Milliardär in meinem Bett
weit.
Kopfschüttelnd erwiderte sie: „Sehr nett, aber nein danke. Ich glaube, erst muss ich selbst noch ein bisschen Heldenmut entwickeln.“
„Das heißt, du willst ihm selbst eine verpassen?“
Wieder lachte sie. „Habe ich sogar getan, vor einem halben Jahr ungefähr. Aber jetzt bin ich darüber hinweg. Über ihn hinweg.“
„Nein, bist du nicht.“
„Wie bitte?“
Er stand aus dem Bett auf und zog sich seine Jeans an. „Wenn du wirklich über ihn hinweg wärst, würden wir jetzt nicht dieses Gespräch führen. Dann wären wir immer noch im Bett und würden das tun, was wir offensichtlich so gut können.“
„Es geht dabei nicht um ihn, sondern um mich. Um uns, wenn man so will.“
Nachdem er sich Schuhe und Hemd angezogen hatte, ging er auf sie zu und schloss sie in die Arme. „Ach, um uns? Ich dachte, zwischen uns ist nichts. Jetzt leg dich mal langsam fest, Katie.“
„Lass mich los!“
Widerstrebend folgte er ihrer Aufforderung. Dann fuhr er sich nervös mit der Hand durchs Haar und meinte: „Was kümmert es dich überhaupt, was so ein King sagt? Sein Verhalten hat doch gezeigt, dass er ein mieser Typ war.“
„Verstehst du’s denn nicht? Ich hatte gedacht, er wäre mein Märchenprinz. Dabei war er nur ein hundsgemeiner glitschiger Frosch. Und ich habe nichts gemerkt.“ Theatralisch hob sie die Hände. „Das zeigt doch, dass auf meine Menschenkenntnis kein Verlass ist. Wie hätte ich mich sonst so täuschen können?“
„Du lässt es zu, dass er die Oberhand behält, Katie“, erklärte Rafe. „Du verlierst dich in Selbstzweifeln und gibst ihm damit eine Macht über dich, die er nicht verdient.“
„Vielleicht“, gestand sie ein. „Aber ich bin einfach noch nicht so weit. Wenn ich noch einen Fehler mache – das könnte ich nicht verkraften.“
„Wer sagt denn, dass ich ein Fehler bin?“
„Ich … ich bin mir einfach nicht sicher“, entgegnete sie ruhig. „Das ist das Problem.“
Zärtlich umfasste er ihr Gesicht mit beiden Händen und sah ihr tief in die Augen. „Du wirst mich vermissen.“
„Ich weiß.“
„Und ich bin ja nicht wirklich verschwunden. Ich werde jeden Tag in deiner Küche werkeln.“
„Ja, das weiß ich auch.“
Spontan küsste er sie. Erst ganz sanft, dann immer heftiger. Als Katie es vor Erregung kaum noch aushielt, löste er sich von ihr und sah sie wieder an.
„Diese Nacht war nicht das Ende, Katie. Sie war erst der Anfang.“
Bevor sie etwas erwidern konnte, drehte er sich um und verließ das Zimmer.
Als Rafe zu Hause angekommen war, ging er schnurstracks zum Telefon.
„Sean?“, fragte er, als sein Bruder abhob. „Hast du Garrett schon erreichen können?“
„Leider nicht. Er ist zurzeit in Irland und geht nicht an sein Handy.“
„Irland? Was hat er denn da zu suchen?“
„Das habe ich seinen Zwillingsbruder Griffin auch gefragt. Er meinte, dass Jefferson in seinem europäischen Unternehmen Probleme mit einem Dieb hat. Und Garrett will der Sache auf den Grund gehen.“
Ausgerechnet jetzt, dachte Rafe verärgert. Jefferson King, einer ihrer zahllosen Cousins, lebte mit seiner Frau, einer Irin, auf einer Schaffarm. Schwer vorstellbar, dass er, der Hollywood-Mogul, sich in der tiefsten Provinz wohlfühlte – und doch war es so. Und wenn Jeff ein Problem hatte, ließ sich beim besten Willen nicht vorhersagen, wann Garrett zurückkommen würde. Für die Kings kam die Familie immer zuerst. Garrett würde Irland nicht verlassen, bis der Fall geklärt war.
„Na großartig“, murmelte Rafe vor sich hin, während er erregt in seiner Hotelsuite auf und ab ging. Normalerweise lebte er gern im Hotel. Aber heute kam ihm die Suite trostlos, leer und verlassen vor.
Er musste an Katies altes Haus denken, an die abgewetzten Polstermöbel und die knarrenden Dielen. Sicher, schön war anders, aber das Gebäude strahlte etwas Heimeliges aus, Erinnerungen an Generationen, an Lachen und Tränen.
Dagegen wirkte seine Suite plötzlich unpersönlich und steril. Komisch, früher hatte er sich darüber nie Gedanken gemacht. Von sich selbst überrascht, trat er auf den Balkon.
„Also haben wir immer noch keinen Hinweis, wer aus der Familie Katie so gegen sich aufgebracht hat“, sagte er in den Hörer.
„Leider nicht“, gab Sean zurück. „Null. Es könnte jeder sein – wobei wir die verheirateten Kings wohl ausschließen können.“
„So schlau bin ich auch gerade noch.“ Rafe fuhr sich mit der Hand durchs Haar und steckte die Nase
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