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Miles Flint 03 - Die Tödlichen

Miles Flint 03 - Die Tödlichen

Titel: Miles Flint 03 - Die Tödlichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Kathryn Rusch
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hatte, und sie hatte dieselben schockierenden Bilder erhalten.
    Die Frau stimmte hundertprozentig mit den Videoaufnahmen des Märtyrerkinds überein.
    »Wie alt sind Sie?«, fragte Flint die Frau.
    »Vierzig«, antwortete sie.
    Flint nickte nicht. Er tat überhaupt nichts. Für einen Moment schien es, als hätte sein Herzschlag ausgesetzt.
    Endlich zwang er sich, tief Luft zu holen. Dann sah er Ki Bowles mit der ungerührtesten Miene an, die hervorzubringen er imstande war.
    »Ms Bowles«, sagte er, »die einzige Chance, dass ich diesen Fall übernehme, besteht darin, dass Sie in keiner Weise darin verwickelt sind, erinnern Sie sich? Ich habe Ihnen gesagt, Sie sollten draußen warten, wenn Sie sie herbringen. Das revidiere ich. Ich will, dass Sie verschwinden.«
    »Aber meine Freundin kann Ihre Dienste nicht bezahlen.« Ki ließ ihr höchst kostspieliges Lächeln aufblitzen. »Sie sind ziemlich teuer, Mr Flint.«
    »Ich bin teuer, damit ich mir meine Fälle selbst aussuchen kann. Diesen könnte ich ohne Ihre Beteiligung übernehmen oder überhaupt nicht. Was sagen Sie dazu, Ki?«
    Zum ersten Mal hatte er sie bei ihrem Vornamen angesprochen, und er sah, wie sich ihre Wangen röteten.
    »Was meinen Sie?«, fragte Bowles die Frau.
    Die Frau musterte Flint. »Warum sollten Sie mir helfen wollen?«
    »Weil ich die Ahnung hege, dass Ms Bowles Sie zu ihrem eigenen Vorteil manipuliert, und das finde ich unanständig. Darum biete ich Ihnen an, Ihr Leben ein bisschen einfacher zu gestalten.«
    Die Frau schluckte. Dann sah sie Bowles an. »Macht es Ihnen etwas aus, wenn ich mir anhöre, was er mir zu sagen hat?«
    Zorn blitzte in Bowles’ Gesicht auf, verschwand aber fast so schnell wieder, wie er gekommen war. Vermutlich dachte sie, sie könnte die Informationen auch später noch aus der Frau herauslocken, sobald sie das Büro verlassen hatte.
    »Nein«, antwortete Bowles einen Augenblick später. »Das macht mir nichts aus. Ich warte im Wagen.«
    »Ich kann sie nach Hause fahren«, erbot sich Flint.
    »Das ist nicht nötig«, sagte Bewies.
    »Doch«, entgegnete Flint, lehnte sich zurück und verschränkte die Arme vor der Brust. Die Bewegung jagte einen inzwischen vertrauten Schmerz zwischen Ellbogen und Handgelenk über seinen Unterarm. »Es ist nötig.«
    Einen Moment lang starrten sie einander an; dann seufzte Bowles. »In Ordnung, ich gehe. Rufen Sie mich an.«
    Der letzte Satz galt der Frau. Die Frau nickte, kläglich, wie Flint dachte, und dann verließ Bowles sein Büro.
    Flint beobachtete an seinem Schirm, wie Bowles über die staubige Straße zu ihrem Luftwagen eilte.
    Brillant, die Frau. Sie wusste genau, was für ein Bravourstück es wäre, sollte sie tatsächlich das Märtyrerkind gefunden haben und einen Lokalisierungsspezialisten vorweisen können, der die Identität der Frau bestätigte. Bowles’ Nachforschungen allein hätten nicht gereicht für ein ganzes Universum, das einst an die derzeitige Regierung von Etae geglaubt hatte, aber mit der Unterstützung eines Lokalisierers und all den Möglichkeiten, die ihm zur Verfügung standen, hätte das Universum ihr Glauben schenken müssen.
    »Warum vertrauen Sie Ms Bowles nicht?«, fragte die Frau.
    Flint wandte den Blick von seinem Monitor ab.
    »Das ist eine lange Geschichte«, antwortete er und wusste, dass er sie würde erzählen müssen. Die ganze Geschichte, von der Bedeutung des Märtyrerkinds über die Tatsache, dass es gar nicht gestorben war, bis hin zu den Veränderungen, die überall im bekannten Universum eintreten würden, sollte es einen Beweis für das Überleben des Kindes geben.
    Vorausgesetzt, sie lebte lange genug, um in den Besitz eines solchen Beweises zu gelangen.
    Flint seufzte. Dies würde ein langer Tag werden, für den es keine ernsthafte Entlohnung geben würde.
    »Sie haben kein Geld, nicht wahr?«, fragte er.
    »Dann ist das also doch wichtig«, sagte die Frau. »Ki haben Sie gerade eben gesagt …«
    »Ich weiß, was ich gesagt habe, und ich habe es auch so gemeint«, fiel Flint ihr ins Wort. »Seien Sie doch einfach so nett und sagen Sie mir, wie viel Geld Sie besitzen.«
    »Genug für die Miete«, sagte die Frau.
    Flint nickte. Mit so etwas hatte er bereits gerechnet. Er drückte ein paar Tasten und überlegte, wie er die Sache angehen sollte.
    Er würde ebenso manipulativ agieren müssen wie Bowles. Es passierte immerhin nicht jeden Tag, dass ein Lokalisierer eine potentielle Klientin davon überzeugen musste, wieder zu

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