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Midkemia Saga 06 - Des Königs Freibeuter

Midkemia Saga 06 - Des Königs Freibeuter

Titel: Midkemia Saga 06 - Des Königs Freibeuter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Feist
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über die Zulage unterhalten, und wann wir endlich an Land gehen können.«
    Nicholas sagte: »Ihr wißt, wir verfolgen ein Schiff. Wir haben keine Zeit anzuhalten, doch wir können etwas langsamer fahren und euch mit einem Beiboot aussetzen.« Gemurmel erhob sich. »Ich werde jedem die Belohnung bezahlen, die ich versprochen habe.«
    Über die Schulter sagte er zu Marcus: »Holst du bitte die Truhe mit dem Gold.«
    Marcus und Ghuda gingen davon. Nicholas fuhr fort: »Wer allerdings bei uns bleibt, wird noch viel mehr bekommen.«
    »Wieviel mehr?« fragte Praji.
    »Paßt auf«, sagte Nicholas. Ghuda und Marcus kamen zurück und schleppten die Truhe. Sie setzten sie ab, und Nicholas machte sie auf.
    Beim Anblick der Juwelen und des Goldes verdrehten die Flußschiffer die Augen, und die Söldner brummten erfreut. Nicholas sagte: »Tuka, nimm aus der Truhe, was ich deinen Männern versprochen habe.«
    Der kleine Wagenführer zögerte, dann griff er in die Truhe. Er suchte sich einige kleine Silbermünzen und einige der kleineren Goldmünzen heraus. Schließlich stand er auf und hielt Nicholas eine Handvoll Münzen hin. »Das schulde ich den Flußschiffern, Encosi.«

    Nicholas nickte. »Praji, nehmt, was ich Euren Männern schulde.«
    Praji zögerte nicht, doch auch er nahm nur eine Handvoll Münzen.
    Nicholas sagte: »Verteilt sie.«
    Tuka und Praji taten wie geheißen. Nicholas nahm eine weitere Handvoll Gold heraus und sagte: »Verteilt das auch.« Praji nahm die Münzen und gab jedem seiner Männer den entsprechenden Anteil.
    Die Söldner waren überrascht und hocherfreut.
    Nicholas sagte: »Praji, haltet Eure Hände auf.«
    Praji machte es, und Nicholas füllte sie abermals mit Münzen.
    Praji riß die Augen auf, und die Flußschiffer standen vor Staunen stumm da. »Was ich Euch jetzt gegeben habe, war die zusätzliche Belohnung. Alle, die von Bord gegen wollen, können das jetzt tun.«
    Er zeigte auf das Gold in Prajis Händen. »Aber wer mich bis in meine Heimat begleitet, der bekommt das noch, und noch viel mehr.«
    Die Flußschiffer und Söldner besprachen sich miteinander. Praji fragte: »Wo, Prinz, liegt Eure Heimat?«
    »Jenseits des Blauen Meeres, Praji. Die Fahrt dauert drei Monate. Meine Heimat liegt auf der anderen Seite der Welt.«
    Rasch spaltete sich eine Gruppe der Flußschiffer ab. Tuka sagte: »Encosi, diese Männer sind von Eurer Großzügigkeit überwältigt, doch sie haben Frauen und Kinder und würden lieber sterben, als von ihnen getrennt zu werden. Sie möchten Euch bitten, von Bord gehen zu dürfen.«
    »Einverstanden.« Er sah sich um. »Ihr bleibt?«
    »Bis zur anderen Seite der Welt, Prinz«, sagte Praji.
    Das Boot wurde zu Wasser gelassen. Nicholas fragte Praji: »Ich hätte nicht gedacht, daß es bei euch so viele ledige Männer gibt.«
    »Gibt es auch nicht«, sagte der Söldner, »aber nicht alle von ihnen sterben lieber, als sich von ihrer Familie zu trennen.«
    Nicholas schüttelte den Kopf. Er ging zur Randschana und ihren Mädchen, die sich mit Margaret und Abigail unterhielten. Nicholas sagte: »Meine Dame, ich lasse ein Boot zu Wasser, welches an Land fährt. Neun Flußschiffer und fünf Söldner werden zur Stadt am Schlangenfluß zurückkehren. Sie werden Euch als Eskorte dienen. Ich werde sie bezahlen, damit Ihr zu Eurem Vater zurückkehren könnt.«
    »Nein«, sagte das Mädchen.
    Nicholas hatte sich schon halb abgewandt und blieb abrupt stehen.
    »Nein?«
    »Ich lasse mich so fernab jeglicher Zivilisation nicht absetzen.
    Außerdem, wenn ich nach Hause käme, würde mein Vater mich schlagen und an einen Kameltreiber verkaufen.«
    Nicholas sagte: »Seht, ich weiß nicht, was für ein Spiel Ihr treibt, doch Andres Rusolavis Vertreter, Anward Nogosh Pata, hat mir versichert, Euer Vater wäre ein freundlicher Mann, der Euch liebt, und Ihr würdet bei Eurer Rückkehr nicht bestraft.«
    Das Mädchen nickte. »Ihr habt recht. Ich habe gelogen. Ich habe einen anderen Grund.«
    »Und der wäre?« fragte Nicholas. Er war mit seiner Geduld fast am Ende.
    Plötzlich drückte sich das Mädchen an ihn und warf ihm die Arme um den Hals. »Ihr habt mein Herz erobert, mein tapferer Hauptmann.« Sie küßte Nicholas leidenschaftlich. Während der überraschte Prinz sich zu befreien suchte, sagte sie: »Ich werde Eure Gemahlin werden.«
    Nicholas blickte über die Schulter der Randschana. Margaret und Abigail, Marcus und Ghuda mußten sich arg zusammenreißen, um nicht lauthals in Gelächter

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