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Millennium Falke

Millennium Falke

Titel: Millennium Falke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Luceno
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gehörte.
    »Eins vierzehn fünf«, rief der Bith.
    Oxic wand sich auf seinem Stuhl. Er war außergewöhnlich groß für einen Menschen und hatte ein makelloses, glatt rasiertes Gesicht, dem sein fortgeschrittenes Alter nicht anzusehen war. Sein Körper war so schmal, dass er beinahe skelettartig wirkte, und seine Hände und Füße waren ungewöhnlich lang, doch seine Robe war so zugeschnitten, dass sie seine zierliche Schlankheit noch betonte und in etwas Überlebensgroßes verwandelte. Als wäre er eine Naturgewalt.
    Er hatte schon einen perfekten Platz für die kleine Figurine ausgewählt: auf einem langstieligen Podest aus dem Republica 500, das neben seinem Büroschreibtisch stand. Doch er hatte nicht vorgehabt, mehr als einhundertvierzehntausend dafür zu bezahlen – selbst bei einhundertdreizehntausend war es schon ein wenig überbewertet gewesen –, zumal noch andere Kunstgegenstände versteigert wurden, die ihm ebenfalls gefielen. Dennoch fiel es ihm schwer zu widerstehen.
    »Einhundertfünfzehntausend«, sagte er zu seiner eigenen Überraschung.
    Als er sich umdrehte, sah er, wie der Bith in sein Komlink flüsterte, dann lauschte er der Person am anderen Ende der Verbindung.
    »Einhundertsiebzehntausend.«
    Die Menge keuchte kollektiv, und Oxics Schultern sanken herab. Er widerstand der Versuchung, noch einmal zu dem Bith hinüberzublicken.
    »Wirse haben einse Gebot über einhundertsiebzehntausend«, erklärte der Gungan aufgeregt. »Jemand wollen achtzehn bieten? Wiese es wäre mit siebzehn fünf?« Er wartete einen Augenblick. »Einhundertsiebzehn zum Ersten … zum Zweiten …« Sein Hammer schlug mit einem laut hallenden Knall auf das Podium. »Verkauft an Bieter sechs drei sieben!«
    Fast der gesamte Raum spendete Beifall.
    Ein Falleen trat nun an das Podium. »Der nächste Gegenstand, der zur Versteigerung steht, ist Nummer einundsiebzig Strich null null im Katalog – ein Kronleuchter aus dem Hauptspeisesaal des Darpa Hotels von Ralltiir. Dieses Stück besteht aus Elektrum, wurde sorgfältig restauriert und entspricht seinem Ursprungszustand. Das Eröffnungsgebot liegt bei …«
    Oxic hörte nicht weiter zu, sondern richtete seine Aufmerksamkeit auf den wunderschön gestalteten Holokatalog. Ralltiirische Kunstgegenstände interessierten ihn nicht, ob sie nun aus der Zeit der Republik stammten oder nicht. Manche Personen waren fasziniert von alderaanischer oder Naboo-Kunst, andere waren besessen von Hutt-Artefakten. Doch ihn reizte nur Coruscant. Es war der Mittelpunkt seiner Sammlung und seiner Obsession – und das würde es immer bleiben. Er blätterte gerade durch den Katalog, als Koi Quire geschmeidig neben ihm Platz nahm, auf dem Stuhl, den er für sie freigehalten hatte.
    »Wie war die Reise?«, fragte er.
    »Langweilig. Zu schade, dass Sie die Statue nicht bekommen haben«
    Oxic warf dem Bith einen kurzen Blick zu. »Ich würde gerne wissen, für wen er arbeitet.«
    »Das können wir herausfinden.«
    »Gut, dann kümmere dich darum. Es ist wichtig für mich.«
    Zog man in Betracht, dass die Firrerreos vom Aussterben bedroht waren, war Koi Quire selbst ein Sammlerstück, mindestens ebenso selten wie all die anderen, die hier versteigert wurden. Sie hatte sich Oxics Kanzlei vor fünfzehn Jahren angeschlossen, nachdem die Yuuzhan Vong die Urbevölkerung von Belderone gegen die dorthin umgesiedelten und einst brüderlich willkommen geheißenen Firrerreos aufgestachelt hatten. Seitdem war sie zu einer unschätzbaren Stütze geworden. Ihre angeborene Intuition war beispiellos, und oft reichte es schon, wenn sie nur im Gerichtssaal anwesend war, um die Meinung der Jury zu beeinflussen. Oxic kannte sich ein wenig mit den Besonderheiten der Firrerreo-Kultur aus, darum hatte er nie nach ihrem echten Namen gefragt, und Koi hatte ihn auch nie von sich aus genannt, obwohl sie bestimmt wusste, dass er nicht der Typ war, der solche Informationen nutzte, um ihre Loyalität zu erzwingen.
    »Viele Stehplätze«, sagte sie, während sie sich in dem Saal umsah.
    »Und bei jeder Auktion werden es mehr.« Oxic seufzte. »Das haben wir Staatschefin Daala zu verdanken. Seitdem sie die Führung der GA übernommen hat, ist das Interesse an spätrepublikanischer Kunst und Artefakten aus der frühen Imperiumsära gestiegen. Für Spekulanten ist das natürlich eine Goldgrube, aber der ernsthafte Kunstsammler hat darunter zu leiden.«
    »Vielleicht können die Neuigkeiten, die ich habe, Sie ein wenig aufmuntern«,

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