony sagte: »Das ist das Problem.«
    »Was?«
    »Wir müssen diese Dinge töten.«
    »Wie bitte?« fragte Nicholas.

    Nakor nickte zustimmend. »Sie werden krank werden. Nicht innerhalb der nächsten Wochen, sonst würden sie das Königreich ja nicht erreichen. Aber vielleicht können sie uns jetzt schon anstecken.
    Ich weiß nicht wie; wir wissen nur, irgendwie wird sich diese Seuche ausbreiten. Manche Tempel glauben, so etwas geschehe durch böse Geister, während andere meinen, es käme durch die Luft. Ich hingegen glaube –«
    Nicholas unterbrach ihn: »Warum müssen wir sie töten? Warum können wir sie nicht einfach auf einer Insel aussetzen?«
    »Wir wissen nicht, ob wir verfolgt werden«, meinte Marcus. »Es hätte keinen Sinn, wenn wir sie auf einer Insel aussetzten, von der sie unsere Verfolger am nächsten Tag wieder herunterholen. Sie könnten vielleicht keine falsche Abby oder Margaret im Palast deines Vaters einführen, doch mit Leichtigkeit könnten sie dreißig Pestträger nach Krondor einschmuggeln.«
    Nicholas fragte: »Und wie machen wir es?«
    Nakor sagte: »Das ist schwierig. Ich bin nur schwer umzubringen – ich überlebe diese Krankheit länger als jeder andere auf dem Schiff – und deshalb sollte ich auch derjenige sein, der hinuntergeht. Ich werde ihnen ein Schlafmittel ins Wasser mischen. Dann lassen wir ein Netz hinunter, bringen sie nach oben und werfen sie über Bord.«
    »Könnt Ihr ihnen nicht Gift ins Wasser mischen, durch das sie einen angenehmen Tod haben?« fragte Nicholas.
    Nakor erwiderte: »Das wäre zu gefährlich. Der Tod dieser Kreaturen könnte die Krankheit freisetzen. Wie sollen wir das wissen. Wir müssen sehr vorsichtig sein. Am liebsten würde ich sie verbrennen lassen, doch das ist hier auf See unmöglich.«
    »Hört sich grausam an«, meinte Nicholas. »Sie im Schlaf zu ertränken.«
    Ghuda sagte: »Natürlich ist es grausam. Aber das Leben ist oft grausam. Wenn es Euch an Entschlossenheit mangelt, so erinnert Euch nur an die armen Toten und Verletzten in Crydee.«
    Nicholas seufzte. »Ich bezweifle, daß diese armen Kreaturen wußten, was mit ihnen geschieht. Trotzdem habt Ihr recht.« Er blickte Nakor an. »Tut es.«

    Nakor ging. Nicholas sagte: »Wir müssen anhalten und die Flußschiffer und Söldner an Land bringen.«
    »Dabei gibt es ein Problem«, sagte Ghuda.
    »Wieso?«
    Marcus antwortete: »Weil wir ohne sie nicht genügend Leute haben, um das andere Schiff zu kapern.«
    Nicholas sagte: »Wir sollten vielleicht mal mit ihnen reden.«
    Sie gingen an Deck, wo Nicholas die Randschana vorfand, die mit ihren Zofen und Brisa frische Luft schnappte. Sie lächelte Nicholas breit an und fragte ihn, wie es ihm gehe. Er antwortete etwas Nichtssagendes und eilte weiter zum Hauptdeck. Dort machte er Tuka ein Zeichen, er solle die Flußschiffer versammeln, und ging zu den Söldnern. Als sich alle versammelt hatten, sagte er: »Meine Name ist Nicholas. Ich bin der Sohn von Arutha, dem Prinzen von Krondor.«
    Die Flußschiffer und Söldner blickten ihn fragend an. Die Namen sagten ihnen nichts. Praji meinte: »Wir haben uns

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