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Midkemia Saga 06 - Des Königs Freibeuter

Midkemia Saga 06 - Des Königs Freibeuter

Titel: Midkemia Saga 06 - Des Königs Freibeuter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Feist
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Gesichtsausdruck sagte der frühere Junker: »Aye, Sir.«
    Nicholas machte Marcus und Ghuda ein Zeichen, sie sollten mitkommen, und alle gingen hinunter in die Quartiere der Mannschaft. Anthony kümmerte sich um die befreiten Männer und Frauen, die in den Kojen schliefen oder sich leise unterhielten.
    Abigail und Margaret halfen ihm.

    »Wie geht es ihnen?« fragte Nicholas.
    Anthony sagte: »Ihr seid wieder wach?«
    Nicholas wollte gerade einen Witz darüber machen, als er Anthony ins Gesicht sah. Er hatte dunkle Ringe unter den Augen, und seine Wangen waren eingefallen. »Wann habt Ihr das letzte Mal geschlafen?«
    Anthony zuckte mit den Schultern. »Einen Tag, ehe wir ausgelaufen sind. Ich weiß nicht mehr. Es gibt soviel zu tun.«
    Margaret meinte: »Ich habe ihm gesagt, er solle sich etwas ausruhen, aber auf mich hört er nicht.«
    »Wie geht es unseren Leuten?«
    »Es geht ihnen gut«, sagte Anthony »Das Schlimmste haben sie hinter sich. Sie müssen sich nur ausruhen und essen. Wir haben zwar den meisten Proviant an Bord holen können, doch wir müssen sparsam damit umgehen.«
    »Wie geht es Amos?« fragte Nicholas und senkte die Stimme.
    »Schlecht«, sagte Anthony »Ich habe alles getan, was ich konnte; doch er hat viel Blut verloren, und die Wunde ist tief. Er ist trotz seines Alters sehr kräftig, und er wird durchkommen. Aber selbst dann wird er das Schiff nicht nach Hause segeln können; damit werdet Ihr Euch noch wenigstens einen Monat lang beschäftigen müssen, Nicholas.«
    Nicholas nickte: »Weshalb habt Ihr die Flußschiffer und Söldner nicht an Land gehen lassen?«
    Anthony und Calis wechselten einen Blick. »Ich weiß nicht recht, wo ich anfangen soll.« Nicholas ließ ihm Zeit, seine Gedanken zu sammeln. »Wir dürfen das andere Schiff nicht zu weit vorfahren lassen. Ich wollte keine Zeit verlieren.«
    Etwas in seiner Stimme verriet Nicholas, daß dahinter schwere Sorgen stecken mußten. »Fahrt fort.«
    »Es ist schlimmer, als wir gedacht haben, Nicholas«, sagte der junge Magier. »Nakor hat mir einige Dinge erzählt, von denen Ihr sicherlich nicht ahnt, daß ich sie weiß.« Er blickte Marcus an, und der nickte. »Ich kenne nicht die ganze Geschichte – einiges weiß nur die königliche Familie –, doch was ich weiß, macht mir mehr angst, als irgend etwas anderes. Die Pantathianer haben eine Pest geschaffen. Und die ist schlimmer als jede Krankheit, die ich kenne.«
    »Wieso?«
    »Weil man sie nicht heilen kann«, sagte er barsch. »Sie haben dazu die dunkelste Magie benutzt. Diese Kreaturen, diese Doppelgänger, wurden nur gemacht, um die Krankheit ins Königreich einzuschleppen.«
    Nicholas schloß die Augen. »Das … ergibt Sinn. Sie sind ein Kult des Todes, und sie würden nur zu gern sterben, wenn … sie damit ihr Ziel erreichen könnten.«
    Anthony fuhr fort. »Ich weiß nicht, wie diese Krankheit wirkt. Ich habe nur die Opfer gesehen. Es war schrecklich.«
    »Und Ihr seid sicher, man kann sie nicht heilen?«
    »Das sagt Nakor jedenfalls, und der kennt sich mit Magie« – er lächelte schwach – »oder Tricks besser aus. Vielleicht kann Pug helfen, oder die erfahreneren Priester von Dala oder Kilian, oder die Ishapianer … Ich weiß es nicht. Doch ich glaube, wir haben keine Zeit.«
    »Wieso?«
    »Eine … Ahnung. Nach dem, was ich gesehen habe, lebt man nur noch wenige Tage, wenn die Krankheit ausgebrochen ist. Ich habe keine Ahnung, wie man sich ansteckt; Nakor ist bei den Kreaturen und versucht es herauszubekommen.«
    »Ist das nicht gefährlich?« fragte Nicholas.
    »Er ist nicht mehr in Gefahr als wir alle«, erwiderte Anthony.
    »Wo sind sie?«
    »Im großen Frachtraum. Wir können durch diesen Gang dorthin kommen«, sagte Anthony und zeigte auf eine kleine Tür.
    Nicholas ging zu der Tür und machte sie auf. Nach einem kurzen Gang folgte eine weitere Tür. Von hinten hörte er, wie Anthony die anderen anwies, zurückzubleiben.
    Nicholas fand sich plötzlich auf dem zweiten Ladedeck wieder.
    Durch die vergitterte Ladeluke fiel Licht herein. Das unterste Deck war in ein Quartier umgewandelt worden. Nicholas sah, daß die meisten Vorräte auf dem zweiten Ladedeck untergebracht worden waren. »Wo ist der Rest der Fracht?«
    Anthony sagte: »Oben auf Deck. Es erschien uns zu gefährlich, sie dort unten zu lagern.«
    »Ach, Nicholas«, sagte eine bekannte Stimme von unten. Nicholas sah hinunter und entdeckte Nakor, der auf einem leeren Bett saß und die Leute dort unten

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