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Midkemia Saga 06 - Des Königs Freibeuter

Midkemia Saga 06 - Des Königs Freibeuter

Titel: Midkemia Saga 06 - Des Königs Freibeuter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Feist
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geringsten Aufwand getrieben, um es seetüchtig zu halten. Aus einiger Entfernung würde nun jedenfalls niemand das Schiff wiedererkennen, daran hatte Amos keinen Zweifel.
    Martin, Pug und Nicholas standen auf dem Kai, dem einzigen Ort, von dem aus man den Arbeiten zusehen konnte, ohne sie zu stören.
    Amos gesellte sich zu ihnen.
    »Wie geht es voran?« fragte Martin.
    Amos erwiderte: »Sie wird bald aussehen wie eine alte Hure, obwohl sie doch so eine feine Dame ist.« Er drehte sich um und begutachtete das Werk, wobei er sich das Kinn rieb. »Ich könnte sie noch richtig verkleiden, wenn wir eine Woche Zeit hätten, aber da dieser Überfall bei Nacht gemacht wurde … es sollte genügen.«
    »Finde ich auch«, sagte Martin.
    »Wann brechen wir auf?« fragte Nicholas.
    Amos schüttelte den Kopf. »Ich weiß, du hast beschlossen, mitzukommen, Nicky, aber mir wäre es lieber, du würdest deine Meinung ändern.«
    »Wieso?« fragte er herausfordernd.
    Amos seufzte. »Du weißt, ich liebe dich wie einen Enkel, Junge, aber du mußt dich wie ein Prinz benehmen und nicht wie ein liebeskrankes Kind.« Er hob die Hand, ehe Nicholas etwas sagen konnte. »Verschon mich. Ich habe noch am ersten Abend mitbekommen, wie du Abigail angeschaut hast. Normalerweise würde ich dir viel Glück wünschen und sagen, hol sie dir so schnell wie möglich ins Bett, aber die Sache ist ziemlich ernst.« Er legte ihm die Hand auf die Schulter. »Hast du in letzter Zeit mal in den Spiegel geguckt?«
    Nicholas fragte: »Wieso?«
    »Weil du ein Abbild deines Vaters bist. Und der ist seit dreißig Jahren Prinz von Krondor, und mehr als einer von diesen Halsabschneidern auf den Sonnenuntergangsinseln könnte ihn inzwischen mal gesehen haben.«
    Nicholas runzelte die Stirn. »Ich könnte mein Äußeres ändern. Ich lasse mir einen Bart stehen …«
    Amos verzog das Gesicht schmerzlich. »Sieh mal an dir runter, Nicky.«
    Nicholas sah an sich hinunter und wußte plötzlich Bescheid. Der Stiefel, der die Mißbildung seines Fußes ausglich, war wie ein Banner, das seine wirkliche Identität preisgab. Amos flüsterte fast, als er sagte: »Dieser Fuß ist beinahe so bekannt wie dein Vater, Nicholas. Alle Welt weiß darüber Bescheid.«
    Nicholas spürte, wie seine Ohren und Wangen zu brennen begannen. »Ich kann …«
    Martin legte Nicholas eine Hand auf die andere Schulter. »Das kann man nicht verbergen.«
    Nicholas entzog sich den Händen. Er sah zuerst Amos, darauf Martin an, und schließlich Pug. Irgend etwas in der Miene des Magiers ließ ihn aufmerken. »Was denkst du?« fragte er.
    Pug sah von einem zum anderen, dann richtete er den Blick auf Nicholas. Entschlossen sagte er: »Ich könnte dir helfen.«
    Es entstand eine Pause, bis Nicholas fragte: »Und was noch?«
    Pug fuhr fort: »Ich könnte dir helfen, doch nur, wenn du mehr Mut aufbringen könntest, als du vermutlich hast.«
    Nicholas starrte ihn böse an. »Zeig mir, was ich tun muß!«
    Pug sagte: »Wir müssen allein sein.« Er zog Nicholas von den anderen fort. An Martin gewandt sagte er: »Ich werde mit ihm zur Burg gehen. Aber ich brauche Hilfe. Würdet Ihr uns Nakor und Anthony hinterherschicken?« Martin nickte, und Pug führte Nicholas davon.
    Der Prinz folgte dem Magier schweigend, bis sie die ausgebrannte Burg fast erreicht hatten. So konnte Nicholas noch einmal über seine Forderung nachdenken, denn sein mißgebildeter Fuß hatte ihn schon oft zu Wutausbrüchen verleitet.
    Am Tor drehte sich Pug zu ihm um. »Wir werden hier auf die anderen warten.«
    Nicholas schwieg weiter. Schließlich seufzte er tief, als seine Wut verraucht war. Pug fragte: »Wie fühlst du dich?«
    »Soll ich die Wahrheit sagen?«
    Pug nickte. Nicholas sah hinunter auf den fernen Hafen. Nur wenig erinnerte noch an die hübsche kleine Stadt, in der er vor Wochen angekommen war. »Ich habe Angst.«
    »Wovor?«
    »Davor, daß ich versage. Davor, daß ich mitkomme und meinetwegen bessere Männer versagen. Davor, daß die Mädchen umgebracht werden. Davor … Vor vielen Dingen.«
    Pug nickte. »Und wovor hast du am meisten Angst?«
    Nicholas dachte eine Weile nach. »Davor, daß ich nicht so gut bin, wie ich sein sollte.«
    »Dann hast du eine Chance, Nicholas.«
    Sie unterhielten sich nicht weiter, bis Anthony und Nakor eingetroffen waren. »Herzog Martin sagte uns, wir sollten uns hier einfinden.«
    Pug nickte. »Nicholas will etwas versuchen, und er wird Eure Hilfe brauchen.«
    Nakor wußte Bescheid, doch

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