Midnight Fever: Verhängnisvolle Nähe (German Edition)
ihren Hals geschmiegt.
»Wer hat gewonnen?«, hechelte sie.
»Wen interessiert das schon?«, murmelte er zwischen zwei Küssen an ihrem Hals.
Claire würde wohl jedes Mal, wenn sie auf ihrem schönen gelben Sofa saß, das Suzanne eigens für sie aus Italien hatte kommen lassen, an diesen »Fernsehnachmittag« mit Bud zurückdenken müssen.
Danach aßen sie zu Abend, ein Drei-Gänge-Menü. Sie genoss jeden Bissen, während draußen der Himmel langsam schwarz wurde. Den ganzen Tag hatte es ununterbrochen geschneit, sodass sie in ihrem weißen Nest bleiben mussten. Claire verbot sich, an morgen zu denken. Den Montagmorgen mochte sowieso niemand, aber für sie bedeutete er das Ende eines fantastischen Zwischenspiels.
Jetzt verließ Claire die Dusche, trocknete sich ab und cremte sich ein, besonders an den stark beanspruchten Stellen, dann zog sie sich das Nachthemd an. Ihr hübsches gelbes mit den Rüschen, das Bud hoffentlich verrückt machen würde.
Er lag bereits im Bett und wartete auf sie. Mit heftigem Herzklopfen dachte sie an diese erregende Männlichkeit, die ihr ganz zur Verfügung stand. Sie war sich ihres Körpers ganz bewusst, spürte jede Faser, jedes Haar, jeden Herzschlag. Ihre Sinne waren gänzlich aufgeschlossen. Ihr war ganz und gar bewusst, dass sie solch ein Wochenende wohl nie wieder erleben würde. Aber noch war es nicht vorbei.
Vor der Schlafzimmertür zögerte sie. Taubenblau war sie gestrichen. Die Farbe hatte sie gemeinsam mit Suzanne ausgesucht. Als sie über die Inneneinrichtung gesprochen hatten, hatte sie sich lange, einsame Abende vorgestellt, an denen sie Musik hörte und las, sich vielleicht ab und zu eine Tiefkühlpizza voll böser Kohlehydrate und Cholesterin in den Ofen schob, um wenigstens ein bisschen Gefahr und Aufregung zu haben. Sie hatte mit dem Gedanken gespielt, sich eine Katze anzuschaffen, nur damit jemand bei ihr im Haus lebte.
Ihr war bestimmt nicht in den Sinn gekommen, hinter dieser eleganten taubenblauen Tür könnte mal ein Mann liegen, der sie schon erregte, wenn sie nur an ihn dachte. Und auch Suzanne hatte sich das ganz sicher nicht vorgestellt. Suzanne war unglaublich wählerisch, wenn es um das andere Geschlecht ging. Sie hatte bisher kaum einen in ihr Bett gelassen. Schon gar nicht jemanden wie Bud. Und Allegra – so schön sie war – hatte überhaupt keinen Mann in ihrem Leben gehabt. Nach dem Erlebnis mit Sanderson hatte sie sich ganz von Männern distanziert.
Plötzlich war sie es, Claire Parks, die keine Jungfrau mehr war und auf einmal so viel Sex hatte, dass es für sie alle drei gereicht hätte.
Schon atemlos vor Erregung drehte sie mit zitternder Hand den Türknauf und trat ein. Sie riss die Augen auf.
Keine Lampe brannte, aber hell war es trotzdem. Bud hatte sämtliche Kerzen im Haus zusammengesucht und angezündet. Sie standen auf der Kommode, die einen nach Vanille duftenden Erosaltar bildete. Claire hatte eine Vorliebe für den Duft und ließ sich davon einhüllen. Die Flammen warfen einen schimmernden bronzefarbenen Schein, und durchs Fenster fiel das Mondlicht, das der Schnee reflektierte.
Es genügte, um Bud zu sehen und ihr den Mund wässrig zu machen. Er saß aufrecht an das Betthaupt gelehnt. Die breiten Schultern schimmerten im Halbdunkel. Er war nackt und erregt. Sein Gesicht lag im Dunkeln, nur die Augen waren zu erkennen.
»Bleib da stehen.« Seine Stimme glich einem tiefen Knurren.
Sie tat es. In freudiger Erwartung grub sie die Zehen in den Teppichflor. Den Ton kannte sie. Er versprach sehr erregende Dinge.
»Schönes Nachthemd«, sagte er rau. »Zieh es aus.«
»Ausziehen? Ich?« Sie schmollte ein bisschen. Mit dem Nachthemd hatte sie sich allerhand vorgestellt, vor allem, was Bud damit tun könnte. Dass sie es selbst auszog, war in ihrer Fantasie nicht vorgekommen. »Willst du es nicht tun?«
»Nein.« Es kam leise, aber bestimmt. »Ausziehen. Sofort.«
Komisch, wie sein Vokabular schrumpfte, wenn er erregt war. Ein-Wort-Sätze kamen immer, kurz bevor er die Beherrschung verlor.
Claire strich an der schweren Seide hinunter und griff den Saum. Langsam hob sie ihn an, nur ein Stückchen. Bud hatte sie den ganzen Tag verrückt gemacht, da empfand sie es als ihre Pflicht, ihm den gleichen Gefallen zu erweisen.
Sein Penis zuckte und wurde länger.
Sie fühlte sich Bud so nahe, dass sie seine Erektion beinahe selbst spürte. Ihr war schleierhaft, wie er nach den Exzessen dieses Tages schon wieder so erregt sein konnte,
Weitere Kostenlose Bücher