Milliardenschwer verliebt
bitten?
„Hör mal, wir sind verzweifelt“, legte Ryan nach. „Und wir haben einen Termin, bis zu dem alles gelaufen sein muss.“
„In Ordnung“, antwortete Garrett widerstrebend.
Erleichtert bedankten sich die Brüder. Will grinste. „Alles spricht für dich, schließlich bist du kein Delaney.“
„Ich glaube kaum, dass das einen Unterschied macht“, brummte Garrett. „Eure Halbschwester wird keinen Deut freundlicher zu mir sein als zu euch. Macht euch bitte keine großen Hoffnungen.“
1. KAPITEL
Sophia Rivers nippte an ihrem Champagner. Zufrieden blickte sie sich um. Viele Freunde und Kunden waren gekommen, um das zweijährige Bestehen ihrer kleinen Galerie in Houston zu feiern.
„Guten Abend, meine Liebe.“
Sie wandte sich um und stand Edgar Hollingworth gegenüber, einem engen Freund von ihr und ihrer verstorbenen Mutter. Für Sophia war er so etwas wie Vater und Mentor in einer Person. „Guten Abend, Edgar.“
„Schwarz-Weiß steht dir ausgezeichnet.“
„Vielen Dank.“ Sie strich sich eine lange Strähne aus dem Gesicht.
„Wir haben uns lange nicht gesehen.“
„Ich war in New Mexico, zum Malen. Kennst du eigentlich das Paar da vorne rechts?“
„Das sind die Winstons. Sie stehen vermutlich auf deiner Gästeliste, weil sie kürzlich eins deiner Bilder gekauft haben.“
„Woher weißt du das denn, Edgar?“
„Weil ich es ihnen verkauft habe.“
Sophia lachte. „Ich bin wirklich froh, dass du meine Werke in deiner Galerie ausstellst. Du warst der erste Kunsthändler, der sie genommen hat, und das werde ich dir nie vergessen.“
„Deine Bilder wären ohnehin in einer Galerie gelandet. Wenn nicht in meiner, dann in einer anderen. Du bist eben talentiert.“
„Danke, Edgar.“ Sophias Blick fiel auf ein weiteres unbekanntes Gesicht. Sie stockte, obwohl sie nur das Profil sehen konnte.
Der Mann überragte alle übrigen Gäste. Seine braunen Haare hatten etwas Widerspenstiges an sich. Er würde ein interessantes Modell abgeben, dachte Sophia angesichts seiner geraden Nase und der markanten Gesichtszüge. Mit einem Champagnerglas in der linken Hand stand der Fremde vor einem Gemälde. „Noch jemand, den ich nicht kenne“, sagte sie.
„Garrett Cantrell, ein weiterer zufriedener Kunde. Ich habe mich vorhin kurz mit ihm unterhalten. Er besitzt eine Immobilienfirma. Letzte Woche hat er eins deiner Bilder gekauft.“
Eine Frau sprach Edgar an und verwickelte ihn in ein Gespräch. Dadurch hatte Sophia Gelegenheit, den dunkelhaarigen Fremden zu beobachten, während er langsam durch die Galerie schlenderte. Plötzlich ertappte sie sich dabei, dass sie auf ihn zusteuerte und fragte: „Wie finden Sie das Bild?“
Er richtete ein Paar rauchfarbene Augen auf sie. „Sehr gut.“
Ihr Herz schien zu stolpern. Aus der Nähe sah dieser Mann noch faszinierender aus. Attraktiv auf eine herbe Art, mit ausdrucksvollen Augen und dichten Wimpern.
„Das freut mich.“ Lächelnd streckte sie die rechte Hand aus, ohne den Blickkontakt zu unterbrechen. „Ich habe es nämlich gemalt. Mein Name ist Sophia Rivers.“
„Garrett Cantrell.“ Er nahm ihre Hand in seine.
Die Berührung löste bei Sophia ein ungewohntes Prickeln aus, das von den Haarwurzeln bis zu den Zehenspitzen reichte. Auf einmal schien ihr Körper vergessen zu haben, wie man atmete. Ihr Blick glitt zu Garretts Mund. Wie fühlt es sich wohl an, ihn zu küssen? fragte sie sich. Es kam ihr vor, als würde die Temperatur im Raum um ein paar Grad ansteigen. Sie wollte wegschauen, brachte es aber aus irgendeinem Grund nicht fertig.
„Die Künstlerin also“, stellte er fest und ließ ihre Hand los. „Schön, Sie kennenzulernen. Es gefällt mir, wie Sie die Atmosphäre des Westens eingefangen haben.“
Sophia riss sich zusammen. „Danke. Dieses Bild ist in New Mexico entstanden, in der Nähe von Taos.“
„Wenn ich es ansehe, habe ich das Gefühl, dort zu sein statt in einer Großstadt“, meinte Garrett Cantrell anerkennend.
„Genau das möchte ich erreichen.“ Sophia zögerte. „Sind Sie heute zum ersten Mal in meiner Galerie?“
„Ja, aber ich besitze schon eins Ihrer Werke. Wenn ich mir die Motive so ansehe, müssen Sie allerhand Zeit in New Mexico verbringen. Haben Sie dort auch eine Galerie?“
„Noch nicht. Im nächsten Frühjahr würde ich gern eine eröffnen, aber meine Planung steht noch ganz am Anfang. Ich verbringe meine Zeit lieber mit Malen.“
„Verstehe.“ Er betrachtete das nächste Bild. Darauf
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