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Midkemia Saga 06 - Des Königs Freibeuter

Midkemia Saga 06 - Des Königs Freibeuter

Titel: Midkemia Saga 06 - Des Königs Freibeuter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Feist
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Koloß, der von Burg Crydee geblieben war. Am gestrigen Tag waren zwei Baumeister aus Carse angekommen und untersuchten nun die Fundamente wegen eines möglichen Wiederaufbaus. Martin war bei ihnen und gab ihnen Anweisungen, damit mit dem Bau begonnen werden konnte, sobald der Winter vorbei war, egal ob er selbst zurück wäre oder nicht. »Als ich zum ersten Mal diese Burg betreten habe, sind mir doch erstaunliche Menschen begegnet.« Nachdenklich sah Amos zu Boden. »Sie haben mein ganzes Leben verändert. Ich schulde ihnen vieles. Ich habe Arutha immer vorgeworfen, er würde einem den ganzen Spaß am Leben nehmen, und verdammt, er kann ganz schön mürrisch sein.« Sein Blick wanderte wieder zum Gasthaus. »Aber er ist ein wunderbarer Mann, in vielerlei Hinsicht, und er wäre meine erste Wahl, wenn ich für eine Fahrt durch stürmische Gewässer mal einen Maat suchen würde. Ich hebe ihn wie einen Sohn, aber wenn man sein Sohn ist, hat man es schwer. Die Begabungen von Borric und Erland unterscheiden sich sehr von denen ihres Vaters, doch Nicholas …«
    Harry nickte. »Nicholas ist genau wie er.«
    Amos seufzte. »Ich habe es noch nie laut gesagt, aber Nicholas war immer mein Liebling. Er ist ein netter Kerl und besitzt gleichzeitig die Stärke seines Vaters und die Zärtlichkeit seiner Mutter.« Amos drückte sich von der Wand ab. »Ich bete nur, daß ich ihn heil zu seiner Familie zurückbringen kann. Der Gedanke, seiner Großmutter beichten zu müssen, wenn ihm etwas zustößt, begeistert mich nicht gerade.«
    Harry sagte: »Ich bete, Ihr werdet dasselbe für mich und die Beichte gegenüber meinem Vater empfinden, Käpt’n.«
    Amos grinste Harry verschlagen an. »Deinen Vater will ich schließlich nicht heiraten, Junker. Du mußt dich auf dich selbst verlassen.«
    Harry lachte, allerdings klang es nicht besonders überzeugend.
    Dann hörten sie vom Hügel her einen Ruf, und einer der Baumeister aus Carse kam heruntergerannt. Er schrie etwas, und Amos warf Harry einen fragenden Blick zu.
    Harry sagte: »Ich verstehe nicht, was …«
    Dann schrie der Mann erneut, und Amos sagte: »O Götter, nein.«
    »Was ist?« fragte Harry Nakor sagte: »Es ist ein Unfall passiert.«
    Er rannte zur Burg los.
    Plötzlich verstand Harry In der Burg waren nur drei Leute: die beiden Baumeister und der Herzog. Harry sagte: »Ich hole Marcus und Nicholas.« Und schon war er auf dem Weg zum Gasthaus.

    Ehe er zur Burg losging, rief Amos Harry hinterher: »Und bring Anthony mit! Wir werden einen Heiler brauchen!«

     
    Als alle in der Burg eingetroffen waren, kümmerte sich einer der Mönche aus Silbans Abtei bereits um Martin. Der lag bewußtlos und mit bleichem Gesicht da. Der Mönch untersuchte seine Verletzungen.
    Marcus schrie: »Was ist passiert?«
    Der ältere Baumeister sagte: »Ein Teil der Brustwehr ist unter dem Herzog zusammengebrochen. Ich hatte ihm gesagt, es wäre dort oben gefährlich.« Offensichtlich wollte er alle Schuld von sich weisen.
    Marcus blickte den Mönch an. »Ist es schlimm?«
    Der Mönch nickte, und Anthony und Nakor knieten sich neben Martin. Sie flüsterten miteinander, und nach einem Moment sagte Anthony: »Wir müssen ihn zum Gasthaus bringen.«
    Nicholas fragte: »Sollen wir nicht eine Tragen bauen?«
    »Dazu haben wir keine Zeit!«
    Harry, Nicholas und Marcus hoben Martin hoch und trugen ihn langsam den Hügel hinunter.
    Im Gasthaus brachten sie Martin in eins der kleinen Zimmer im ersten Stock. Anthony bedeutete den anderen, sie sollten hinausgehen, und blieb mit Nakor allem beim Herzog zurück.
    Die anderen warteten einen Augenblick lang vor der Tür von Martins Zimmer; schließlich meinte Amos: »Es hat keinen Zweck, hier zu warten. Wir haben bis morgen noch hundert Dinge zu erledigen.«
    Marcus fragte: »Bis morgen? Das meint Ihr doch nicht ernst?«
    Amos zögerte und sah Martins Sohn an. »Natürlich meine ich das ernst. Wir laufen mit der Morgenflut aus.«
    Marcus ging ärgerlich einen Schritt auf den Admiral zu. »Vater wird morgen noch nicht in der Verfassung sein zu reisen.«
    »Dein Vater wird bis zum Frühjahr nicht dazu in der Verfassung sein. Wir können nicht auf ihn warten.«
    Marcus wollte protestieren, und Nicholas sagte: »Augenblick mal.« Er fragte Amos: »Woher weißt du das?«
    »Ich habe in meinem Leben viele Männer vom Mast fallen sehen.« Er sah Nicholas’ Cousin an. »Marcus, Martin ist den Siebzig näher als den Sechzig, obwohl man es ihm nicht ansieht. An solchen

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