Mind Control
gelassen.
Die Afrikaner sollen sie ruhig finden, alles andere wird sie bloß misstrauisch machen.«
Nikolaj nahm die Praxoda an sich und visierte mit der schweren Automatikpistole wütend die Kom-Einrichtung neben der Lifttür an. Er stellte sich vor, Bitangaro oder Zulu würden dort stehen. »Gut.« Er senkte die Pistole wieder und nahm die Sveeper an sich. »Die beiden Waffen verstecke ich. Wo auch immer wir uns befinden, wir müssen jederzeit an eine von ihnen herankommen.«
»Keine Sorge.« Roger drückte Nikolaj dessen Brille in die Hand. »Hier. Ich hab übrigens das defekte Glas ausgetauscht. Macht 600 Tois! Pass beim nächsten Mal besser darauf auf.«
»Klar, bei meiner nächsten Entführung denke ich dran.«
»Und was machen wir, wenn Zulus Männer unser kleines Geheimnis entdecken?« Sorgenvoll sah Gwinny die beiden an, während sich Nikolaj endlich wieder die Multibrille aufsetzte.
»Besser, wir denken nicht einmal daran.« Nikolaj hängte sich die Sveeper über die Schulter. »Doch warum sollten sie? Unsere Vorsichtsmaßnahmen haben bis heute ausgereicht, um Zöllner aus mehreren Sternensystemen zu täuschen. Zulus Leute mögen gut sein, aber sie sind nicht allwissend. Hast du Sergej schon erreicht?«
Der Heavie rieb sich sorgenvoll den Rahmenbart. »Ja, Mr. InterRun wird uns sogar persönlich abholen.«
»Er kommt selbst?« Zum ersten Mal bekam Nikolaj wieder so etwas wie Hoffnung. »Ich hoffe, du warst vorsichtig? Ich will ihn und seine Leute nicht in Gefahr bringen. Solange wir nicht wissen, ob unsere Nachrichten abgehört werden, dürfen wir uns nichts anmerken lassen.«
»Jack hat bisher keine Wanze entdeckt.«
»Trotzdem«, zischte Nikolaj. »Ich gehe jede Wette ein, dass uns diese Bastarde etwas an die Außenhülle geheftet haben.«
»Jack wird die Nascor weiter abzusuchen, sobald wir auf Lantis Island sind«, versuchte ihn Gwinny zu beruhigen.
»Du weißt, wie gründlich er ist.«
»Wir könnten noch immer abhauen!«, brummte Roger. »Für das Vieh in deinem Körper finden wir vielleicht eine andere Lösung?«
»Ohne Strontium-90?« Nikolaj sah Roger wütend an.
»Nein, wir hängen nicht umsonst schon seit sieben Monaten im Sol-System fest. Zulu hat bislang nichts dem Zufall überlassen. Solange wir davon ausgehen müssen, dass uns das KoZ anpeilen und abhören kann, solange sollten wir besser auch davon ausgehen, dass Zulu sogar hier im All Druckmittel besitzt. Johnson hat mich vor gekaperten Raumschiffen des KoZs gewarnt. Sprungfähige Schiffe. Und die sind immer bewaffnet!«
»Das sind wir auch!«, knurrte Roger.
»Ein Raumkampf? Womöglich hier im Erdorbit? Bist du wahnsinnig?« Nikolaj schüttelte den Kopf. »Da bekommen wir innerhalb von Minuten Gesellschaft von den Erdverteidigungskräften. Und die Einzigen, die dann nicht wegkommen, sind wir. Da könnten wir die Nascor auch gleich zum Spaceport von Sankt Petersburg fliegen.«
Gwinny seufzte. »Ich schlage vor, wir gehen jetzt nach vorn zu Jack und besprechen uns mit ihm.«
»Wenn der eitle Pfau wüsste, wer von seinem Eingriff inzwischen noch alles weiß… « Roger lachte rau.
»Roger!« Gwinny sah ihren Bruder böse an.
»Keine Bange, ich sag nichts. Vorerst!« Er grinste noch immer.
Nikolaj sah die Geschwister ernst an. »Hey, ich hoffe, ihr wisst, wie verfahren die Situation ist? Wenn ihr euch abseilen wollt, dann ist das jetzt die letzte Gelegenheit. Noch ist das alles allein mein Problem. Wenn wir Bitangaro und seine Leute aber erst einmal an Bord haben, dann kann ich für nichts mehr garantieren.«
»Nikolaj, hätte ich Interesse an einem normalen Leben gehabt, hätte ich mich dir nicht angeschlossen.« Kumpelhaft schlug ihm Roger gegen den Oberarm. »Wir werden den Kerlen in den Arsch treten. So wie wir bisher jedem in den Arsch getreten haben. Klar?«
Auch Gwinny nickte.
Nikolaj hatte trotzdem ein ungutes Gefühl dabei, die Heavies in die Sache mit hineinzuziehen.
»Also, ich spiele dann mal weiter den Osterhasen.« Roger schob den Karren mit den Waffen weiter den Gang hinunter, also wandten sich er und Gwinny dem Lift zu, um sich ins obere ihrer drei Decks bringen zu lassen. Im Frachtraum alles klar, Partner?
Ja, hinten alles klar, kam es gedanklich zurück. Die gewünschten Käfige sind präpariert. Übrigens geht das Futterfür die Tetralobithen zur Neige. Nikolaj verdrehte die Augen. Danke für diesen überaus wichtigen Hinweis.
He, in seinem Kopf ertönte ein beruhigendes Brummen. Du wirst doch
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