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Midkemia Saga 06 - Des Königs Freibeuter

Midkemia Saga 06 - Des Königs Freibeuter

Titel: Midkemia Saga 06 - Des Königs Freibeuter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Feist
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Legenden heißen sie die Drachenlords …«

     
    Marcus war wütend. »Warum hat er nach Nicholas gefragt?«
    Harry zuckte mit den Schultern. »Das weiß ich genausowenig wie du.« Harry betrachtete den jungen Mann, dessen Junker er den ganzen vergangenen Monat über hatte spielen müssen. Er kannte ihn immer noch nicht besonders gut, aber er wußte, im Augenblick konnte er seine Wut nur mühsam zurückhalten. Zuerst die Rivalität um Abigail, dann der Tod seiner Mutter und die Entführung seiner Schwester, und schließlich die Entscheidung von Nicholas, nicht mehr den Junker des Herzogs zu spielen, sondern auf seinem Rang als Prinz des Königreichs zu bestehen – all das zusammen genommen hatte Marcus an einen Punkt gebracht, an dem er vor Wut fast überschäumte.
    Nicholas erschien auf der Treppe und machte Anthony, Nakor und dem Mönch ein Zeichen. Sie gingen wieder in das Zimmer des Herzogs. Marcus folgte ihnen und nahm zwei Stufen auf einmal.
    Nicholas sagte: »Er möchte dich sehen.«
    Marcus ging wortlos an ihm vorbei, und Nicholas stieg weiter die Treppe hinunter. Harry bemerkte den nachdenklichen Ausdruck auf dem Gesicht seines Freundes und fragte: »Was ist los?«
    »Ich brauche ein bißchen frische Luft«, antwortete Nicholas.
    Harry begleitete Nicholas nach draußen. »Der Herzog …«, begann er durch den Gesichtsausdruck seines Freundes beunruhigt.
    Nicholas sagte: »Sein Bein ist gebrochen, oberhalb und unterhalb des Knies. Anthony meinte, er hätte auch innere Blutungen.«
    »Wird er …« Harry hätte beinahe gesagt »sterben«, doch er konnte es noch in ein »… wieder gesund werden?« ändern.
    »Ich weiß es nicht. Er ist älter, als ich dachte, aber er ist auch immer noch ziemlich zäh.« Nicholas ging weiter und schlug ungefähr die Richtung zum Meer ein.
    Harry fragte: »Da ist doch noch etwas?«
    Nicholas nickte.
    Harry sagte: »Nicky, ich dachte, wir wären Freunde.«
    Nicholas blieb stehen und sah seinen Begleiter an. »Das sind wir auch, Harry Aber es gibt auch Dinge, die nur für die Ohren der königlichen Familie bestimmt sind.«
    Etwas in seiner Stimme ließ Harry abrupt stehenbleiben. Er zögerte, dann fiel er wieder in den Schritt seines Freundes ein. »Ist es sehr schlimm?«
    Nicholas nickte. »Ich kann dir nur soviel sagen: Es gibt da draußen Mächte, die uns und alles andere zerstören wollen. Vielleicht sind sie die Drahtzieher dessen, was hier geschehen ist.«
    Aus der Dunkelheit sagte eine Stimme: »Das stimmt.«
    Nicholas und Harry drehten sich um, und Nicholas hatte schon halb seinen Säbel gezogen, als er Calis erkannte. Der Sohn der Elbenkönigin trat aus dem Schatten und sagte: »Ich glaube, ich hatte schon einmal fast das gleiche Gespräch mit meinem Vater wie Ihr jetzt mit Eurem Onkel, Prinz Nicholas.«
    Nicholas fragte: »Ihr wißt über die Schlangen Bescheid?«
    »Eine unserer Kundschaftergruppen bekam es an der Grenze zu Bergenstein mit einer Rotte Moredhel zu tun, und es gab ein Gefecht.
    Dieser Schlangenring wurde an der Leiche eines Moredhel gefunden.
    Er mag noch aus den Tagen der Großen Erhebung stammen, als der falsche Murmandamus nach Sethanon marschierte. Falls das der Fall wäre, hätten wir nichts zu befürchten.«
    Nicholas nickte. »Und falls nicht …«

    »Dann geht das Ganze wieder von vorn los.«
    Nicholas fragte: »Was haben Tomas und Eure Mutter vorgeschlagen?«
    Calis zuckte mit den Schultern. »Bis jetzt nichts. Wir kämpfen normalerweise nicht gegen Schatten. Doch weil sich hinter diesem Überfall vielleicht eine Gefahr verbirgt, werde ich mit Euch mitfahren.«
    Nicholas lächelte. »Warum Ihr?«
    Calis lächelte ebenfalls. »Ich bin genauso sehr Mensch wie Elb. Mein Aussehen wird mich kaum verraten, im Gegensatz zu allen anderen aus Elvandar.« Er ließ seinen Blick über die Ruinen von Crydee schweifen. »Ich würde gern sehen, welche Art Männer so etwas tun können.« Er sah wieder Harry und Nicholas an. »Und ich möchte gern mehr über mein menschliches Erbe erfahren.« Er schulterte seinen Bogen. »Ich glaube, ich sollte diesen Abend mit meinen Großeltern verbringen. Ich sehe sie selten genug, und wir werden vielleicht lange Zeit fort sein, zumindest nach ihren menschlichen Maßstäben.« Ohne ein weiteres Wort ging er davon.
    Harry wartete einen Moment lang, ehe er sagte: »Was hat es mit dem Ring auf sich?«
    Nicholas holte den Ring hervor und hielt ihn Harry hin. In der Dunkelheit schien er aus sich selbst heraus zu glühen. »Das

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