Millionencoup im Stadion
und hatte es plötzlich sehr eilig, mit seinen
Freunden ins Klassenzimmer zu kommen.
Für den nächsten Nachmittag
hatte man sich bei den Glockners verabredet. Tim und Klößchen rollten gemeinsam
an. Karl erreichte nur wenige Augenblicke später die Wohnung von Gabys Familie.
Sie lag in einer schmalen Straße mit vielen alten Häusern, von denen die
meisten bereits die Jahrhundertwende erlebt haben. Vor dem Haus stand der
Dienstwagen von Kommissar Glockner.
Gaby schwang sich mit einer eleganten
Drehbewegung von ihrem Fahrrad herunter. Die anderen taten es ihr nach — nicht
ganz so elegant, versteht sich. Schon vor der Wohnungstür wurde Gaby von ihrem
Hund Oskar mit freudigem Gebell begrüßt.
Es wurde Zeit, Gabys Vater
einzuweihen. Da er am Fall »Brandstiftung« arbeitete, wäre es unfair gewesen,
die Informationen zurückzuhalten, die TKKG Vorlagen. Gemeinsam gingen sie ins
Haus, wo in der Wohnung im ersten Stock Kommissar Glockner im Wohnzimmer saß
und Tageszeitung las.
»Was hast du jetzt wieder
angestellt?«, wollte Kommissar Glockner wissen, als er Tim zu Gesicht bekam.
Dem geschulten Auge des Polizisten war es natürlich nicht entgangen, dass Tim
erst vor Kurzem eine handfeste Abreibung kassiert hatte.
»Das war Steven, der Sohn von
Johannes Kraut, Papi. Und dann berichtete Gaby der Reihe nach.
Kommissar Glockner blieb die
Spucke weg.
»Wir waren bei diesem Bobby
Teiler und haben einen Karton mit megateuren Trikots aus Krauts Besitz
ausfindig gemacht. Wir haben auch herausgefunden, dass der Auszubildende Kevin
Findentinus die undichte Stelle bei K. Tex ist und Informationen an
Steven weitergibt. Magnus hingegen scheint koscher zu sein.« Damit meinte Gaby,
dass der Abiturient nicht ganz so tief in der Sache drinsteckte wie
beispielsweise sein bester Freund Steven.
Kommissar Glockner hatte längst
seine Zeitung beiseitegelegt. »Ihr meint, dieser Magnus verkauft nur im Namen
von Steven und Bobby die Trikots, um sich ein bisschen sein Taschengeld
aufzubessern?«
Die Kinder nickten.
»Und was hat Herr Kraut zu
eurem Karton gesagt?«
»Er wurde zweifelsfrei vor dem
Brand aus der Lagerhalle gestohlen, Herr Glockner«, warf Tim ein. »Und wir
haben diesen Verkäufer Fidentinus belauscht. Er gehört mit zur Gang. Ansonsten
gehen wir davon aus, dass Steven ganz tief im Sumpf mit drinsteckt. Er kennt
sich in der Firma seines Vaters bestens aus und hat alle Informationen über
Lagersicherung und — bestand an Morosow verpfiffen.«
»Dann wird er es auch gewesen
sein, der die Alarmanlage unschädlich machte«, mutmaßte Klößchen.
»Doch das Tollste haben wir
noch gar nicht gesagt: Die Bande wird sich noch einmal am Wasserturm im
Finsterwald treffen«, sagte Karl. »Das habe ich gestern während eines
Telefonats von Findentinus mit Morosow mitbekommen. Die genaue Uhrzeit weiß ich
leider nicht. Aber das Treffen findet heute Abend statt.«
Kommissar Glockner erhob sich
aus seinem Sessel. »Worauf warten wir dann noch? Es wird Zeit, dass wir Posten
beziehen!«
Es dauerte nur wenige Minuten,
dann waren TKKG plus Kommissar Glockner und Oskar einsatzbereit. »Lasst uns
nicht länger herumtrödeln. Alle zum Auto.«
19. Finale
Furioso im Finsterwald
Tim nahm vorne, neben Kommissar
Glockner, Platz. Karl, Klößchen und Gaby teilten sich die Rückbank, was ein
kuscheliges Vergnügen darstellte. Oskar saß auf Gabys Schoß. Er wedelte aufregt
mit seinem Schwanz. Er wusste instinktiv, dass es zur Jagd ging. Auf
Verbrecherjagd.
Kommissar Glockner nahm die
direkte Strecke zum Finsterwald. Er lenkte den Wagen am Wasserturm vorbei und
fuhr noch einige Meter weiter. An einer vom Turm aus nicht einsehbaren Stelle
stellte er den Wagen ab.
Sie hielten sich im Dunkel der
Bäume, als sie in Richtung Wasserturm schlenderten. Dort angekommen schauten
sie sich nach allen Richtungen um, ob schon etwas Verdächtiges zu entdecken war.
Doch noch schien alles ruhig.
An diesem Tag waren nur wenige
Spaziergänger anzutreffen. Ein Pärchen führte seine Hunde aus. Die kleine
Gruppe war schon bald hinter dem nächsten Hügel verschwunden.
Kommissar Glockner zeigte sich
besorgt um Gaby und wies sie deshalb an, weiter ab hinter einem großen
Steinhaufen in Deckung zu gehen.
Tim und Klößchen suchten sich
Verstecke in der Nähe des Wasserturms. Sie umrundeten den mächtigen Sockel des
alten Gemäuers und verschwanden dann im dichten Grün des frühlinghaften Waldes.
Karl lief bis zum Friedhof
hinüber und bezog dort
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