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Midnight Angel: Dunkle Bedrohung (German Edition)

Midnight Angel: Dunkle Bedrohung (German Edition)

Titel: Midnight Angel: Dunkle Bedrohung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Marie Rice
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vergessen, als er sich auf einem stark befahrenen Highway mit einem verbotenen U-Turn in den Verkehr der anderen Fahrtrichtung zwängte und dann mit rücksichtsloser Geschwindigkeit zu Allegras Haus zurückfuhr.
    Er sah kaum etwas. Anstatt der Straße sah er Allegras Kleider Feuer fangen, sah sie sich mit kochendem Wasser verbrühen, auf den Glastisch stürzen, sich eine Arterie aufschneiden, verbluten … Diese Bilder und noch andere liefen wie ein Film in seinem Kopf ab, brachten ihn in Panik, sodass er am Ende über das Steuer gebeugt fuhr, als könnte er den Wagen dadurch zwingen, schneller zu fahren. Er fuhr schon hundert Meilen pro Stunde, und hinter ihm wurde ständig wild gehupt.
    Er nahm es nur am Rande wahr.
    Er achtete nicht auf die anderen Fahrzeuge oder auf Ampeln oder vereiste Stellen auf dem Asphalt. Er brauchte sein ganzes fahrerisches Können, damit der SUV nicht ins Schleudern geriet, trat aufs Gas und bremste abrupt und beschleunigte wieder auf Höchstgeschwindigkeit.
    Und als er vor Allegras Haus auf die Bremse stieg, vergaß er vor lauter Angst und Entsetzen zwanzig Jahre beruflicher Routine. Seinen Männern hatte er immer wieder eingetrichtert, dass Aufklärung vor dem Einsatz kam. Das ignorierte er nun.
    Er rannte den kleinen Weg entlang, nahm die Verandastufen mit einem Satz und stürmte blind ins Haus. Dem einfachsten Soldaten hätte er für diese Dummheit den Arsch aufgerissen, doch Kowalski dachte nicht – er rannte einfach, getrieben von nackter Angst.
    Allegra brannte, Allegra verblutete, Allegra starb … Er kam nicht an diesen Bildern vorbei, und als er durch die Tür brach, wobei er sich nicht mal mit Aufschließen aufhielt, sah er sie im brutalen Griff eines großen Rothaarigen, der ihr eine Pistole an den Kopf hielt. Da wurde ihm glasklar bewusst, dass er soeben sein eigenes und Allegras Leben geopfert hatte.
    Tausend Gedanken schossen ihm durch den Kopf in der seltsam zeitlosen Zeitspanne vor dem schon abzusehenden Tod.
    Scheiße! Allegra hat recht gehabt. Es war jemand hinter ihr her. Nur nicht Sanderson, sondern dieser Kerl.
    Den hatte er auf dem Lawrence Square gesehen. Wenn ich ihr doch bloß geglaubt hätte …
    Der Wichser hat einen 38er. Auf die Distanz kann er mich nicht verfehlen. Er wird mich erschießen und dann Allegra töten. Sie kann sich nicht verteidigen.
    Das ist ein ziemlich dämlicher Abgang.
    Ich habe Allegra nicht beschützt.
    Er sah, wie der Mann den kurzen Lauf des Revolvers aufrichtete und zu ihm herumschwenkte. Ein heftiges Bedauern wallte in ihm auf, weil er so panisch gewesen war, dass er seine Beretta im Wagen vergessen hatte. Die hätte den Revolver ausgestochen. Scheiße. Wenn er sie hätte, könnte er den Kerl mit Leichtigkeit erledigen, oh ja, mit drei schnellen Schüssen hintereinander. Aber nein, die Beretta steckte gemütlich in ihrem Holster, das er auf den Rücksitz geworfen hatte.
    Die Reue war überwältigend.
    Der Mann ließ Allegra los. Er nahm die Waffe mit beiden Händen und ging in die Hocke wie ein professioneller Schütze. Der Finger spannte sich um den Abzug. Das Einzige, was Kowalski tun konnte, war, im letzten Moment auszuweichen. So traf ihn die Kugel oben an der Schulter und nicht ins Herz.
    Er stand so unter Strom, dass er den Schuss nicht mal hörte. Aber er fühlte ihn als wuchtigen Schlag, der ihn gegen die Wand rammte. Er rutschte zu Boden. Seine Beine trugen ihn nicht mehr. Seine Schulter brannte wie Feuer. Er atmete tief ein, und seine Lungen füllten sich mit Luft. Die Kugel hatte die Lunge verfehlt. Eine gute Nachricht. Die schlechte war, dass er stark blutete und ihm die Sicht verschwamm.
    Der Mann machte einen Schritt auf ihn zu und zielte auf seine Brust. Er überlegte noch, welche Stelle er nehmen sollte, um ihm das Licht auszublasen. Kowalski wusste, für welche er sich entscheiden würde. Im Gefecht war es schwer, den Kopf zu treffen, da zielte man eher auf den Oberkörper. Aber Kowalski saß auf dem Präsentierteller direkt vor dem Kerl. Wenn der klug war und wusste, was er tat, würde er zwischen die Augen schießen.
    Kowalski scharrte vergeblich mit den Füßen nach Halt, um sich aufzurichten, doch seine tauben Beine glitten im Blut aus. Er drückte sich mit dem Rücken gegen die Wand, versuchte, sich zu wappnen …
    Oh Mann – was macht Allegra denn da?
    Kowalski sah dem Kerl in die Augen, starrte ihn bezwingend an. Der Wichser sollte nur ihn beachten. Er wagte nicht, auch nur um ein Grad

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