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Midkemia Saga 06 - Des Königs Freibeuter

Midkemia Saga 06 - Des Königs Freibeuter

Titel: Midkemia Saga 06 - Des Königs Freibeuter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Feist
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hinausgehen.«
    Nakor seufzte. »Also wollte Euch jemand sagen: ›Kümmert Euch um Eure eigenen Angelegenheiten‹.«
    Pug nickte. »Der Schatten, den ich geschaffen habe, wird bald zusammenbrechen. Dann werde ich schon weit von hier fort sein, damit niemand bei einem erneuten Angriff zu Schaden kommt. Ich kann mich verteidigen, doch ich weiß nicht, wie viele von Euch das können, falls es einen Angriff mit größerer Stärke gibt.«
    Nakor kaute auf seiner Unterlippe. »Also müssen wir ohne Euch gehen.«
    Martin kniff die Augen zusammen. »Ich kann Euch nicht folgen.«
    »Die Warnung«, sagte Nakor. »Pug ist sehr behutsam. Er will niemanden beunruhigen.« Nakor blickte den bärtigen Magier an. »Ihr solltet es ihm besser sagen.«
    »Was?« fragte Martin Pug schüttelte den Kopf. Harry verteilte Becher mit heißem Kaffee. Pug nippte nur kurz, dann sagte er: »Ich weiß nicht, wieviel Euer bunter Freund hier weiß, doch mit diesem Angriff war eine Warnung verbunden. Wenn ich versuche, den Gefangenen zu folgen, wenn ich bei ihrer Flucht mit Magie helfe, wenn es nur irgendein Zeichen von Verfolgung aus dem Königreich gibt, werden die Jungen und Mädchen getötet, einer nach dem anderen, bis sich die Verfolger zurückziehen. Sie sind nicht nur einfache Gefangene, sie sind auch Geiseln.«
    Amos plusterte die Wangen auf und blies in die Luft. »Wenn sie also am Horizont ein Segel unter der Flagge des Königreichs entdecken, fangen sie an, ihnen die Kehle durchzuschneiden.«
    Pug sagte: »Genau.«
    »Woher wußtet Ihr das?« fragte Harry Nakor.
    Der Isalani zuckte mit den Schultern. »Wußte ich nicht. Habe ich nur vermutet. Es war logisch. Sie wußten, Pug ist mit dem Herzog verwandt und könnte dessen Tochter folgen. Die Drohung, die Gefangenen umzubringen, ist dann nur allzu folgerichtig.«
    Anthony fragte: »Aber von wem kommt der Zauber?«
    Pug sagte: »Von etwas Fremden. Ich habe so etwas noch nie gesehen.« Er blickte Martin an und fügte hinzu: »Wenn sonst nichts beweist, was Amos vermutet hat, dann dieser Zauber.«
    Nakor nickte, und sein sonst so fröhliches Gesicht wurde bedrückt. »Diese Sklavenhändler haben mächtige Verbündete, Lord Martin.«
    Alle im Raum schwiegen.
    Dann hellte sich Amos’ Gesicht auf, und ein breites Grinsen machte sich darauf breit. »Ich hab’s«, sagte er mit offensichtlicher Freude.
    »Was?« fragte Martin.
    »Ich weiß, wie wir nach Frihaven segeln können, und gleichzeitig die Gefangenen nicht gefährden.«
    »Und wie?« fragte Pug.
    Amos grinste wie ein kleiner Junge, der gerade ein neues Spielzeug geschenkt bekommen hat. »Meine Herren, ab heute seid Ihr alle Bukanier.«

     
    Die Königlicher Adler wurde vollständig überholt. Nach Amos’ Anweisungen wurde alles getan, was das Erscheinungsbild des Schiffes verändern konnte. Denn Amos hatte die Befürchtung, einige der Männer, die bei dem Überfall in Barran entkommen waren, könnten sich an das Schiff erinnern, und wenn es erkannt wurde, ehe es in Frihaven anlegte, würde die Unternehmung womöglich als Katastrophe enden.
    Zwei Zimmermannslehrlinge veränderten die Bugfigur, einen Adler, in einen Falken. Amos ließ sie nicht eher in Ruhe, als bis er glaubte, die Figur sei nicht mehr zu erkennen. Danach ließ er sie schwarz und die Augen rot malen. Der Name Königlicher Adler wurde an Bug und Heck abgekratzt, und ein Maler versuchte, alle Hinweise auf den früheren Namen zu beseitigen.
    Überall, wo es möglich war, wurden die Rahen woanders angebracht. Mittschiffs wurde eine Reling vorgetäuscht; näherer Untersuchung würde sie nicht standhalten, aber Amos plante auch nicht, Besucher an Bord zu nehmen. Vom Hafen aus sah es aus, als wäre das Schiff mit der neuen Reling gebaut worden, genauso wie die Plattformen für Katapulte, die ursprünglich im Bug gesessen hatten und auf die Seiten des Schiffes verlegt wurden. Die Plattformen für Bogenschützen in den Masten wurden abgebaut, denn sie waren nur bei den Kriegsschiffen des Königreichs üblich.
    An ihrer Stelle wurden Seile zwischen den Masten gespannt und mit Schlingen versehen, in die sich Armbrustschützen hängen konnten.
    Der Bugspriet wurde höhergelegt, und nun konnte ein Mann im Bug unter ihm stehen.
    Andere Männer erledigten das, was Amos das »Schmutzigmachen« nannte. Da die Schiffe der Königlichen Marine immer sauber und in gutem Zustand waren, mußte man jetzt Farbe abkratzen, damit Metallteile rosteten und das Schiff so aussah, als hätte man nur

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