Miles Flint 03 - Die Tödlichen
verschwinden.
Er bezweifelte, dass er sie schnell überzeugen konnte, aber er hoffte, es würde ihm dennoch gelingen.
Sie musste verschwinden, wollte sie am Leben bleiben. Bowles würde ihr Geheimnis nicht lange für sich behalten. Wenn Flint sich der Sache nicht annahm, dann würde Bowles sich an jemanden wenden, der es tat.
Und diese plumpe, einsame, namenlose Frau, die vor ihm stand, eine Frau, deren Erinnerungen sie in den Wahnsinn trieben, deren Leben kurz davor stand, ein weiteres Mal auf den Kopf gestellt zu werden wegen etwas, das jemand ihr angetan hatte, weil sie der Schlüssel zu einer Machtergreifung gewesen war, an die sie sich nicht erinnerte – diese Frau würde aus einem Grund sterben müssen, den sie nicht annähernd verstehen konnte.
Glücklicherweise hatte sich Bowles an Flint gewandt, und glücklicherweise pflegte er genau die Art von Ethik, die sie ihm einmal zugestanden hatte.
»Kommen Sie her«, sagte Flint, erhob sich von seinem Stuhl und schob ihn zu der Frau hinüber. »Setzen Sie sich. Ich werde Ihnen ein paar Bilder zeigen und Ihnen erklären, warum Ki Bowles Sie für wichtig hält, und dann werde ich Ihnen helfen.«
Ob sie wollte oder nicht.
Wenigstens das konnte er für Carolyn Lahiri tun. In ihrem Fall mochte er gescheitert sein, aber in diesem würde er nicht scheitern.
Die Frau setzte sich und blickte zu ihm auf. Ihr rundes Gesicht sah unschuldig und kindlich aus.
»Bilder?«, fragte sie.
Flint nickte. Er tippte auf den Schirm und fing ganz langsam und vorsichtig an, das Märtyrerkind mit seiner Vergangenheit vertraut zu machen.
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