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Mind Control

Mind Control

Titel: Mind Control Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Flinn
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Nikolaj feuerte so lange weiter, bis es ihm endlich gelang, den Schlangenkopf zu zerschmettern.
    Die Inderin war längst herumgewirbelt. Wütend nestelte sie am Handgelenk und hielt plötzlich eine Biokolubrine der gleichen Machart in den Händen, wie Bitangaro sie verwendet hatte. Nikolaj schaffte es gerade noch, beiseitezuspringen, als das Knochenprojektil mit leisem Plopp ein faustgroßes Loch hinter ihm in die Wand schlug.
    Nikolaj ging kein weiteres Risiko mehr ein. Ungelenk feuerte er so lange mit der MarkVIII auf seine Gegnerin, bis er sie endlich am Bein traf. Sie schrie auf, stürzte zu Boden und krachte mit dem Kopf gegen den Schminktisch.
    Regungslos blieb sie liegen -genau in dem Augenblick, in dem es auf der Bühne wieder still wurde.
    Ferner Applaus brandete auf. Mitleid mit der Fremden empfand Nikolaj keines. Ihn besorgte vielmehr, dass er trotz der kurzen Distanz nur einmal getroffen hatte. Die Anzeige der MarkVIII zeigte nur noch neun Geschosse an, außerdem erlahmten seine Affenarme. Hinzu kam, dass ihn die mentale Kontrolle Katharinas zunehmend anstrengte. Das Blut rauschte in seinem Kopf. Zumindest hatte er jetzt den Beweis, dass Zulus Männer tatsächlich hier waren. Hastig überprüfte Nikolaj den Puls der Inderin. Er war schwach, und unter ihrem Bein breitete sich eine Blutlache aus. Sicher würde ihr Fehlen bald auffallen. Jetzt kam es auf jede Sekunde an. Die Pistole noch immer halb erhoben, stelzte er auf seinen Affenbeinen an der Bewusstlosen vorbei und drückte die angelehnte Tür auf.
    Von dort aus konnte er einen schmucklosen Gang einsehen, von dem drei weitere Türen abzweigten. Das rote Licht an der Treppe ganz hinten stellte klar, dass es dort hinauf zur Bühne ging. Obwohl das Rauschen in seinem Kopf schlimmer geworden war, konnte er verzerrte Männerstimmen hören. Sie kamen aus einem Raum zwei Türen weiter. Direkt davor stand ein großer Servierwagen mit geöffneter Front. Die Silberplatten mit den SushiHäppchen ganz oben dienten offensichtlich nur als Ablenkung, denn im Innern des Wagens befand sich genug Stauraum, um eine Person mit angelegten Beinen einzuklemmen. Sogar eine Kopfstütze war darin untergebracht. Hatten Zulus Leute den Androidenkörper mit dem Wagen hierhergebracht? Oder wollten sie die Musikerin mit dem Wagen ins Freie schaffen? Vermutlich beides.
    Da das ChameleonSkin inzwischen seine Tarnfunktion eingebüßt hatte, spähte Nikolaj überaus vorsichtig um die Ecke. Neben dem Wagen erstreckte sich ein gemütlich ausgestatteter Aufenthaltsraum, in dem es leicht nach Jasmin duftete. Die Wände zierten blaugrüne Tuschmalereien mit Tieren und Pflanzen, von der Decke hingen gelbe und rote Seidenlaternen, auf der Kang-Kommode und dem bunt bemalten Trapezkästchen rechter Hand standen Buddhafiguren in unterschiedlichen Größen, und der Boden war mit chinesischen Reliefteppichen ausgelegt. Er wies nur leider den Schönheitsfehler auf, dass auf ihnen gleich drei Menschen mit verrenkten Gliedern lagen, darunter einer von Chu Jiangs chinesischen Leibwächtern. Ein winziger Pfeil ragte aus dem Hals des Mannes.
    Auch Chu Jiang war betäubt worden. Die hübsche Chinesin lag mit geöffneten Augen auf einer antik und deswegen teuer wirkenden Couch mit reichlich Ornamentik und Einlegearbeiten und starrte teilnahmslos zur Raumdecke empor. Zwei Afrikaner in weißen Livrees hockten neben ihr. Die beiden hatten ihr das blaue Kleid auf Nackenhöhe aufgeknöpft und setzten dort gerade einen Saugnapf an. Über einen dünnen Schlauch war das Ding mit einem Hightech-Apparat verbunden, der neben der Couch stand und im Rhythmus eines Herzschlags piepste. Das Gerät besaß die Größe eines Staubsaugers, nur dass unter der transparenten Kunststoffabdeckung eine rosafarbene Fleischmasse steckte. Was war das? Der Klumpen war von einem Gespinst aus Adern durchsetzt, die unmerklich pulsierten. Natürlich.

    Nikolaj erinnerte sich an den Chip im Nacken seines richtigen Körpers. Sicher hatten sich auch Chu Jiang und ihre Leute dieser Prozedur unterwerfen müssen. Die Afrikaner mussten den Chip entfernen, wenn sie die Musikerin unbemerkt von hier wegschaffen wollten. Der seltsame Apparat diente dazu, den Chip aufzunehmen und die Lebensfunktionen des Trägers zu simulieren. Einer der beiden Afrikaner tippte gegen sein Kom. »Sandhya, wo bleibst du? Wir haben schon den verdammten Chip abgesaugt.«
    Nikolaj hatte genug gesehen. Obwohl er beide Affenarme ausgestreckt hielt, zitterte die schwere

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