Mind Control
den Händen hielt. Zulu selbst wandte sich überraschend Johnson zu. »Mr. Johnson, Sie haben sich sicher gefragt, warum ich Sie ebenfalls habe herbringen lassen?«
Der Konzerner zuckte zusammen. »Majestät, ich … «
Johnson leckte sich ängstlich über die Lippen. »Ich hoffe, es hat nichts mit diesem Missverständnis vor drei Jahren zu tun?«
»Sie meinen den heimlichen Diebstahl und Abtransport des Vormenschenskeletts Lucy aus unserer Global City Bamako? Den Nationalschatz des Kingdoms, der vor nunmehr eintausend Jahren in Äthiopien gefunden wurde und bis heute zu den weltweit beeindruckendsten Zeugnissen der Menschwerdung gehört?« Lauernd starrte Zulu den Konzerner an. »Ich befürchte doch.«
»Das Skelett liegt sicher in einem Safe der Silverman & Sons Bank in Vancouver.« Johnson zitterte. »Artco Inc.
hat die Überführung nie als Diebstahl verstanden, wir, äh, wir haben uns das Skelett bloß geliehen. Sozusagen im Dienste des KoZ. Unsere Absicht war es, die Menschen überall im Kosmos an der herausragenden Bedeutung Afrikas für unsere Spezies teilhaben zu lassen.«
»Sicher.« Zulu reichte Johnson die Hand und half ihm auf. »In diesem Fall werden Sie sicher nichts dagegen haben, Afrika ein weiteres Mal auf so selbstlose Weise zu helfen? Denn so, wie Sie sich unsere Lucy ausgeliehen haben, leihe ich mir jetzt Ihren Körper für eine kleine Demonstration aus, in Ordnung?«
John riss furchtsam die Augen auf. »Was haben Sie mit mir vor?«
Zulu winkte, und sein zweiter Löwen-Beta packte den Konzerner, während der andere Chim den Deckel des Tontopfs öffnete und einen glitschig weißen Wurm herauszog, dessen Leib sich immerzu um die Löwenpranke wickelte.
»Hören Sie auf!«, ging Nikolaj dazwischen. »Ich tue, was Sie wollen.«
Der Albino drehte sich ausdruckslos zu ihm um. »Herr Poljakow, ich bin mir sicher, das kleine Schauspiel wird gerade Sie interessieren. Denn hier in Afrika sind bei weitem nicht alle Tiere ausgestorben. Im Gegenteil. So wie Kampfstoffe und radioaktive Strahlung uns Menschen verändert haben, haben sie auch bei der hiesigen Fauna zu recht interessanten Mutationen geführt. Das dort war einmal ein schlichter Hakenwurm der Art Dracunculus medinensis. Seine Larven werden im Verdauungstrakt des Wirts freigesetzt und wandern durch die Darmwand, bis sie von dort in die Unterhaut gelangen. Klingt unangenehm? Ist es auch. Aber wenigstens bestand Aussicht auf medikamentöse Heilung.« Zulus Lippen kräuselten sich spöttisch. »Ganz im Gegensatz zu diesem Exemplar - es ist weitaus gefährlicher. Wenn Sie möchten, benenne ich diese Wurmart nach Ihnen: Dracunculuspoljakouwis! Was halten Sie davon?«
Der Löwen-Beta, in dessen Griff Johnson hing, zwang die Kiefer des Konzerners auseinander, so dass der andere Chim Johnson den Fadenwurm in den Mund einführen konnte. Johnson schrie auf, gurgelte und kämpfte verzweifelt gegen den Griff des Betas an. Doch gegen die übermenschlichen Kräfte seines Peinigers hatte er keine Chance. Die schlängelnde Kreatur glitt in die Mundöffnung und drängte in den geöffneten Schlund.
Die Beta-Humanoiden ließen Johnson los, der mit den Händen am Hals gegen die Höhlenwand torkelte und erstickt keuchte. »Was … was geschieht jetzt mit mir?«, würgte er hervor.
»Erst einmal nichts, Mr. Johnson. Der Dracunculus poljakowis benötigt eine Stunde, bis er sich in Ihrem Darmtrakt eingenistet hat, und dann noch einmal eine gute Woche, bis seine Larven schlüpfen. Leider ist er ein äußerst hartnäckiger kleiner Geselle, und es steht zu befürchten, dass Sie bei diesem Prozess sterben werden.«
Weinend brach Johnson in die Knie. »Bitte … dieses Ding lässt sich doch wieder herausnehmen?«
»Theoretisch schon.« Zulu rieb sich das Kinn. »Die Verrückten dieser 2OT-Sekte dürften vermutlich über die Technologie verfügen, den Dracunculus poljakowis mittels einer komplizierten chirurgischen Operation zu entfernen. Unsere Freunde von Gardner Pharmaceutical gehen allerdings davon aus, dass dazu ihr kompletter Magen-Darm-Trakt ersetzt werden muss.« Zulu seufzte bedauernd. »Aber seien Sie versichert, die Wissenschaftler forschen intensiv an geeigneten Gegengiften. Derzeit allerdings nur mit nur mäßigem Erfolg. Im Moment muss es so hoch dosiert werden, dass daran auch der Wirt stirbt. Also Sie! Was diese Option im Moment ausschließt. Was Sie also zu Ihrer Behandlung benötigen, Mr. Johnson, sind gute Kontakte zum 20T und etwas Zeit. Nur
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