Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Milliardär meines Verlangens - Ebook

Milliardär meines Verlangens - Ebook

Titel: Milliardär meines Verlangens - Ebook Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Bevarly
Vom Netzwerk:
der Anhörung vor der Anklagejury, wenn man die Beweise vorgelegt und die Argumente der Verteidiger haltlos gemacht hatte, würde der öffentliche Sturm losbrechen. Wahrscheinlich mit der Stärke eines Hurrikans. Geoffrey hatte ihr aber auch versichert, dass Della schon kurz darauf an einem noch geheimen Ort in Sicherheit wäre und vor allen Auswirkungen verschont bleiben würde.
    Doch sie tat ihr Möglichstes, um nicht an all das zu denken. Es war Freitagabend, ihr letztes Wochenende in Chicago. Am Montag würde sie nach New York zurückkehren. Am Dienstag würde sie ihren ersten Auftritt vor der Anklagejury haben. Und in ungefähr einer Woche würde sie ein neues Leben beginnen.
    Eine Woche. Das war alles, was Della Hannan noch blieb. Danach …
    Sie brauchte jetzt wirklich ein Glas Wein.
    Sie zog ihren Pyjama an, goss sich ein Glas Rotwein ein und nahm sich ein Buch, das heute Morgen mit der Post angekommen war. Gerade hatte sie es sich im Sessel gemütlich gemacht, als es an der Tür klingelte. Sie zuckte so heftig zusammen, dass der Wein überschwappte und sich über das Buch und ihr weißes Pyjamatop ergoss.
    Niemand hatte je an dieser Tür geklingelt. Nicht einmal Geoffrey bei den wenigen Gelegenheiten, wenn er vorbeigekommen war. Er hatte immer vorher angerufen und Bescheid gesagt und hatte dann kurz an die Tür geklopft und seinen Namen genannt.
    Sie hatte keine Ahnung, wer vor der Tür stand. Geoffrey sicherlich nicht. Vielleicht war es ein anderer Beamter, jemand vom FBI oder der Aufsichtsbehörde für den Finanzsektor, der sie auf ihr Erscheinen vor der Anklagejury vorbereiten wollte. Aber dann hätte Geoffrey sie darüber informiert. Und solch ein Treffen würde nicht am Freitagabend nach zehn Uhr stattfinden.
    Della überlegte, ob sie einfach so tun sollte, als wäre niemand zu Hause. Oder sollte sie Geoffrey anrufen? Jede Bewegung könnte demjenigen, der draußen stand, verraten, dass sie da war. Es könnte natürlich auch einfach jemand sein, der die Adresse verwechselt hatte. Ein Pizzabote, der zum falschen Haus gegangen war. Es könnten die Nachbarskinder sein, die der merkwürdigen Frau, die nie das Haus verließ, einen Klingelstreich spielen wollten. Es könnte all das sein.
    Aber Della bezweifelte es.
    So leise wie möglich legte sie das Buch zur Seite und stellte das Weinglas auf den Tisch. Dann stand sie vorsichtig auf. Als sie den ersten Schritt Richtung Schlafzimmer machte, klingelte es noch einmal. Vor Nervosität wurde ihr ganz heiß. Sie ging so schnell wie möglich hinüber, schnappte sich ihr Handy und gab Geoffreys Nummer ein, ohne jedoch auf den grünen Hörer zu drücken. Wenn es doch nur der Pizzalieferant war, wollte sie Geoffrey nicht unnötig beunruhigen.
    Die Klingel ertönte zum dritten Mal, als sie zum Wohnzimmer ging. Doch diesmal folgte ein lautes Klopfen. Die Vorhänge zur Straße hin waren zugezogen, so wie jeden Abend. Della umklammerte ihr Handy mit der einen Hand, als sie an die Haustür trat, und legte die andere Hand auf die Lichtschalter. Einer davon war für die Außenbeleuchtung, aber noch schaltete sie sie nicht ein. Sie presste ein Auge auf den Spion, um zu sehen, wer auf der anderen Seite stand.
    Eine große dunkle Gestalt, die im Grunde jeder sein konnte. Das half ihr nicht weiter.
    Die schemenhafte Gestalt musste gespürt haben, dass sie in der Nähe war, oder der Mann hatte sie gehört, denn als sie sich von dem Spion zurückzog, erklang eine Stimme: „Della? Bist du zu Hause? Lass mich rein. Wir müssen reden.“
    Der Klang von Marcus’ tiefer Stimme erschreckte Della noch mehr, als die Klingel es getan hatte. Das Handy glitt ihr aus den Fingern und fiel zu Boden, ihr Herz begann so schnell zu schlagen wie das eines Marathonläufers, und in ihrem Kopf schwirrten die Gedanken in eine Million verschiedene Richtungen. Wie hatte er sie gefunden? Warum war er hier? Wenn er sie gefunden hatte, wusste dann noch jemand anderes, dass sie hier war? Würde seine Anwesenheit die ganze Sache in New York in Gefahr bringen? Würde die Bundespolizei so weit gehen, Marcus auch zu verhaften, damit er nichts preisgeben konnte?
    Was sollte sie tun?
    „Della?“, rief er erneut. „Bist du da?“
    Wie hatte er sie nur gefunden? Und warum? Und wenn er ihren Aufenthaltsort kannte, wusste er dann auch über alles andere Bescheid?
    Was sollte sie nur tun?
    Statt in Panik zu geraten, wurde Della jedoch merkwürdig ruhig, trotz all der Fragen, trotz all der Unsicherheit und Angst.

Weitere Kostenlose Bücher