Milliardär in meinem Bett
fühlte sich wunderbar. So gut wie schon seit Ewigkeiten nicht mehr. Dennoch musste sie darüber nachdenken, was Rafe eben gesagt hatte, und ihr war klar, dass er wohl recht hatte. Die meisten Frauen würden jetzt wahrscheinlich Pläne schmieden, wie sie einen solchen Mann in ihrem Bett behielten. Und nicht nur in ihrem Bett, sondern auch in ihrem Leben. Insgeheim musste sie sich eingestehen, dass auch ihr dieser Gedanken nicht völlig fremd war.
Aber sie wollte sich nichts vormachen. Sie wusste, dass diese Nacht nicht der Beginn einer „Beziehung“ war. Sie hatte Rafe Cole nur zufällig kennengelernt – wegen der Sache mit der Küche. Es war ja nicht so, dass ernste Absichten dahintersteckten. Er hatte ihr nichts versprochen, und sie hatte keine Versprechungen verlangt.
Sie setzte sich hoch. Besser, die Sache jetzt zur Sprache zu bringen als später. Unsicher lächelte sie ihn an.
„Oje“, seufzte er. „Ich hoffe, dieses Lächeln bedeutet nicht: ‚Das war so toll, dass wir es unbedingt sofort noch mal machen müssen.‘“
„Nein, nein“, beruhigte sie ihn und schob ihm eine Haarsträhne aus dem Gesicht. „Es war wunderschön, Rafe. Wirklich. Aber …“
Misstrauisch runzelte er die Stirn. „Aber was?“
Sie seufzte. „Ich finde nur – wir sollten es dabei belassen. Es nicht noch mal tun. Das ist alles.“
„Du lässt mich einfach fallen?“
„Na ja, wir sind ja kein Paar, also kann ich dich auch nicht fallen lassen, aber andererseits … Ja, man könnte es wohl so sagen.“
„Ich glaub’s einfach nicht.“ Er klang erstaunt und verletzt zugleich. Wahrscheinlich ist er es nicht gewohnt, dass Frauen ihn zurückweisen, dachte Katie. Ein Mann, der so fantastisch aussieht, kann sich vor Verehrerinnen wahrscheinlich gar nicht retten. Die laufen ihm bestimmt sogar auf der Straße hinterher.
Als sie sich diese Szene bildlich vorstellte, musste sie kichern.
„Ach, du findest das lustig?“
„Nein, tut mir leid.“ Tröstend streichelte sie seinen Arm und bemerkte, wie muskulös er war. „Nein, das ist nicht lustig. Mir ist da nur gerade ein Bild durch den Kopf gegangen und …“
„Na toll“, empörte er sich. „Nicht nur, dass du mich fallen lässt – du kannst dich nicht einmal darauf konzentrieren …?“
„Warum bist du denn auf einmal so wütend?“
„Warum, verdammt noch mal, sollte ich wohl nicht wütend sein?“
Katie war verwirrt. „Vor ein paar Sekunden hast du es noch toll gefunden, dass ich aus der Sache nichts Festes machen will.“
„Ja, aber …“
„Und jetzt bist du aus genau dem Grund wütend auf mich?“
Prüfend sah er sie an. „Normalerweise reagieren Frauen nicht so auf mich. Also entschuldige bitte, wenn ich ein ganz klein wenig überrascht bin.“
„Überrascht kann ich verstehen. Aber wütend? Warum?“ Geduldig lächelte sie ihn an. „Du siehst das Ganze doch genauso wie ich, und das weißt du auch. Ich habe es nur zuerst ausgesprochen. Es dir sozusagen abgenommen. Ich dachte, du freust dich darüber.“
„Nein, tue ich nicht, wenn du’s genau wissen willst.“ Er verschränkte die Hände hinter dem Kopf. „Was hatte unsere gemeinsame Nacht denn dann zu bedeuten, Katie? Was war der Sinn?“
„Wir wollten es doch beide, Rafe“, antwortete sie und zog sich gedankenverloren die Bettdecke über die nackte Brust. „Und ich habe mir halt gedacht, warum sollten wir es uns nicht gönnen?“
„Und das ist alles?“
„Ja.“ Na ja, eigentlich natürlich nicht, dachte sie. Ich mag ihn schon ziemlich. Und wenn ich noch mehr Zeit mit ihm verbringe, mag ich ihn wahrscheinlich noch viel mehr. Und das wäre ein Riesenfehler. Sicher, Rafe ist wirklich ein Klassetyp, aber irgendwie bin ich nicht mehr imstande zu erkennen, wer ein wirklich guter Mann und wer ein Mistkerl ist.
Cordell King war ihr zuerst auch wie der Hauptgewinn vorgekommen. Und dann hatte er ihr per Kurier ein Diamantenarmband geschickt – als Abschiedsgeschenk. Mit einem Brief, in dem stand, sie seien einfach zu unterschiedlich, als dass eine längerfristige Beziehung funktionieren könnte. Oder, deutlicher ausgedrückt: „Ich bin reich, du bist arm. Leb wohl.“
Ja, sie hatte sich in Cordell mächtig getäuscht. Deshalb traute sie ihrer Menschenkenntnis nicht mehr. Und ein Risiko wollte sie nicht eingehen. Es war besser, sich ein, zwei Jahre auf die Arbeit zu konzentrieren und erst dann wieder nach einer Beziehung zu suchen. Sicher, diese Nacht mit Rafe bereute sie keine
Weitere Kostenlose Bücher