Mika, der Wikinger - 02 - Achtung, Piraten!
wieder Hunger.“
„Los! Ruder rüber zur Blutschwalbe und hol von dort mein Abendessen“, befiehlt Pulverblitz einem seiner Männer.
„Und die Kinder kriegen auch was Anständiges zu essen und werden nicht mehr eingesperrt!“, fordert Hardy.
„Piratenehrenwort!“
„Und ...“
„Was denn noch?“, seufzt Pulverblitz.
„Und zwei deiner Leute müssen mir den Rücken krabbeln. Ich bin schrecklich verspannt! Und ich muss doch morgen fit sein, um für dich den Schatz zu finden“, verlangt Hardy als Letztes.
„Hardy liebt es, wenn man ihm den Rücken krabbelt“, wispert Mika Jim zu.
„Ihr da! Schließt die Hütte auf und krault dem Wildschwein den Rücken.“ Pulverblitz deutet mit seinem Haken auf zwei seiner Männer.
„Bitte, bitte nicht, mein Kapitän“, jammert der eine. „Ich verzichte auch ein Jahr lang auf meinen Anteil an der Beute.“
„Wir haben schon so manches Schiff für sie geentert, aber das können Sie nicht von uns verlangen“, bettelt der andere.
Die beiden Piraten haben schreckliche Angst vor dem sprechenden Wildschwein. Aber Pulverblitz kennt keine Gnade und Befehl ist Befehl. Deswegen müssen sie trotzdem in die Hütte und Hardy den Rücken krabbeln. Genau so, wie es das Wildschwein am allerliebsten hat.
Als der Ruderer von der Blutschwalbe zurückkehrt, gibt es Abendessen. Leider reicht das Essen nur für Hardy, Mika, Edda und Jim. Die Piraten und sogar Kapitän Pulverblitz müssen mit knurrendem Magen zusehen, wie das Wildschwein mit seinen Freunden um ein großes Feuer sitzt und sich den Bauch vollschlägt.
„Warte nur, wenn ich erst den Schatz habe, kriege ich auch meinen Wildschweinbratenmit Kokosmilchsoße“, flüstert Pulverblitz so leise, dass es niemand hören kann.
Auch die Kinder tuscheln.
„Wann zauberst du endlich, damit wir hier verschwinden können?“, raunt Mika Hardy zu. „Jetzt wo du kein Dach mehr über dem Kopf hast, geht das doch wieder.“
„Warum sollten wir abhauen? Uns geht es hier doch prima“, schmatzt Hardy und greift nach einem StückKäse. „Wir werden morgen noch jede Menge Spaß haben. Das verspreche ich euch, so wahr ich Eberhard heiße!“
Kurz nach Sonnenaufgang werden Mika, Edda, Jim und Hardy von lautem Geschrei geweckt. Es ist Kapitän Pulverblitz, der mit seinem Holzbein über den Strand läuft und seine Leute zusammenbrüllt. Er kann es einfach nicht erwarten, dass Hardy endlich aufwacht und ihn zu dem Schatz der Silbermöwe führt.
Doch bevor es mit der Suche losgehen kann, braucht das Wildschwein zur Stärkung unbedingt noch ein paar Kokosnüsse.
„Dort oben reifen sie am besten“, erklärt Hardy und zeigt in die Wipfel der höchsten Palmen.
Pulverblitz schickt sofort drei seiner Männer los, die die Stämme hinaufklettern müssen, um für Hardy die gewünschten Kokosnüsse zu pflücken.
Immer der Nase nach
„Können wir jetzt endlich los?“, drängelt Pulverblitz, nachdem Hardy und die Kinder zum Frühstück die Milch von dreißig Kokosnüssen getrunken haben.
„Aber natürlich! Sofort nach meiner Morgenmassage. Die braucht meine Spürnase, um richtig wach zu werden“, erwidert Hardy und gähnt.
Mika muss kichern, weil Hardy den Piratenkapitän so richtig schön zappeln lässt.
„Mika! Lass das sein“, zischt Edda. „Du vermasselst noch alles.“
Pulverblitz bekommtvon Mikas Kichern gar nichts mit. Dazu knirscht er vor Ärger viel zu laut mit den Zähnen, als er zwei Seeräubern ein Zeichen gibt. Es sind dieselben, die Hardy gestern schon den Rücken gekrabbelt haben. Die beiden können das mittlerweile richtig gut. Hardy streckt sich wohlig, als die Piraten mit ihrer Behandlung fertig sind.
„Aber jetzt, jetzt können wir loslaufen, oder?“ Pulverblitz kratzt sich ungeduldig sein juckendes Holzbein. Vor lauter Aufregung ist es ihm völlig unmöglich, still zu stehen.
„Laufen? Ich kann doch nicht laufen!“, grunzt Hardyempört. „Ihr müsst mich tragen! Ich brauche eine Sänfte, damit sich meine Nase ganz auf den Geruch von Diamanten und Goldmünzen konzentrieren kann.“
Es dauert zwei weitere Stunden, bis der Zimmermann der Blutschwalbe aus gefällten Palmstämmen eine Sänfte gebaut hat, die stabil genug ist, um Hardy tragen zu können.
Acht der stärksten Piraten sind nötig, um Hardy und die Sänfte zu schleppen.
„Jetzt geht es aber endlich los, oder?“, ruft Pulverblitz.
„Nichts dagegen!“, erklärt Hardy. Er steckt seine Nase in die Luft und schnüffelt. „Wir müssen da
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